Präzisionsarbeit mit einem 580-Tonnen-Raupenkran
Etwa vier Stunden dauert es, bis der 40 Meter lange Stahlträger mit Hilfe des Raupenkrans vom Schwerlasttransporter bis in seine endgültige Position gehoben ist. Foto: Stadt Aachen/Niklas Birk
Es ist ein entscheidendes Wochenende beim Neubau der Brücke Turmstraße: Die Stahlträger, die die Grundlage des künftigen Brückenbauwerks bilden, werden mit einem bis zu 580-Tonnen schweren Raupenkran aufgelegt. Bei besten Bedingungen begannen in der Nacht zum Samstag, 11. März, die Arbeiten über den, für den Zugverkehr gesperrten Bahngleisen.
Nachtarbeit: Seit Samstagmorgen arbeitet das Team am Einhub der Stahlträger. Foto: Stadt Aachen/Andreas Cichowski
Dutzende Schaulustige haben sich am Samstagvormittag an der Geschwister-Scholl-Straße versammelt und beobachten, wie der Kran langsam eine 180-Grad-Drehung vollzieht, den Träger manövriert, und ihn schließlich herablässt. Rund vier Stunden dauert es, bis einer der bis zu 58 Tonnen schweren und rund 40 Meter langen Stahlträger vom Schwerlasttransporter in die endgültige Position zwischen Widerlager und Mittelpfeilerscheibe an der Turmstraße gehoben ist. Stück für Stück ergibt sich langsam wieder das Bild einer Brücke.
Volle Konzentration heißt es für den Kranführer. Foto: Stadt Aachen/Andreas Cichowski
„Eine vorbildliche Zusammenarbeit“
Zufrieden zeigen sich an diesem Tag Gisela Weiß, Geschäftsbereichsleiterin Straßenunterhaltung und Brückenbau des Aachener Stadtbetriebs und mitverantwortlich für die Planung und Umsetzung, und Hans-Peter Doser vom Ingenieurbüro Doser, Kempen, Krause, der mit der Bauleitung- und beobachtung beauftragt ist. Das, worauf sie beinahe zehn Jahre lang hin geplant haben, wird nun umgesetzt.
„Eine herausragende Teamleistung!“ Oberbürgermeistering Sibylle Keupen ist stolz auf den Erfolg beim Vorzeigeprojekt Brücke Turmstraße. Foto: Stadt Aachen/Andreas Cichowsk
Eine enge Abstimmung zwischen den Beteiligten des Geschäftsbereichs Straßenunterhaltung und Brückenbau des Stadtbetriebs, des Fachbereichs Stadtentwicklung, -planung und Mobilitätsinfrastruktur, den beteiligten Firmen und der Deutschen Bahn war Voraussetzung für den Erfolg. „Das ist eine vorbildliche Zusammenarbeit“, betont Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen am Samstagvormittag. „Ich bin als Oberbürgermeisterin mächtig stolz auf das Team und die gemeinsame Leistung! Es gab einige Hürden im Vorfeld, aber die haben Sie alle erfolgreich gemeistert – wir liegen genau im Zeitplan. Die Baustelle um die Brücke Turmstraße ist ein Vorzeigeprojekt weit über die Stadtgrenzen hinaus.“
Rund 40 Meter hoch ist das Kransystem, das aus den Niederlanden kommt, und mit dem sonst beispielsweise Windräder aufgebaut werden. An diesem Wochenende setzt das Team die ersten acht von insgesamt 16 Stahlträger ein. Foto: Stadt Aachen/Andreas Cichowski
Es ist Aachens größte Innenstadtbrücke, die derzeit neu gebaut wird. Damit investiert die Stadt Aachen in eine zukunftssichere Verkehrsinfrastruktur für alle: „Wir rechnen bei der neuen Brücke mit einer Lebensdauer von rund 100 Jahren“, sagt Hans-Peter Doser.
Arbeiten auch am kommenden Wochenende
Wenn am Sonntagabend der vorerst letzte Träger aufgelegt wird, muss der Raupenkran abgebaut und auf der anderen Brückenseite wieder aufgebaut werden. Am kommenden Wochenende werden dann die verbliebenen acht Stahlträger eingehoben. Hierzu muss die Junkerstraße ab dem Einmündungsbereich Maastrichter Straße/Königstraße gesperrt werden. Dies betrifft den Zeitraum von Montag, 13. März, bis Sonntag, 26. März. Die offizielle Umleitung erfolgt ab Montag, 13. März, über die Bleiberger Straße bis Vaalser Straße und Pariser/Toledo Ring. Aus Richtung Seffenter Weg können die Professor-Pirlet-Straße und Turmstraße weiter befahren werden.
Foto: Stadt Aachen/Niklas Birk
Bis die neue Brücke genutzt werden kann, werden noch einige Monate vergehen. Die Verantwortlichen sind weiterhin zuversichtlich, dass die Arbeiten bis Ende des Jahres 2023 abgeschlossen sind.
Herausgegeben am 11.03.2023