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Inhalt



Verkehrliche Anbindung

Erschließungskonzept für Gesamtgebiet

Für die Erschließung des Gesamtgebietes Richtericher Dell wurde zum Masterplan 2007 ein Erschließungskonzept erarbeitet (Richter-Richard, Aachen). Das Konzept sieht ein hierarchisches Straßensystem vor, das sich in „Hauptsammelstraße“, „Sammelstraßen“, „Anliegerstraßen“ und „Wohnstraßen“/„-wege“ untergliedert.

Erschliessungskonzept
Erschließungskonzept 2007 (Richter-Richard)

Das „Rückgrat“ der Erschließung bildet die Haupterschließungsstraße/ Ortsumgehung (L 231n) als Hauptsammelstraße und Verbindung zwischen Horbacher Straße und Roermonder Straße. Die Straße verläuft von Horbacher Straße bis Banker-Feld-Straße innerhalb der neu geplanten Bebauung. Für die Anbindung an die Roermonder Straße wurden unterschiedliche Varianten erarbeitet. Diese unterscheiden sich in der Trassenführung östlich der Bahnstrecke und durch die Anbindung an das bestehende Straßennetz.

Ein Anschluss der Haupterschließungsstraße/Ortsumgehung an die Roermonder Straße im innerörtlichen Abschnitt wurde vom Mobilitätsausschuss als Vorzugsvariante ausgewählt. Die Verwaltung wurde mit dem Beschluss des Mobilitätsausschusses im September 2010 beauftragt, das Planfeststellungsverfahren für die Haupterschließungsstraße/Ortsumgehung durchzuführen. Statt des Planfeststellungsverfahrens soll das Planungsrecht nun über einen Bebauungsplan geschaffen werden (Verkehr).

Die Horbacher Straße bildet im bestehenden Straßennetz die historische Hauptstraße des Ortsteils Richterich. Sie durchläuft das geplante Neubaugebiet in Nord-Süd-Richtung. Durch die geplante Verkehrsinfrastruktur des Gebietes Richtericher Dell, insbesondere die Haupterschließungsstraße/Ortsumgehung von der Horbacher Straße in Richtung Roermonder Straße, ändern sich die bestehenden Verkehrsströme.

2012-09-03_Verkehrsaufkommen
Verkehrsbelastungen L231n (Kfz/Werktag): Analyse und Prognose (Daten Stadt Aachen, 2011)

Im Vergleich zum Bestand (Analyse) steigt die Verkehrsmenge auf der Horbacher Straße (außerorts) leicht an. Die Verkehrsbelastung der Horbacher Straße in der Ortsdurchfahrt durch Alt-Richterich wird durch die Haupterschließungsstraße/Ortsumgehung deutlich verringert. Innerorts wird die Horbacher Straße um ca. 4.000 Kfz/Werktag entlastet. Auf der Banker-Feld-Straße ist östlich des geplanten Kreisverkehres in der Prognose eine etwas höhere Verkehrsbelastung zu verzeichnen. Die Verkehrsbelastungen des Vetschauer Wegs ändern sich nur geringfügig.

 

Umweltverträglichkeitsstudie für Haupterschließungsstraße/ Ortsumgehung

Zum Planungsverfahren für die Haupterschließungsstraße/Ortsumgehung wurde 2013 eine Umweltverträglich-keitsstudie erstellt (Büro Landschaft!, Aachen).

Die Umweltverträglichkeitsstudie ist eine Vorstudie zum Thema Umwelt. Dabei werden die Umweltauswirkungen, die von verschiedenen Trassenvarianten auf verschiedene Schutzgüter ausgehen, fachlich bewertet.

Es wurden zwei unterschiedliche Varianten untersucht: Die Variante 1 verläuft näher am Gewerbegebiet Roder Weg und schließt am innerörtlichen Abschnitt der Roermonder Straße an das bestehende Straßennetz an. Variante 2 verläuft im Abschnitt zwischen Banker-Feld-Straße und der Anbindung an die Roermonder Straße weiter nord-östlich und schließt an die L 232 (Roermonder Straße außerorts) an.

UVS_Trassenvarianten
Trassenvarianten UVS (Büro Landschaft!, Aachen, Ergänzung durch Stadt Aachen)

Der Vergleich der beiden Varianten kommt zu dem Ergebnis, dass bei der Umsetzung der Variante 1 (Anschluss am innerörtlichen Abschnitt der Roermonder Straße) aus umweltfachlicher Sicht geringere negative Auswirkungen auf die verschiedenen Schutzgüter zu erwarten sind. Die Variante 2 wird aufgrund der vom Ortsrand abgerückten Lage zu stärkeren nachteiligen Veränderungen bei den Schutzgütern führen.

