Aachen auf dem Weg zur Klimaneutralität: Erste Sitzung des Kuratoriums „Aachener Klimastadtvertrag“
Aachen ist im Jahr 2030 klimaneutral – so lautet das Ziel. Um dieses Vorhaben zu verwirklichen, ist eine Vielzahl von Veränderungen nötig und das geschlossene Handeln der gesamten Stadtgesellschaft. Als eine von 100 Städten der EU-Mission „100 Climate-Neutral and Smart Cities“ hat Aachen einen Klimastadtvertrag als gesamtstädtischen Plan für den Weg zur Klimaneutralität 2030 aufgestellt und im März in Brüssel eingereicht. Unterschrieben haben den Klimastadtvertrag – neben Aachens Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen – 134 weitere Akteur*innen aus der Stadtgesellschaft, darunter Unternehmen, Vereine, ehrenamtliche Initiativen, kirchliche Institutionen, Hochschulen, Schulen, Netzwerke.
Ziel ist es nun, den Maßnahmenplan des Aachener Klimastadtvertrags durch privates Kapital, beispielsweise der Europäischen Investitionsbank, in eine schnellere Umsetzung zu bringen. Für die Umsetzung des Maßnahmenplans sind, neben Kapital aber auch, passende Rahmenbedingungen und Expertisen nötig, um mögliche Hemmnisse aus dem Weg zu räumen und zu innovativen Lösungen zu kommen. Um über diese Hemmnisse aber auch Chancen und Potenziale zu diskutieren, hatte die Oberbürgermeisterin der Stadt Aachen, Sibylle Keupen, kürzlich alle Premium-Partner*innen, Vertreter*innen der kommunalen Politik, die IHK und die Handwerkskammer Aachen ins Rathaus zur ersten Sitzung des Kuratoriums „Aachener Klimastadtvertrag“ eingeladen. Der überwiegende Teil der Partner*innen war der Einladung gefolgt.
Nun ganz offiziell dabei: Bei der ersten Kuratoriumssitzung nahm an Holger Seulen, SIEMENS AG Niederlassung Aachen, die Urkunde als weiterer Premium-Partner von Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen entgegen. Foto: Stadt Aachen/Josefine Wisniewsky
Neben Impulsen aus der Geschäftsstelle „Klimaneutrales Aachen 2030“ durch Dr. Carin Jansen und zur „Kommunalen Wärmeplanung“ durch Dipl.-Geogr. Bastian Peukert vom Fachbereich Klima und Umwelt der Stadt Aachen standen die Bedarfe der Klimastadtvertrags-Partner*innen – insbesondere der Wirtschaft – bei dieser ersten Sitzung im Fokus. Raphael Jonas, Geschäftsführer der IHK Aachen für Technologie und Innovation und Energiepolitischer Sprecher der NRW IHK, stellte Ergebnisse einer Umfrage bei den am Klimastadtvertrag beteiligten Unternehmen vor. Aus diesen konnten dringende Veränderungsbedarfe in den Bereichen Mobilität, Energie, Gebäude und Planungsbeschleunigung abgeleitet werden. In einem nächsten Schritt sollen diese nun in den politischen Diskurs und die Stadtverwaltung eingebracht werden.
Die erste Sitzung des Kuratoriums „Aachener Klimastadtvertrag“ wurde von den Teilnehmenden als große Bereicherung für den gemeinsamen Weg zu einer klimaneutralen und resilienten Stadt gewertet. Die Mitglieder des Kuratoriums haben entschieden, nun alle sechs Monate zusammenzukommen, um den wertvollen Austausch zu verstetigen. Daneben werden Fachgremien gebildet, bei denen weitere Partner*innen des Klimastadtvertrags mit ihrer Expertise, zum Beispiel zu den Themen Energiewende oder Wirtschaft, eingebunden werden sollen.
Die Partnerschaften
Alle Unterzeichner*innnen haben ein sogenanntes Commitment, eine Selbstverpflichtung eingereicht, die drei Beteiligungsformen unterscheidet:
- Premium-Partnerschaft: Selbstverpflichtung, bis spätestens 2035 klimaneutral zu werden.
- Rahmen-Partnerschaft: Selbstverpflichtung, konkrete Maßnahme umzusetzen, die einen konkreten Beitrag zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen auf dem Stadtgebiet leisten.
- Basis-Partnerschaft: Selbstverpflichtung, Unterstützungs-/ Beratungsleistungen einzubringen, um den Weg zur Klimaneutralität zu beschleunigen.
Im Oktober wurde der Aachener Klimastadtvertrag von der Europäischen Kommission mit dem „Mission Label“ ausgezeichnet. Dieses „Mission Label“ ist als Qualitätssiegel zu verstehen, das Aachen den Zugang zu weiteren Unterstützungsleistungen wie Fördermitteln oder dem innovativen Finanzierungsinstrument Climate City Capital Hub eröffnet.
Informationen zum Klimastadtvertrag unter www.klimaneutrales-aachen-2030.de und viele Informationen zum Klimaschutz in Aachen unter www.aachenklima.de.
Herausgegeben am 19.11.2024