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Projekt: Busse sollen schneller fahren können

Die Busse in der Stadt Aachen werden bereits seit den 1980er Jahren an Kreuzungen bevorzugt behandelt. Sie erhalten frühere oder längere Grünzeiten, um sich so flüssiger und zügiger durch die Straßen bewegen zu können. Die bisher genutzte analoge Funkkommunikation, die den öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) an Kreuzungen und Einmündungen bevorrechtigen soll, hat inzwischen Schwächen. Die Übertragung der Daten ist nicht dauerhaft sichergestellt. Zudem wurden Frequenzen, die in anderen Städten für die ÖPNV-Bevorrechtigung genutzt werden, inzwischen zurückgenommen, Dadurch ist die bisherige Technologie in Zukunft nicht mehr flächendeckend nutzbar.

Aus diesem Grund haben sich die Stadt Aachen, der Mobilitätsanbieter ASEAG und das Softwarehaus MAT.TRAFFIC GmbH zu einem Konsortium zusammengeschlossen. Sie wollen gemeinsam eine kabellose Internet (WLAN)-Technologie als neuen Kommunikationsstandard für die ÖPNV-Bevorrechtigung entwickeln. Das Projekt trägt den Namen BUS2DATA. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr fördert es im Rahmen des mFUND-Förderprogramms mit insgesamt 195.900 Euro.

Das Vorhaben zielt darauf ab, die Attraktivität der Region Aachen durch eine verbesserte Effizienz im ÖPNV zu steigern. Das ist am ehesten dadurch zu erreichen, dass die ÖPNV-Bevorrechtigung leistungsfähiger und flexibler gestaltet wird. Der Austausch von Daten vom Bus zur Zentrale und vom Bus zur Ampel muss dafür deutlich verbessert werden. Eine standardisierte WLAN-Kommunikation ist nötig. Sie liefert mehr Live-Daten über die jeweiligen Busfahrten als heute. Dadurch lassen sich nach Bedarf längere Grünphasen für die Busse erreichen. Überdies bekommt das Fahrpersonal auf den Bussen zusätzliche Hinweise darauf, mit welchem Tempo es ihre Busse bewegen sollten. Und schließlich lassen sich durch größere Datenaufkommen auch besser als heute Qualitätsanalysen erstellen und auf einer öffentliche Datenplattform zugänglich machen.

Das in diesem Projekt entwickelte System bringt damit Vorteile für alle am ÖPNV teilnehmenden Personengruppen: Das Fahrpersonal kann den Fahrtverlauf durch mehr Informationen stärker als bisher beeinflussen. Die Fahrgäste erleben einen effizienteren und zuverlässigeren Busverkehr. Und Mobilitätsanbieter wie die ASEAG oder die Verkehrsplanung der Stadt können auf einen Datenfundus zurückgreifen, den es bislang nicht gibt. Schwachstellen auf den Strecken lassen sich besser erkennen und bei Bedarf schneller beseitigen.

Die neuen Signalstellen und Steuergeräte von BUS2DATA wurden von der Firma MAT.TRAFFIC entwickelt und gemeinsam mit der Stadt Aachen und der ASEAG in einem Testfeld an der Vaalser Straße in Aachen installiert und getestet. Erste Testergebnisse werden voraussichtlich Ende 2024 zur Verfügung stehen.

Der Leiter des Fachbereichs Mobilität und Verkehr, Uwe Müller, zeigt sich davon überzeugt, dass ein an Ampeln bevorrechtigter ÖPNV „zahlreiche Vorteile für Verkehr und Bevölkerung“ habe. Er ist überzeugt, „dass nicht nur Aachen, sondern auch andere Städte von den erzielten Ergebnissen profitieren können“.

ASEAG-Verkehrsplaner Marco Donner betont, dass das Fahrpersonal durch die neue Technologie stärker als bisher eingebunden wird und den Fahrtverlauf besser beeinflussen wird als bisher. Hinzu komme, so Donner, „dass sich durch das Mehr an Daten auch die Qualität und Zuverlässigkeit des ÖPVN verbessern lassen“.

Dr. Paul Mathias von der Firma MAT.TRAFFIC GmbH freut sich, dass „neuartige Ansätze der Straßenverkehrstechnik zusammen mit der Stadt Aachen und der ASEAG verfolgt werden. „Die neue WLAN-Technologie wird in den kommenden Jahren ein großes Thema in der Branche sein.“

Über das Förderprogramm mFUND des BMDV

Im Rahmen der Innovationsinitiative mFUND fördert das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) seit 2016 datenbasierte Forschungs- und Entwicklungsprojekte für die digitale und vernetzte Mobilität der Zukunft. Die Projektförderung wird ergänzt durch eine aktive fachliche Vernetzung zwischen Akteuren aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Forschung und durch die Bereitstellung von offenen Daten auf der Mobilithek (www.mobilithek.info/). Weitere Informationen finden Interessierte unter folgender Internetadresse: www.mfund.de.

  

Herausgegeben am 08.07.2024

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