Bauphase:
Kurz vor Baubeginn: Die Zugangssituation in der rückwärtigen Fassade hier rechts im Bild wird verändert.
Rückwärtige Außenfassade: Links im Bild erkennt man den neuen Durchbruch für die zukünftige, barrierefreie Eingangstür, die ehemalige Zugangstüre rechts daneben wird durch ein Fenster erstetzt. Hinter diesem Fenster wird der Plattformlift positioniert.
Im rechten Bild erkennt man das zugehörige neue Fensterelement von innen, hier wird der Plattformlift aufgestellt. Für die barrierfreie Anrampung der Zugangstüre an der neuen Position muss das Gelände verzogen und angepasst werden.
Öffnung Mauerwerk: Zweck Belichtung wurde im Obergeschoss ebenfalls eine Fensteröffnung im Bereich des Plattformlifts erstellt. Nach Öffnung der Wand stellte sich heraus, dass unter der Putzfassade der Rückseite ebenfalls ein zweischaliges Mauerwerk vorhanden war. Das rechte Bild zeigt, wie gemäß der damaligen Bauweise Innen- und Außenschale durch um 90° gedrehte Steine verbunden wurden. Hier musste zunächst geprüft werden, ob die Fassade in ihrer Bauweise standsicher genug ist. Glücklicherweise war dem so - wäre die Standfestigkeit nicht klärbar gewesen, wäre zur Sicherung der Fassade erheblicher Mehraufwand entstanden.
Durchbrüche: Die Fotos zeigen die Arbeiten zur Vergrößerung des Durchgangs vom Flur zum Wartebereich...
...und neuen Vorraum zum Flur. Die Verbreiterungen dienten zum Einen der Barrierefreiheit, sollten aber für eine heller, offenere Zugangsituation sorgen.
Estrich im neuen Zugangsbereich: Überraschenderweise fand sich ausgerechnet in dem Erdgeschossbüro, in dem Zugang, Aufzug und Sanitärbereich installiert werden sollte, keine Estrich unter dem Bestandsfliesenbelag, so dass in diesen Bereichen ein neuer Estrich zu verlegen war.
Plattformlift: Die Technik des Plattformliftes ermöglicht eine geringe Überfahrt und v.a. ein Unterfahrt von nur wenigen Zentimetern. Nur unter diesen Bedingungen ist der Einbau im Bestand in diesem Falle überhaupt möglich.
Aufzugsschacht: Der Schacht des Aufzuges ist verglast. Durch die Positionierung des Aufzuges vor dem Fenster sowie der Ergänzung eines weiteren Fensters im Oberschoss kann die Belichtung der Räume durch den Aufzug hindurch erhalten bleiben.
Aufzugskopf: Der Geometrie ist geschuldet, dass der Aufzug im Dachgeschoss durch die Außenhaut tritt.
Büro und Aufzug: Durch die Anordung des Aufzugbereiches und einer neuen Abtrennung konnte die Büronutzung in den Oberschossenen erhalten bleiben.
WC-Wand Erdgeschoss: Die einzige Möglichkeit, alle Funktionen sowie für die Barrierefreiheit geforderte Bewegungsflächen im Zugangsbereich unterzubringen, bestand in einer geschwungenen Wand zwischen barrierefreiem WC und Zugangsfläche.
Details: Die geschwungene Wand erhält eine geschwungene Sockelleiste.
Sanitärinstallation: Die Unterkonstruktionen für das barrierefreie WC
Unterputzelement WC: Die Besonderheit liegt hier darin, dass das Element mit Spülkasten und Spültaste nicht in der Höhe der Fensterbank zu realisieren war. Bei barrierefreien WCs ist außerdem durch die größere Tiefe des Beckens ein größerer Spülkasten notwendig. Gleichzeitig muss die für die Spülauslösung am Klappgriff geforderte Technik hier untergebracht werden, was hier aufgrund von Platzmangel nicht mit einer Standardlösung umzustetzen war. Gelöst werden konnte das Problem durch einen kompletten Umbau der Elemente und der Anordnung von Spülkasten und Taster rechts neben dem eigentlichen Element.
Bodenfliesen Zugang: Der neue Zugangsbereich konnte in Teilen mittels alter, geretteter Bestandsfliesen belegt werden. Die restlichen Flächen wurden in einem passenden Farbton ergänzt. Neue und alte Bereiche sind ablesbar.
Detail: Fliesenspiegel unmittelbar vor Aufzugszugang im Erdgeschoss
Technik: Im Zuge der Umbauarbeiten wurde in einem Büro ein ungenutzter Waschbeckenanschluss und ein zugehöriger alter Einbauschrank rückgebaut, die Flächen sanierung, der Heizkörper überarbeitet und eine neue Fensterbank eingebaut. Das rechte Bild zeigt die Technik des neuen WCs im Untergeschoss.
