Naturdenkmale in Aachen: Forster Linde wurde gepflegt
Die Forster Linde ist das älteste Naturdenkmal der Stadt Aachen und wahrscheinlich das älteste „lebendige Kulturgut“ der Aachener Region. Am 21. August kümmerte sich ein von der Stadt Aachen beauftragtes Fachunternehmen um die Forster Linde. Sie wird mit viel Geduld und Ideenreichtum immer wieder gepflegt und gesichert. Austriebe im Baum wurden herausgeschnitten. Sie waren entstanden, nachdem die Krone der Linde eingekürzt worden war. Überdies wurden der Zustand und die Statik des Baums überprüft und Mistelzweige aus dem Geäst entfernt.
Die regelmäßigen Baumpflegearbeiten an der Forster Linde sind nötig, um den Baum noch viele Jahre zu erhalten und zu fördern. Hinzu kommt der Aspekt der Verkehrssicherung. Die Linde steht auf dem Vorplatz der Kirche St. Katharina. Und über den verläuft auch der Fußweg zur Grundschule und ins benachbarte Wohngebiet.
Fachleute des Fachbereichs Klima und Umwelt kümmern sich seit Jahrzehnten intensiv um die Linde; die immer wieder erforderlichen baumpflegerischen Maßnahmen sind nötig, um den einzigartigen Baum zu erhalten und zu fördern. In der Vergangenheit wurde bei der Forster Linde zur Entlastung der zahlreich vorhandenen und kronenbildenden Hauptstämme (Stämmlinge) die Baumkrone mehrfach zurückgeschnitten. Die Stämmlinge wurden mit Stahlseilen miteinander verbunden (Kronensicherungssystem). Damit so die Gefahr verringert werden, dass einzelne Stämme und Äste herausbrechen.
Wie alt die Forster Linde tatsächlich ist, ist schwer zu ermitteln. Dass die Linde viele hundert Jahre alt ist, ist historisch belegt und bei einem Stammumfang von mehr als zehn Meter auch für die Bürger*innen leicht erkennbar. Bei einem Besuch des Fürsten und Parkbauexperten Hermann von Pückler-Muskau im Jahre 1852 wurde das Alter der Linde auf stattliche 800 Jahre geschätzt. Überdies gibt es Hinweise darauf, dass die Forster Linde im Mittelalter, aufgrund der unmittelbaren Nähe zu einem ehemaligen Schöffenhaus, als „Gerichts-Linde“ diente. Bis zum heutigen Tag ist die imposante Forster Linde ein beliebter Treffpunkt für Alt und Jung. Sie ist ein prägendes und identitätsstiftendes Element des Stadtteils Aachen-Forst.
Die Forster Linde ist aber nur ein Beispiel für Naturdenkmale in der Stadt Aachen. Innerhalb der bebauten Ortslage betreut der Fachbereich Klima und Umwelt 89 Naturdenkmale. Im Geltungsbereich des Landschaftsplanes sind es weitere 190. Da nicht nur Einzelbäume, sondern auch Baumgruppen, Baumreihen sowie Baumalleen als Naturdenkmale ausgewiesen sind, beläuft sich die Gesamtzahl der zu betreuenden Bäume auf insgesamt 704 Stück. All diese Bäume werden sehr individuell betrachtet, um sie auf längere Sicht zu erhalten und auch die Verkehrssicherheit zu garantieren.
Aufgrund ihrer hohen Schutzwürdigkeit, ihrer Seltenheit, Eigenart oder Schönheit sowie aufgrund ihrer wissenschaftlichen oder kultur-historischen Bedeutung sind Naturdenkmale als besondere „Einzelschöpfungen der Natur“ gesetzlich geschützt (§ 28 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG)). Bei den in der Stadt Aachen ausgewiesenen Naturdenkmalen handelt es sich überwiegend um Laub- und vereinzelt um Nadelbäume. Die geschützten Bäume sind in der Regel 100 Jahre und mehr alt.
Internet: www.aachen.de/naturdenkmale
Herausgegeben am 01.09.2023