Preisverleihung Schulbaupreis 2013:
Der Erweiterungsbau des Gymnasiums St.Leonhard ist Preisträger beim Schulbaupreis 2013 des Landes NRW
Quelle Foto: T. Saltmann / Architektenkammer NRW
Begründung der Jury:
• Überzeugung durch klugen Umgang mit dem baulichen Umfeld und der Aufwertung einer innerstädtischen Brache.
• Entstehung eines neuen städtischen Raumes von hoher Aufenthaltsqualität für Schüler und Öffentlichkeit
• "Hervorragende Einfügung" in das Stadtbild und deutliche Aufwertung der umgebenden Bebauung
Besondere Würdigung:
• "Durchdachte Funktionalität“ der Fassade
• „reduzierte, unprätentiöse und dabei moderne Gestaltung und Ausstattung der Innenräume“
Kurzbeschreibung:
Die Arbeiten zur Errichtung des dreigeschossigen, kubischen Baukörpers begannen nach Abschluss der archäologischen Untersuchungen im Juli 2011. In der Fassade der zur Nordseite ausgerichteten Obergeschosse spiegelt sich St. Michael wider. Das Treppenhaus an der Südseite ist verglast, die übrigen Fassaden bestehen aus einem neuartigen, an der RWTH entwickelten Werkstoff aus textilbewehrtem Beton. Energietechnisch hat es fast Passivhaus-Standard. Das Gebäude ist vollständig barrierefrei gestaltet.
Räumlichkeiten:
Im Erdgeschoss befindet sich eine Mensa mit Nebenräumen für die Verköstigung von 260 Schülern in zwei Schichten je 130 Personen, in den Obergeschossen befinden sich Räumlichkeiten für den Ganztagsbetrieb, Physikräume, ein Klassenraum sowie eine Dachterrasse.
Außenbereich:
Neben dem Schulneubau wurde auch die Freifläche auf dem ehemaligen „Brot-Schneider-Parkplatz“ neu gestaltet. Sieben purpurrote Throne aus Betonwerkstein als Bezug zu Karl dem Großen und einzelne Solitärbäume mit Sitzgelegenheiten haben das Schulumfeld entscheidend aufgewertet.
Weitere Informationen zu St. Leonhard finden Sie weiter unten in diesem Artikel.
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Photos der Fertigstellung:
Die Platzgestaltung ist weitesgehend abgeschlossen...
Die Glasfassade spiegelt wie geplant die St. Michael-Kirche.
Großformatige Textilbeton.-Scheiben, mit einer Stärke von ca. 4cm, bilden die restlichen Fassaden.
Eine abgestimme Außenraumgestaltung übernimmt die städtebauliche und geländetechnische Einbindung.
Die Glasfassade gewährt Einblick in das große, farblich gestaltete Treppenhaus.
Ein Stahltor trennt je nach Nutzung des Gebäudes den gesamten Schultrakt und Treppenaufgang von den Nutzungseinheiten im Erdgeschoss.
Über das helle, farblich akzentuierte Treppenhaus gelangt man zu den Klassenbereichen und auf die Terrasse im Obergeschoss.
Im Erdgeschoss befindet sich der Speisebereich der Mensa, mit Blick auf den Platz zu St. Michael.
Die Klassenzimmer mit raumhoher Verglasung proftitieren ebenfalls durch die Aussicht auf den Platz und die Fassade der gegenüberliegenden Kirche.
Photos: Robert Mehl
www.robertmehl.de
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1. Dezember 2012: Einweihung des Erweiterungsbaus.
Die neue Mensa:
Entwurfsbeschreibung Gebäude:
• dreigeschossiger kubischer Baukörper mit zum Erdgeschoss versetzten Obergeschossen
• die beiden zur Kirche St. Michael ausgerichteten Obergeschosse kragen um 5 Meter aus und bilden einen Spiegel, in dem die Kirche St. Michael visuell erkennbar wird
• Verglastes Treppenhaus im Süden
• Fassadenflächen aus textilbewehrtem Beton, ein besonderes Produkt, welches durch die RWTH Aachen entwickelt wurde
• Errichtung nach dem Aachener Standard für städtische Neubauten, also fast Passivhausstandard
• komplettes Gebäude barrierefrei
Blick auf die Fassade mit der Spiegelung von St. Michael, sowie die 7 purpurroten Betonthrone:
Der Blick in das südliche Treppenhaus:
Raumprogramm Gebäude:
• Erdgeschoss: Mensa mit Nebenräumen •für die Verköstigung von 260 Schülern in 2 Schichten à 130 Personen
• 1.0bergeschoss: 3 Klassenräume und eine Dachterrasse
• 2.0bergeschoss: 2 Physikräume mit Vorbereitungsraum
Entwurfsbeschreibung Platz:
• Bildung eines innerstädtischen Platzes, der durch das Gymnasium St. Leonhard, die Kirche St. Michael, den Neubau und die zur neuen Prinzenhofstrasse entstehenden Wandscheiben/Heckenelementen eingefasst wird.
