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Kreisverkehre

Einstreifige Kreisverkehrsplätze sind besonders sichere Anlagen. Laut verschiedener Untersuchungen senkt der Umbau von Kreuzungen zu Kreisverkehrsplätzen nachweislich die Unfallzahlen. Nicht ohne Grund verwenden einige unserer europäischen Nachbarn diese Form der Kreuzung so häufig.

Konfliktpunkte an KreuzungenEine normale Kreuzung ohne Ampelanlage hat insgesamt 32 Konfliktpunkte, an denen sich Fahrlinien kreuzen. Ein Kreisverkehrsplatz weist nur 8 solcher  Konfliktpunkte auf.

Kreisverkehrsplätze wirken als Geschwindigkeitsbremse, sie können nur langsam durchfahren werden. Auf der Kreisfahrbahn liegt das Geschwindigkeitsniveau im Bereich von 20 - 30 km/h. In diesem Geschwindigkeitsbereich sind Unfälle noch leicht zu vermeiden. 

Die niedrigen Fahrgeschwindigkeiten sorgen dafür, daß die auftretenden Situationen gut überblickt und deshalb besser bewältigt werden können. Außerdem wirken sie sich günstig auf die Sicherheit der querenden Radfahrer und Fußgänger aus.

Wenn Unfälle an Kreisverkehrsplätzen auftreten, dann sind das hauptsächlich Konflikte mit Fahrzeugen, die in gleicher Richtung fahren. Die Unfallfolgen sind gering, meist kommt es nur zu Blechschäden.

Konfliktpunkte KreisverkehrIn vielen Fällen können Kreisverkehrsplätze  im Vergleich zu ampelgeregelten Kreuzungen hohe Verkehrsbelastungen ohne Rückstaus leisten, da schon kleine Lücken im Verkehrsfluß zum Einfahren in den Kreis genutzt werden können. Häufig ist ein kontinuierlicher Verkehrsfluß ohne "stop and go" möglich. An ampelgeregelten Kreuzungen ergeben sich auch bei geringen Verkehrsmengen Wartezeiten weil die Ampel trotzdem rot zeigt. 

Im Vergleich zu ampelgeregelten Kreuzungen sind Kreisverkehrsplätze wirtschaftlich, da keine Kosten für Wartung, Reparatur und Stromverbrauch der Ampelanlage anfallen. Es treten auch keine Funktionsstörungen auf und die Reisezeitverluste sind geringer.

Aus ökologischer Sicht sind Kreisverkehrsplätze zu begrüßen, da die Lärm- und Schadstoffimmisionen aufgrund des geänderten Fahrverhaltens sinken. Die begrünte Mittelinsel senkt den Versiegelungsgrad.

Ein Kreisverkehrsplatz wirkt optisch und funktional ansprechend und stößt praktisch überall auf Akzeptanz. Als gestaltendes Element kann er städtebaulich gut eingesetzt werden.

Kann ein Kreisverkehr überall realisiert werden?

Natürlich ist der Kreisverkehr nicht das Allheilmittel für verstopfte Stadtstraßen, aber wir haben ihn in der Vergangenheit vernachlässigt. Es gibt folgende 3 Typen von Kreisverkehrsplätzen:

Mini-KreisverkehrMini-Kreisverkehrsplätze
Diese "Minikreisel" können an kleineren Kreuzungen auch ohne großen Umbau eingerichtet werden. Es erfolgt eine Ummarkierung und der Einbau einer kleinen überfahrbaren Mittelinsel.

Kleiner Kreisverkehr (Kackertstrasse)Kleine Kreisverkehrsplätze
Hiermit sind die "normalen" Kreisverkehrsplätze mit einstreifiger Fahrbahn und Mittelinsel gemeint. Der Durchmesser beträgt 26 bis 45 m.

Grosser Kreisverkehr (Europaplatz)Große Kreisverkehrsplätze
Kreisverkehrsplätze mit größeren Durchmessern oder mehrstreifiger Kreisfahrbahn (z.B. unser Europaplatz).

Außerdem existieren noch die Sonderlösungen mit den sogenannten Bypässen (Nebenfahrbahnen).

Gerade an den Kreuzungen von Stadtstraßen steht aufgrund der vorhandenen Wohnbebauung häufig nicht genügend Platz für Kreisverkehrsplätze zur Verfügung.

Sind die Verkehrsbelastungen insgesamt hoch, aber die sich kreuzenden Fahrströme extrem unterschiedlich stark, kann durch den Kreisverkehrsplatz in den Hauptverkehrszeiten auch größere Rückstaus entstehen.

An sehr stark befahrenen Kreuzungen funktioniert der einstreifige Kreisverkehrsplatz nicht mehr. Die Rückstaus könnten nicht akzeptiert werden

Häufig fehlen die nötigen Geldmittel in der Stadtkasse. Der komplette Umbau einer Kreuzung zum Kreisverkehrsplatz kostet je nach Größe von 120.000 bis 250.000 Euro. 

Große Kreisverkehre mit zwei Fahrstreifen sind sehr leistungsfähig, bringen aber auch eine deutlich schlechter Verkehrssicherheit mit sich. Hier sind die unerwartenten Fahrstreifenwechsel, die höheren Fahrgeschwindigkeiten und die Ein- bzw Ausfahrtsituationen kritisch. Alle Aachener Autofahrer kennen diese Problematik sicherlich vom Europaplatz.

Für Radfahrer und Fußgänger gibt es im Kreisverkehrsplatz keine sichere Querung im Schutz einer Ampelanlage. An stark befahrenen Knotenpunkten mit entsprechenden Radfahrer- und Fußgängerverkehr kann das ein Grund gegen die Einrichtung eines Kreisverkehrsplatzes sein.