Grüner Hingucker in Laurensberg: Sanierung des Schulzentrums
- Die Stadt Aachen steckt gut zwölf Millionen Euro in die Ertüchtigung des großen Bildungsstandortes im Aachener Norden.
- In vier Bauabschnitten wurden und werden insgesamt 7000 Quadratmeter Fassadenfläche saniert. Auf den Dachflächen sorgen Photovoltaikanlagen für eine klimafreundliche Energieversorgung.
- Akteur*innen der Verwaltung und der beiden beheimateten Schulen loben die gute Kooperation, sodass die Einschränkungen für den Schulbetrieb während der Bauphasen minimiert werden konnten.
Glückliche Gesichter vor grüner Fassade: Zusammen mit Schuldezernent Heinrich Brötz (Mitte, hintere Reihe) stellten der technische Geschäftsführer des Gebäudemanagements, Klaus Schavan (vorne, 3.v.l.) mit weiteren Vertreter*innen der Verwaltung und der Schulen die gelungene Sanierungsarbeiten vor. Fotos: Stadt Aachen / Andreas Schmitter
Die Farbe sticht direkt ins Auge und sagt dem Betrachter: Hier hat sich in den vergangenen Jahren eine Menge getan! Die Außenhülle des Schulzentrums Laurensberg erstrahlt in neuem, grünem Glanz – und ist nun auch aus energetischer Sicht auf dem neuesten Stand. Gut 40 Jahre nach dem Bau des Gebäudes, das sowohl die Heinrich-Heine-Gesamtschule, als auch das Anne-Frank-Gymnasium beherbergt, biegt die aufwendige energetischen Sanierung der Fassade auf die Zielgerade. Grund genug, einmal einen genaueren Blick auf und hinter die neuen Fassaden zu werfen. Und so stellten Schuldezernent Heinrich Brötz und der technische Geschäftsführer des Gebäudemanagements, Klaus Schavan, gemeinsam mit ihren Teams den aktuellen Sachstand zu Beginn des Schuljahres – und wenige Wochen vor dem finalen Abschluss der millionenschweren Baumaßnahme – vor.
Ein logistisches Mammutprojekt
Auch dabei: Die Schulleiter Dr. Alexander Heimes (Anne-Frank-Gymnasium) und André Kropp (Heinrich-Heine-Gesamtschule), die Architekten vom Büro Hahn Helten und der stellvertretende Leiter des Bezirksamts Aachen-Laurensberg, Sascha Laurijssens, die allesamt mit zufriedenen Gesichtern „ihr“ energetisch runderneuertes Schulzentrum lobten.
Solche Großprojekte brauchen eine auf allen Ebenen gut abgestimmte Zusammenarbeit. Dies hob der städtische Beigeordnete für Bildung, Jugend und Kultur, Heinrich Brötz, hervor: „Ich bin froh, dass es in Aachen gut gelingt, in engem Schulterschluss von Schulen, Politik und Verwaltung die Gebäudeinfrastruktur der Schulen zu erhalten und weiter zu entwickeln. Dies ist auch eine Voraussetzung für gute Bildung. Ich bin dankbar, dass die Schulgemeinschaft die Belastungen durch die Bauphase so gut und engagiert mitgetragen hat. Das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen!“
Klaus Schavan, technischer Geschäftsführer des Gebäudemanagements der Stadt Aachen, fügte an: „Mit dieser Sanierung wird das Schulzentrum in die energetische Neuzeit gehoben und den Anforderungen, die die Zukunft an einen solchen Gebäude-Komplex stellt, gerecht.“
Klimafreundlich: Großflächige Photovoltaikanlagen auf den Dächern versorgen das Schulzentrum dank regenerativer Energie mit Strom.
Baubeginn des logistischen Mammutprojektes war im Herbst 2020. In vier Abschnitten wurde die energetische Sanierung dann unter Federführung des städtischen Gebäudemanagements vorangetrieben. Der letzte von vier Bauabschnitten wird voraussichtlich in diesem Herbst abgeschlossen. Dann hat die Stadt Aachen insgesamt gut zwölf Millionen Euro in den großen Bildungsstandort gesteckt. Hierfür standen Fördermittel in Höhe von 8,25 Millionen Euro zur Verfügung. 7000 Quadratmeter Fassadenfläche strahlen nun im weithin sichtbaren Grün. Mit dem markanten Farbton greifen die Planer übrigens die Architektursprache der 1970er auf. In diesem Jahrzehnt – genau gesagt im Jahr 1979 – ist das Hauptgebäude des Schulzentrums in Laurensberg eröffnet worden. Es beherbergt heute sowohl das Anne-Frank-Gymnasium als auch die Heinrich-Heine-Gesamtschule.
Witterung hatte dem Gebäude stark zugesetzt
Die markante äußere Erscheinung des Gebäudes wurde geprägt von einer verschachtelten Kubatur und einer Eternit-Plattenfassade mit abgeschrägten Ecken. „Die hinterlüftete Fassadenkonstruktion mit integrierten Raum-Lüftungselementen, integrierten Heizungskonvektoren sowie Fenstern mit Isolierverglasung wiesen damals einen hohen Standard auf“, weiß der städtische Projektmanager Kurosch Gholami zu berichten. Doch die Witterung und die 40-jährige Nutzung hatten zu einer starken optischen Beeinträchtigung des Erscheinungsbildes geführt. Die Oberfläche der farblich beschichteten Eternitplatten war stark erodiert. Ebenso haben sich die Anforderungen an die energetischen Qualitäten seit den 1970er Jahren deutlich verändert.
Aus diesen Gründen und um erhebliche energetische Verluste zu vermeiden, erfolgte in den vergangenen Jahren die energetische Hüllsanierung des Schulgebäudes. Hierbei wurden Fenster, Fassaden und Dächer an die aktuellen Standards bzw.an den Aachener Standard angepasst. Im Zuge dieser Maßnahmen wurden in den Unterrichtsräumen dezentrale Lüftungsgräte nachgerüstet, um eine gleichbleibend hohe, lernfördernde Raumluftqualität, unabhängig von der Fensterlüftung, zu gewährleisten.
Schulzentrum im Grünen und nun auch mit neuer markanter Fassade in Grün: Der Bildungsstandort im Norden von Laurensberg bettet sich in die Landschaft und punktet dank seiner attraktiven Lage mit viel Platz für die Schülerinnen und Schüler sowie das Lehrpersonal.
Gut abgestimmter Bauablauf mit den Schulen
Trotz der umfassenden Maßnahmen an der Außenhülle sollte der Charakter des Gebäudes und die ursprüngliche Entwurfsidee erhalten bleiben, was eine sorgfältige Auseinandersetzung mit dem Bestand in technischer, wie architektonischer Hinsicht erforderlich machte, wie Klaus Schavan betonte. Dies sei beim heutigen Blick auf das Gebäudeensemble durchweg gelungen.
Um die Einschränkungen des Schulbetriebs möglichst gering zu halten, erfolgte die Sanierung schrittweise seit Oktober 2020 in vier Bauabschnitten. Die Abschnitte begannen jeweils in den Herbst- bzw. Osterferien mit den Demontagearbeiten der Bestandsfassade. Im Anschluss wurde, beginnend mit der Aufstellung des Gerüsts, die restliche Fassadensanierung ausgeführt. Die großen Dachflächen des Baukörpers eignen sich zudem hervorragend zur Montage von Photovoltaikmodulen. Somit werden alle Dächer mit der maximal möglichen Anzahl von PV-Modulen belegt.
Herausgegeben am 28.08.2024