• Sieben purpurrote Throne aus Betonwerkstein als Bezug zu Karl dem Großen
• einzelne Solitärbäume mit Sitzgelegenheiten
Bauzeit, Betrieb:
• Die Fertigstellung der Mensa erfolgte auf den Tag genau an dem bei Projektbeginn 2010 vorgegebenen Eröffnungstermin – am 22. August 2012.
• Umfassende Archäologische Grabungen während der Bauzeit
• Baubeschluss: September 2010
• Beginn archäologischer Grabungen: März 2011
• Bauzeit: Juli 2011, Fertigstellung Mensa August, Fertigstellung Gesamtmaßnahme Ende November
• Mittelbedarf: Gesamtmaßnahme 4.7 Mio € (inkl. Außenanlagen und Einrichtung) - Hochbau 3.6 Mio €
• Projektbeteiligte: Generalplaner PBS Architekten
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November 2012:
Mittlerweile sind auch die Obergeschosse bis auf Restarbeiten fertiggestellt. Die offizielle Einweihung findet am 01.12. statt
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Die Arbeiten am Platz gehen voran und werden zur Einweihung fertiggestellt sein.
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Juli 2012: Endspurt! In der Mensa wurde mit der Montage der Küche begonnen.
...Baustelleneindrücke...
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Mai 2012: Die Gerüste sind fast vollständig abgebaut - Parallel wurde in dieser Woche mit den Tiefbauarbeiten für die neue Prinzenhofstr. und den öffentlichen Platz begonnen.
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April 2012: Mit den Verglasungsarbeiten der Spiegelfassade und der Montage des Textilbetons wurde begonnen.
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13.02.2012: Innenausbau und Fassadenarbeiten beginnen in Kürze.
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9.2.2012, 14:00 Uhr: Richtfest des Erweiterungsbaus St. Leonhard
Ihr Schüler lasst euch das neue Schulhaus fein Ansporn zu neuem Fleiße sein!
Schon bald wird man hier unterrichten von Gott und Welt und euren Pflichten.
Die Stunden, da ihr lernen sollt, sind köstlicher als blankes Gold, denn wenn du nichts gelernt hast, fällst du den anderen einst zur Last.
Ein neues Haus ist aufgerichtet. Bevor wir Handwerksleute kamen und Stein und Beton zum Bauen nahmen, da hat die Stirn in manchen Stunden der Architekt sich müd geschunden.
Bis fein säuberlich und klar die Zeichnung dann vollendet war.
Dann kamen wir, die Handwerksleut, wir alle, die ihr sehet heut.
Wir haben mit vereinter Kraft an diesem neuen Werk geschafft.
Damit wir nun hören zu dieser Frist, wie uns der Bau gelungen ist, ob er gehörig lang und breit, ob er auch trotzte dem Zahn der Zeit, kurz, ob er geworden wie man begehrt, so frag ich den Bauherrn vor aller Welt, wie ihm sein neuer Bau gefällt.
Wohlan da unser Bauherr lobt, sei dieses Werk genug erprobt und jeder Tadel in Wort und Blick sinkt in sein eigenes Nichts zurück.
Mit diesem Glase sei geweiht der Bau für alle Zeit.
Zur Weihe werf ichs rückwärts nieder und keiner gebraucht es wieder.
Und alle, die hier um mich stehn und an dem Bau sich satt gesehn, wünsch ich viel Glück und Wohlergehen.
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Stand Oktober 2011:
Die Bodenplatte ist fertiggestellt und mit den Einschalarbeiten für die Stahlbetonwände wurde begonnen.
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27. September 2011:
Der Balkenrost und die Fundamente sind fertig - in kürze Beginnen Arbeiten an der Bodenplatte.
