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Dr. Melanie Maas-Brunner wird mit dem Aachener Ingenieurpreis ausgezeichnet

Wenn Dr. Melanie Maas-Brunner über ihre Wissenschaft spricht, dann bleibt ein Satz im Ohr: Chemie ist nicht das Problem, Chemie ist die Lösung, sagt die Vorständin der BASF SE. Vor 26 Jahren hat ihre Zeit bei der BASF, dem 1865 als Badische Anilin- & Sodafabrik gegründeten nun weltweit operierenden DAX-Unternehmen mit kleinen Lösungen begonnen. Sie hatte als Research Scientist, also als junge Wissenschaftlerin, die an der RWTH Aachen in Chemie promoviert hatte, in Ludwigshafen an Weichmachern geforscht. Diese wurden eine Erfolgsgeschichte. Maas-Brunners Werdegang bei der BASF muss man ebenso betiteln.

 

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Foto: BASF SE

 

Das Manager Magazin nannte sie jüngst die „Superministerin“ des Unternehmens, denn Melanie Maas-Brunner, geboren 1968 in Korschenbroich am Niederrhein, ist seit 2021 Mitglied des Vorstands, Chief Technology Officer, Arbeitsdirektorin und Standortleiterin für das Werk Ludwigshafen. Und damit verantwortet sie längst die ganz großen Lösungen eines der weltweit größten Chemieunternehmen und stellt sich mit diesem den noch größeren gesellschaftlichen Herausforderungen – von der Digitalisierung bis zum Klimawandel. „Um globale Herausforderungen wie den Klimawandel und die optimale Nutzung begrenzter Ressourcen zu meistern, braucht unsere Gesellschaft mehr denn je Innovationen aus der Chemie. Zusätzlich zu unseren Lösungsansätzen aus der Chemie eröffnet uns die Biotechnologie viele neue Möglichkeiten“, sagt sie.

Als Anerkennung für ihr konsequentes Streben, mittels Innovation und intensivem Einsatz Industrie nachhaltiger zu gestalten, wird Dr. Melanie Maas-Brunner am Samstag, 2. September 2023, in einem festlichen Akt von RWTH und Stadt Aachen im Krönungssaal des Aachener Rathauses mit dem Aachener Ingenieurpreis ausgezeichnet.

„Dr. Melanie Maas-Brunner ist eine anerkannte Chemikerin mit hervorragender Managementkompetenz. Sie strebt immerzu nach Innovationen, die ihren Weg in den realen Betrieb finden. In ihrem Denken und Handeln gleicht sie dabei einer Ingenieurin mit dem Blick für technisches Potenzial. Für die Beschleunigung und Umsetzung von Forschungsergebnissen in gleichermaßen neue wie nachhaltige Produktionsprozesse, Produkte und Geschäftsmodelle erhält sie den Aachener Ingenieurpreis 2023“, begründet Professor Ulrich Rüdiger, Rektor der RWTH Aachen, die Entscheidung.

„Neben Innovationsfreude zeichnet Melanie Maas-Brunner besonders auch ihr Optimismus aus. Beide Eigenschaften kombiniert mit fundiertem wissenschaftlichem Know-how bringen unsere Welt nach vorn. Mit Menschen wie Melanie Maas-Brunner können wir die Kreislaufwirtschaft befördern und den Klimawandel stemmen. Sie gehört zu den einflussreichsten Frauen in der deutschen Wirtschaft und ist damit ein wichtiges Vorbild für junge Frauen, die am Anfang ihrer Karriere stehen – besonders an unserer exzellenten Hochschule in Aachen, aber auch an vielen anderen Orten“, sagt Aachens Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen.

Melanie Maas-Brunners konsequentes Streben wird auch deutlich, wenn sie über Hürden und Hemmnisse spricht. „Wir alle wollen eine CO2-neutrale Welt. Dafür müssen wir unsere Innovationskraft aber auch heben dürfen. Es braucht Regulierungen, die nicht auf Verbote angelegt sind, sondern Innovationen ermöglichen und beschleunigen“, erklärt die designierte Preisträgerin. Mit ihrem Unternehmen geht sie dabei neue Wege. Mit dem Chemovator wurde beispielsweise eine Innovationsplattform aufgebaut, in der Beschäftigte eigene Ideen verfolgen und sie bis zur Ausgründung führen können.

Für gute Lösungen müsse es auch mehr Technologieoffenheit geben, sagt Maas-Brunner. Wie eine gute Lösung aussieht, zeigen ihre Anfänge in der BASF-Forschung. Sie startete mit der Entwicklung eines phthalatfreien Weichmachers, der gesundheitlich unbedenklich ist. Die damals maßgeblich von ihr entwickelte Alternative Hexamoll® DINCH ist auch 20 Jahre später Bestandteil in vielen Kunststoff-Anwendungsbereichen wie Kinderspielzeug. Noch heute hat Melanie Maas-Brunner jeden Tag die Fertigung im Blick. Nun aber nicht aus einem Labor, sondern aus der Vorstandsetage. Die Auszeichnung erfährt sie für beide Facetten ihres Weges.

Der Aachener Ingenieurpreis ist eine gemeinschaftliche Auszeichnung der RWTH und der Stadt Aachen – mit freundlicher Unterstützung des Vereins Deutscher Ingenieure VDI als Preisstifter. Jährlich ausgezeichnet wird eine Persönlichkeit, die mit ihrem Schaffen einen maßgeblichen Beitrag zur positiven Wahrnehmung oder Weiterentwicklung des Ingenieurwesens beziehungsweise der Wissenschaften geleistet hat. Die Auszeichnung wird bereits zum neunten Mal verliehen. Erster Preisträger war Professor Berthold Leibinger (gestorben 2018), Gesellschafter der TRUMPF GmbH + Co. KG. Es folgten Professor Franz Pischinger, Gründer der Aachener FEV Motorentechnik GmbH, der Astronaut Thomas Reiter, der langjährige Direktor am Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen, Professor Manfred Weck, Professorin Emmanuelle Charpentier als Mikrobiologin und Miterfinderin der Gen-Schere CRISPR-Cas9, der Unternehmer Hans Peter Stihl, der Technologie-Pionier Sebastian Thrun und im vergangenen Jahr die Wissenschaftsjournalistin Dr. Mai Thi Nguyen-Kim.

Herausgegeben am 20.06.2023

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