Haarbachtalbrücke: Erstes Brückenelement wird eingeschoben
Die Autobahn-Gesellschaft des Bundes teilte heute mit.
Der Neubau der Haarbachtalbrücke kommt mit dem Einschub beider Brückenelemente über das Haarbachtal einen wichtigen Schritt voran. Die jeweils 157 Meter langen und rund 1.400 Tonnen schweren Brückenteile werden an zwei Terminen im Dezember eingeschoben.
Nach erfolgreichem Abschluss von Restarbeiten startete der Verschub des ersten Brückenelementes am Mittwoch, 11. Dezember, um 11.30 Uhr. Das zweite Brückenteil wird voraussichtlich am Dienstag, 17. Dezember eingeschoben. Dies erfolgt mit einem technisch außergewöhnlichen Verfahren. Denn die einzelnen Brückenteile werden nicht wie üblich direkt in die finale Position gebracht, sondern zunächst auf hydraulischen Stapeleinheiten abgelegt.
Susanne Henckel, Staatssekretärin im Bundesministerium für Digitales und Verkehr: "Mit dem Einsatz des innovativen Spezialverfahrens beim Neubau der Haarbachtalbrücke reduzieren wir die Bauzeit deutlich. Für die Menschen vor Ort und die Verkehrsteilnehmenden, die seit der Vollsperrung des Bestandsbauwerks Belastungen und Umwege in Kauf nehmen mussten, rückt eine Verkehrsfreigabe dank des guten Baufortschritts zügig näher. Das ist ein großer Gewinn für die Städteregion Aachen und darüber hinaus."
Thomas Ganz, Niederlassungsdirektor der Autobahn GmbH Rheinland: "Der schnell voranschreitende Neubau der Haarbachtalbrücke und des Nachbarbauwerks 'Auf der Hüls' setzen Maßstäbe für künftige Vorhaben. Mit der Funktionalausschreibung haben wir dem Auftragnehmer die nötigen Freiheiten für schnelles, effizientes und innovatives Bauen ermöglicht."
Die Brückenelemente erreichen durch fahrbare Transportplattformen und mittels Zugkraft von Hydraulik-Aggregaten ihren Bestimmungsort. Dabei kommen ferngesteuerte Self-Propelled-Modular Transporter (SPMT) eines niederländischen Spezialunternehmens zum Einsatz, die jedes Element mithilfe eines 30 Meter langen stählernen Vorbaus und ergänzt durch die Zugkraft von Hydraulik-Aggregaten bis über die spätere Endposition bewegen. Die erforderliche Absenkung der Brückenelemente um die verbleibenden rund fünf Höhenmeter Abstand zu den beiden Widerlagern und den Stützen erfolgt anschließend über eine spezielle hydraulische Stapeleinheit. Durch dieses innovative Verfahren kann ein vorheriges zeitaufwendiges Abbaggern des Autobahndammes um diese fünf Höhenmeter auf einer Strecke von rund 350 Metern vermieden werden. Zwar wäre dadurch ein Einschub unmittelbar in die finale Position möglich gewesen, aber allein durch das jetzt gewählte Verfahren verkürzt sich die Bauzeit gleich um mehrere Wochen.
Der jeweils auf einen kompletten Tag angesetzte Einschub wird von der Autobahn GmbH mit Zeitrafferaufnahmen sowie Drohnenüberflügen begleitet. Die Öffentlichkeit kann den baulichen Fortschritt über die Projektseite Haarbachtalbrücke auf autobahn.de verfolgen:
Projektseite Haarbachtalbrücke | Die Autobahn GmbH des Bundes
Hintergrund
Das ursprüngliche Bestandsbauwerk Haarbachtalbrücke aus dem Jahre 1956 war am 30. Januar 2024 gesprengt worden. Es wies an mehreren Stellen Schäden auf, die aus Sicherheitsgründen gegen eine längere Nutzung des Bauwerks standen. Nach der Sprengung der Bestandsbrücke erfolgt seitdem ein Ersatzneubau an gleicher Stelle. Gleichzeitig wird auch noch die in unmittelbarer Nachbarschaft gelegene kleinere Brücke "Auf der Hüls" im Streckenzug der A544 neu errichtet, die ebenfalls Schäden aufwies.
Eine Teilverkehrsfreigabe der neuen Haarbachtalbrücke mit jeweils einer Fahrspur je Fahrtrichtung war zunächst nach 22-monatiger Vollsperrung der A544 spätestens für den November 2025 geplant. Der sehr gut verlaufende Baufortschritt im Zuge einer fast gleichzeitigen Bauweise beider Teilbauwerke der Haarbachtalbrücke ermöglicht nach heutigen Erkenntnissen eine Inbetriebnahme beider Richtungsfahrbahnen der A544 voraussichtlich bereits im September 2025. Nachlaufende Arbeiten des Landschaftsbaus, wie die Renaturierung des Haarbachs, werden allerdings erst im Jahre 2026 abgeschlossen sein.
Quelle: Autobahn GmbH des Bundes - Pressemitteilung vom 11. Dezember 2024
Herausgegeben am 11.12.2024