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8. September 2011 Grundsteinlegung:
Am Donnerstag wurde der Grundstein des Baus gelegt. Oberbürgermeister Marcel Phillip, Dezernentin Gisela Nacken, sowie der Dezernent Wolfgang Rombey und der Schuldirektor Herr Menzel mauerten unter den Augen der Schüler des St. Leonhards eine Kupferröhre ein, die mit diversen Utensilien - - u.a. mit einer Tageszeitung, dem Bauplan, Kreide, einem Wörterbuch und weiteren Symbolen für die Schule - befüllt und nach dem Einsetzen in die Mauer mit dem Grundstein abgedeckt wurde.
>> Link zur Pressemitteilung auf Aachen.de
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2011 Juni/Juli:
Die Archäologischen Arbeiten sind nahezu abgeschlossen. In Kürze wird mit den Bohrpfahlarbeiten begonnen
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2011 Juni Archäologische Funde:
Bis zum 31. Oktober 2011 können die Ausschnitte der aktuellen Archäologischen Grabungen im der >> Infostelle der Route Charlemagne, im Haus Löwenstein, besichtigt werden.
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Anlass:
Das Gymnasium St. Leonhard soll ab 2012/2013 als „gebundener Ganztagsbetrieb“ geführt werden. Das heißt, alle Schülerinnen und Schüler haben an verschiedenen Tagen auch in den Nachmittagsstunden Unterricht.
Projektbeschreibung:
Für das Schulgebäude bedeutet dies, dass eine Mensa und Räume für die Freizeitgestaltung geschaffen werden müssen. Das Defizit an naturwissenschaftlichen Räumen soll zusammen mit den Räumen für den Ganztagsbetrieb ausgeglichen werden.
Da das Schulgrundstück keinen Platz bietet, wird für die Erweiterung eine bis dahin als Parkplatz genutzte Freifläche vor dem Schulgebäude zur Verfügung gestellt; wie sich im Wettbewerbsverfahren zeigt, eine städtebaulicher Glücksgriff, wird doch nicht „nur“ eine wichtige Erweiterung der Schule realisiert, sondern eine Lücke des Stadtraums durch eine wohlproportionierte Platzanlage geschlossen.
Auszug aus dem Erläuterungstext zum Wettbewerbsentwurf:
Die innerstädtische Freifläche vor dem St. Leonhard Gymnasium sowie die wunderschöne Fassade der St. Michael-Kirche werden bisher im Stadtbild kaum wahrgenommen. Die Jesuitenstraße als bedeutende Platzquerung zwischen Innenstadt und Parkhaus führt dicht am geschlossenen Sockel der Kirche entlang, die eindrucksvolle Architektur über den Köpfen bleibt unbemerkt.
Mit der Neugestaltung des Platzes und dem Erweiterungsneubau des St. Leonhard-Gymnasiums besteht nun die Chance, die St. Michael-Kirche „sichtbar“ zu machen und den Schulgebäuden einen geeigneten Außenraum zu geben.
So tritt der neue Baukörper bewusst in einen städtebaulichen Dialog mit der St. Michael-Kirche. Dies zeigt sich im Platzraum an der Ausrichtung auf die Kirchenachse, in der Entscheidung für eine 3-geschossige, kraftvolle Platzkante und insbesondere in der architektonischen Ausformulierung des Neubaus: Über dem zum Platz orientierten erdgeschossigen Speiseraum spannt sich eine gläserne, stark reflektierende Haut vor die beiden Obergeschosse.
Auf diese Weise wird das Spiegelbild von St. Michael zum gestalterischen Motiv des Neubaus, visuell wahrnehmbar und erlebbar auch für die Passanten an der Jesuitenstrasse.
Näheres zum Entwurf, zur Planung der Außenanlagen und zu den aktuellen Archäologischen Funden finden Sie hier auf
>> Aachen.de - St. Leonhard.
>> Link zu den Archäologischen Funden auf an-online.de
>> Link zum Wettbewerb auf Aachen.de
>> Link zu den Planungsunterlagen auf Aachen.de
Kenndaten:
• Wettbewerb: November 2009
• Ausführungsstart: April 2011
• voraussichtlicher Fertigstellungstermin: August 2012 - Schuljahr 2012/13
• Mittelbedarf: Gesamtmaßnahme 4.7 Mio € (inkl. Außenanlagen und Einrichtung) - Hochbau 3.6 Mio €
• Projektbeteiligte: PBS Architekten
• Förderung: 100.000 € durch das Land NRW, "1000Schulen-Programm"
• Standard: Das Gebäude wird nach dem „Aachener Standart 2010“ errichtet
Bauschild:
Ansicht: