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Familiär Schwimmen: Die Aachener Schwimmhalle Süd

Wenn man der quietschbunten Schildkröte in die großen Kulleraugen schaut, ist klar: Hier sollen vor allem die ganz Kleinen ihren Spaß haben. „Für die Kinder ist der Bachlauf natürlich der Hit“, weiß Ralf Taubert, stellvertretender Badleiter der Aachener Südhalle. „Wasserpilz, Schildkröte, Wasserpumpen, Wasserkarussell und der Elefant zum Rutschen“, zählt er die Attraktionen auf, die bei den kleinsten Gästen der Halle für leuchtende Augen sorgen. Dazu noch einen Korb mit Eimern, Gießkännchen und allerlei anderem Spielzeug, mit dem sich Wasser von einer Seite zur anderen gießen lässt. Ein großer Spaß!

© Stadt Aachen/Jane Kaimer

Foto: Stadt Aachen/Jane Kaimer

Das war nicht immer so: Die 1972 eröffnete Halle in Burtscheid war zunächst ein ganz normales Schwimmbad: Schwimmer- und Nichtschwimmerbecken – fertig. Doch dann beschloss die Stadt, die Halle umzubauen: 2002 wurde der komplette Eingangsbereich umgestaltet. Ein Fahrstuhl wurde eingebaut, die Halle nach vorne zur Amyastraße mit einem Anbau erweitert. Die Wand zwischen Vorraum mit der Kasse im ersten Geschoss und Halle wurde entfernt und lässt sie so größer und heller erscheinen. Ein Bistro zog ein. „Am Wochenende wird das von einem externen Pächter betrieben. Unter der Woche lohnt sich das nicht“, weiß Taubert. Dann gibt es dort ein paar Snacks und Getränke – um den ersten Hunger und Durst nach anstrengenden Abenteuern mit Schildkröte und Co. zu stillen.

Nach hinten, zur Wiese, wurden die alten, großen Panoramafenster ausgebaut und ein Anbau aus Holz, Metall und Glas angesetzt. Durch diesen Anbau schlängelt sich nun der gut 35 Meter lange „Bach“ mit den Attraktionen für die Kleinen – und schnell war die Halle, die im März 2003 wiedereröffnet wurde, für die Familien zum Anziehungspunkt geworden. Aber nicht nur für die ganz Kleinen gibt es Badespaß: Jeden Samstag zieht die Spielstunde von 14 bis 16 Uhr die Kinder im Grundschulalter an. Auch das Flossenschwimmen von 11.30 bis 13 Uhr ist bei dieser Altersgruppe extrem beliebt.

© Stadt Aachen/Jane Kaimer

Ralf Taubert. Foto: Stadt Aachen/Jane Kaimer

Unter der Woche kommen die umliegenden Schulen natürlich zum Schwimmunterricht. Schwimmunterricht ist für Taubert ein wichtiges Thema: „Bald starten wir wieder mit regelmäßigen Schwimmkursen für Kinder nach der Freibadsaison“, freut er sich schon. „Da gibt es nach Corona immer noch einen großen Stau.“

Aber natürlich kommen auch die ganz normalen Schwimmer*innen, die ihre Bahnen ziehen wollen, die Stammgäste also. „Da ist ein Kombibecken zum Schwimmen, einem tiefen Bereich zum Tauchen und Springen“, erläutert Taubert. Seit 2003, dem Umbau, auch beleuchtet: „Damals hat man die Unterwasserstrahler eingebaut. Vorher war das Becken recht dunkel.“ Eingebaut hat man im Nichtschwimmerbecken auch Massagedüsen und eine Massagedusche. Vor allem ältere Menschen schwören, dass diese Wassermassage so manchen steifen Nacken locker macht. Eine eigene Dusche und Umkleideräume für Menschen mit Behinderung hat man seit dem Umbau ebenfalls, selbstverständlich auch einen entsprechenden Lifter, um diese Menschen ins Becken zu heben und wieder hinaus.

Es sei schon eine ganz besondere Atmosphäre in der Halle mit den vielen Familien, so der stellvertretende Leiter. Da kommen am Wochenende auch schon mal 1.000 Menschen. Der Rekord liegt bei 1.517 über den Tag verteilt – dann ist es allerdings auch proppenvoll. Aber auch an einem ganz normalen Montagvormittag plantschen einige Kleinkinder um Mama oder Papa rum. „Wir sind die Halle mit den höchsten Besucherzahlen und den längsten Öffnungszeiten, an mehr als 360 Tagen im Jahr“, erklärt Ralf Taubert.

Ralf Taubert mag seinen Job und diese Stimmung in der Halle – auch nach so vielen Jahren: Seine Ausbildung hat er eher aus „Verlegenheit“ gemacht: „Eigentlich wollte ich bei der Stadt eine ganz andere Ausbildung machen. Aber in der Abiturvorbereitung habe ich die Bewerbung zu spät abgeschickt“, erinnert er sich lächelnd. Seine Tante, die früher ebenfalls in einer Aachener Schwimmhalle gearbeitet hat, meinte, er könne doch eine Ausbildung zum Schwimmmeister machen. Hat er dann in der Westhalle und hat es nicht bereut: „1994/95 habe ich meinen Meister gemacht.“ Der Beruf sei anspruchsvoll: „Ein wenig Ahnung von Bio, Chemie, Physik und Mathe sollte man schon haben“, so Taubert. Und natürlich sportlich sein: Schwimmen, Fitnessstudio, viel Rad fahren in der Freizeit, das würden eigentlich alle Kolleg*innen, die er kennt, machen.

Seit 1992 ist er nun schon in der Südhalle, seit 2011 als stellvertretender Leiter. Er kennt also beide, die alte Schwimmhalle und das neue Familienschwimmbad. Man merkt: Das mit den Familien gefällt ihm besser.

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