Zur Einleitung des Planfeststellungsverfahrens müsste der Verfahrensträger (Bezirksregierung Köln) die Unterlagen der Umweltverträglichkeitsstudie prüfen, anschließend andere Behörden und Träger öffentlicher Belange beteiligen und die Planungsunterlagen öffentlich auslegen. Die Abstimmung mit der Bezirksregierung Köln zur Verfahrensdurchführung hat aber ergeben, dass das Verfahren derzeit keine Priorität hat und die Verfahrensdauer damit ungewiss ist.

Die fehlende Priorität und ungewisse Verfahrensdauer machen daher einen Wechsel des Planverfahrens erforderlich. Das Planungsrecht für die Haupterschließungsstraße/Ortsumgehung soll nun über einen zusätzlichen Bebauungsplan geschaffen werden (Verfahrensstand). Für die Querung der Bahnlinie und des Amstelbaches sind zusätzliche fachrechtliche Verfahren erforderlich.

Erschließung im 1. Bauabschnitt

Innerhalb des geplanten 1. Bauabschnittes (siehe auch Kapitel „Planung 1. Bauabschnitt“) verlaufen zwei Planstraßen als Anliegerstraßen in Ost-West-Richtung. Diese werden durch Wohnstraßen und -wege in Nord-Süd-Richtung ergänzt. Zusätzlich bildet der Weinweg eine wichtige Verbindung in den Freiraum für Fußgänger und Radfahrer. Innerhalb der einzelnen Cluster gibt es darüber hinaus weitere Fußwege, die eine gute Erreichbarkeit von wichtigen Anlaufstellen wie z.B. dem zentralen Platz des Viertels an der Horbacher Straße ermöglichen.

 

Führung des Baustellenverkehrs für den 1. Bauabschnitt

Der Baustellenverkehr des 1. Bauabschnittes soll vom geplanten Baugebiet über den Vetschauer Weg in Richtung des ehem. Grenzüberganges Vetschau an der A4 abgewickelt werden. In Fahrtrichtung vom Gebiet Richtericher Dell auf die Autobahn ist eine Auffahrt baulich im Bestand vorhanden, die ggf. genutzt werden bzw. angepasst werden könnte. Der Anschluss für die Baustellenfahrzeuge, die von der Autobahn zum Gebiet Richtericher Dell abfahren, soll auf niederländischem Gebiet erfolgen. Mit den zuständigen Straßenbaulastträgern/Straßenverkehrsbehörde wurden Gespräche zur Abwicklung des Baustellenverkehrs geführt.

2013-04-08_Baustellenverkehr
Führung des Baustellenverkehrs für den 1. Bauabschnitt

Planung eines Bahn-Haltepunktes für Richterich

Bereits seit 2003 gibt es Überlegungen an der Bahnstrecke in Richterich wieder einen Haltepunkt der euregiobahn einzurichten. Im Jahr 2011 wurden die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie für einen Haltepunkt südlich der Brücke Horbacher Straße in der Bezirksvertretung Richterich und im Mobilitätsausschuss vorgestellt. Für einen alternativen Haltepunkt nördlich der Horbacher Straße hat der AVV in Zusammenarbeit mit der Stadt Aachen, Nahverkehr Rheinland (NVR) und DB Station & Service ebenfalls eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Im Ergebnis der bisherigen Untersuchungen sind beide Standorte aus eisenbahntechnischer Sicht machbar.

2011-09-15_Haltepunkt_Varianten 
Standort-Varianten für einen euregiobahn-Haltepunkt in Richterich

Die Varianten (Nord- und Südvariante) wurden am 09.07.2013 im Rahmen einer Bürgerbeteiligung im Schloss Schönau vorgestellt. Als Ergebnis der Bürgerbeteiligung kann festgehalten werden, dass eine große Mehrheit der anwesenden Bürgerinnen und Bürger die Nordvariante bevorzugte und sich für eine schnelle Realisierung des Projektes ausspricht. Der nördliche Standort für einen Bahnhaltepunkt wäre sowohl zentraler in Richterich als auch etwas näher am Planungsgebiet Richtericher Dell gelegen.

Projektseite „Haltepunkt Richterich“

Unter Berücksichtigung der Ergebnisse aus der Bürgerbeteiligung wird die Machbarkeitsstudie fertiggestellt und anschließend in der Politik vorgestellt werden. Ziel ist, einen Beschluss für eine Variante herbeizuführen, die dann in den weiteren Planungsphasen in Abstimmung mit DB, AVV, NVR weiter geplant werden soll. Die Stadt Aachen hat den Haltepunkt Richterich bereits beim NVR zur Förderung nach ÖPNVG NRW ab dem Jahr 2016 angemeldet.