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Anlass:
Aufrüstung der Barrierefreiheit und Bedarf an Arbeitsplätzen.
Maßnahme:
Bei dem Objekt handelt es sich um ein denkmalgeschütztes Gebäude. In enger Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege wird ein Plattformlift eingebaut. Dort wird auch ein ebenerdiger Zugang und ein barrierefreie WC-Anlage geschaffen geschaffen. Im Erdgeschoss entsteht ein neuer Wartebereich. Außerdem wurde die Ausstattung im Bereich EDV, Beleuchtung und Möbel erneuert, sowie Arbeitsplätze geschaffen.
Planung:
Die Planung Hochbau und Technische Gebäudeausrüstung erfolgt über das Gebäudemanagement der Stadt Aachen. Die Umsetzung startete im Sommer 2017. Die Wiedereröffnung erfolgte am 10.1.2018, die endgültige Fertigstellung inklusive der Außenbereiche erfolgt im März 2018.
Planungsentwicklung:
Die ursprüngliche Planung sah ein barrierefreie WC im Dachgeschoss vor, einen Plattormlift, einen Wartebereich im Erdgeschoss.
Im Planungsverlauf kamen weitere Anforderungen hinzu, beispielsweise die Schaffung weiterer Arbeitsplätz, eine neue EDV, sowie im Zuge der neuen Möblierung und Einrichtung eine Anpassung der Beleuchtung.
Lösungsfindung und Neuplanung:
In enger Zusammenarbeit mit Nutzern, den Mitarbeitern des Gebäudemanagements und weiteren Baubeteiligten wurde eine neue Lösung erarbeitet.
Vorgabe der Denkmalpflege war, Eingriffe in der Straßenfassade zu vermeiden und möglichst auf der rückwärtigen, verputzten Fassade zu positionieren.
Neue Planung:
Durch einen neuen Türdurchbruch in der rückwärtigen Fassade wurde der neue, barrierefreie Zugang geplant. In dem dahinter liegenden Zugangsraum, einem ehemaligen Büro, ist auch der Plattformlift verortet. Das ursprünglich im Dach positionierte barrierefreie WC wurde ebenfalls hierhin verlegt.
Vorüberlegung Erdgeschoss Zugangsbereich: Der Grundriss zeigt einen Entwurf für das barrierefreie WC, der nur mit einem verschiebbaren WC zu realisieren gewesen wäre: Das WC muss von beiden Seiten anfahrbar sein. Technisch gesehen ist das möglich, dennoch erfahrungsgemäß kostenintensiv und fehleranfällig. So wurde geprüft, ob eine klassische Lösung trotz des knappen Raumes nicht doch möglich wäre und folgender Entwurf erarbeitet:
Entwurf Erdgeschoss Zugangsbereich: Durch die Drehung des WCs und die geschwungene Wand kann das WC beidseitig anfahrbar umgesetzt werden und gleichzeitig können die vorgegebenen Wendeflächen im Zugangsbereich gewährleistet werden.
So konnten WC, Eingang und Lift und die für die Barrierefreiheit geforderten Bewegungsflächen besonders platzsparend und effizient untergebracht werden.
Durch die Positionierung des Liftes an der Achse des Fensters konnte das Büro, in das der Aufzug im Dachgeschoss führt, durch eine Trennwand abgeschottet und in seiner Funktion erhalten bleiben.
Wartebereich:
Vom neuen Zugang im Erdgeschoss führt eine verbreiterte Öffnung in ein ehemaliges Büro mit dem nun neuen Wartebereich, inkl. Kinderspielecke. Hier wurde auch eine Infotheke mit einem weiteren Arbeitsplatz eingerichtet.
Arbeitsplätze:
Im Obergeschoss wurde ein ursprünglicher Neben- und Kopierraum brandschutztechnisch angepasst und bietet nun Raum für einen weiteren Arbeitsplatz. Durch Anpassung der Möblierung konnte ein weiterer Arbeitsplatz in einem Bestandsbüro eingerichtet werden.
Grundriss Obergeschoss: Plattformlift und Büro 9
Grundriss Dachgeschoss: Plattformlift und Büro
Linke Seite: Ansicht rückwärtige Fassade mit neuer Zugangstür und neuem Fenster im Obergeschoss.
Rechte Seite: Vertikalschnitt mit Plattformlift
Ergebnis:
Durch diese intensiven Abstimmungen und Optimierung konnte Planungs- und Mittelsicherheit ausreichend erfüllt und das Projekt begonnen werden.