Sechs neue Amberbäume für die Leydelstraße
- Das Team Baumunterhaltung des Aachener Stadtbetriebs pflanzt in dieser Woche sechs Bäume in der Leydelstraße bei einer sogenannten Just-In-Time-Maßnahme.
- Dabei werden neue Bäume kurz nach dem Fällen alter, kranker Bäume am gleichen Standort nachgepflanzt.
- In der Leydelstraße kann das Team auf diese Weise sechs Robinien nach aufwändigen Erdarbeiten durch sechs Amberbäume ersetzen.
Einen Baum zu pflanzen, ist aufwändiger als viele denken. Doch einen Straßenbaum dorthin zu pflanzen, wo am Tag zuvor noch ein alter, kranker Baum stand, erfordert die genaue Einhaltung vieler unterschiedlicher, wichtiger Schritte. Um innerhalb kürzester Zeit kranke Bäume aus dem Straßenraum zu entfernen und zügig durch neue Bäume zu ersetzen, hat das Team Baumunterhaltung des Aachener Stadtbetriebs erneut eine „Just-In-Time-Maßnahme“ in der Aachener Innenstadt initiiert.
Die Mitarbeiter*innen des Aachener Stadtbetriebs setzen einen neuen, gesunden Amberbaum in die vorbereitete Baumscheibe ein. © Stadt Aachen/Harald Krömer
In der Leydelstraße sind sechs Robinien betroffen: Rindenschäden beeinträchtigten die Standsicherheit der rund 60 bis 70 Jahre alten Bäume. Weil sie nicht mehr verkehrssicher waren, wurden sie zu Beginn der Maßnahme vom Team Baumpflege fachmännisch gefällt. Nun, am Folgetag, beginnen Kollegen damit, die leere Baumscheibe für eine Neupflanzung vorzubereiten. Die Wurzel wird ausgefräst, die verbrauchte Erde ausgehoben und die Einfassung des Standortes punktuell ausgebessert. Außerdem sorgt eine Zusatzbelüftung für einen ausreichenden Gasaustausch, sodass keine Staunässe oder Fäulnis entstehen kann. Die Mitarbeiter*innen des Teams Baumpflanzungen setzen der Erde einen Bodenaktivator zu, der für genügend Mikroorganismen im Boden sorgt. Außerdem ist ein Startdünger nötig, sodass die Bäume zuerst im Wurzelbereich austreiben, bevor sie innerhalb der Baumkrone wachsen.
Das Team Baumpflanzungen des Aachener Stadtbetriebs bereitet währenddessen die Neupflanzung von sechs Amberbäumen vor; diese sind besonders hitze- und trockenheitsresistent und das Laub verfärbt sich im Herbst ansehnlich rot-gelb. Um die gepflanzten Bäume wird ein Gießring gespannt. In trockenen, heißen Zeiten benötigt ein Baum bis zu 200 Liter alle 14 Tage. Schließlich werden zwischen der installierten Dreibock-Verankerung und dem Baum Spanngurte angebracht, sodass der junge Baum stabil steht.
Eine „Dekade der Stadtbäume“
Bäume im Straßenraum sind klimatischen Veränderungen extremer ausgesetzt, als beispielsweise in Grünflächen. Unter anderem belasten wenig Platz, Abgase, Trockenheit und Hitze die Bäume. Eine Stadt braucht aber viele gesunde Straßenbäume, die Schatten spenden, die Luftqualität verbessern und die Aufenthaltsqualität steigern. Um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen, brauche Aachen eine „Dekade der Stadtbäume“, hatte Heiko Thomas, Dezernent für Klima und Umwelt, Stadtbetrieb und Gebäude der Stadt Aachen, betont. „Wir verlieren in Aachen jährlich mehr Bäume als wir pflanzen. Wir müssen uns deshalb um die Bestandsbäume kümmern und gleichzeitig mehr Bäume pflanzen.“
Bei der Installation der Dreibock-Verankerung ist Teamarbeit gefragt. © Stadt Aachen/Harald Krömer
Steigende Neupflanzungen pro Pflanzsaison
Die Pflanzsaison für Bäume geht von Oktober bis März. „In dieser Zeit vertragen die Bäume den sogenannten Pflanzschock deutlich besser als in der warmen Jahreszeit“, erklärt Michael Speck, Teamleiter Baumpflanzung des Aachener Stadtbetriebs. Gepflanzt werden vorgezogene Bäume aus der Baumschule; die Amberbäume sind bereits acht bis zehn Jahre alt.
Ausfallquote bei neu gepflanzten Bäumen
Die umfangreichen Vorarbeiten führen dazu, dass sich die neu gepflanzten Bäume besonders gut entwickeln können. Nino Polaczek-Keilhauer, Teamleiter Baumpflege des Aachener Stadtbetriebs, erklärt: „Wir beim Stadtbetrieb sind durch unsere Expertise und die vorhandene Technik sehr gut aufgestellt, was in den vergangenen Jahren dazu führte, dass wir bei Neupflanzungen keine nennenswerte Ausfallquote mehr hatten.“ Ab der nächsten Pflanzsaison soll ein Saugbagger die Just-In-Time-Maßnahmen erleichtern. Dieser saugt wurzelschonend die alte Erde nach dem Fällen ein.
Herausgegeben am 24.01.2025