Dämmung Kellerdecke
Wird das Kellergeschoss nicht beheizt, bildet die Kellerdecke (bzw. der Erdgeschossfußboden) die Grenzschicht zwischen beheiztem und unbeheiztem Bereich und sollte gedämmt werden.
Oftmals ist die Einteilung in „beheizt“ und „unbeheizt“ nicht eindeutig möglich (z.B. Hobbyräume, Arbeits- und Gästezimmer); ob sie als beheizte Bereiche von den restlichen Kellerräumen abgegrenzt werden sollten – was eine Dämmung der Trennwände bedeutet – oder ob sie nur selten beheizt werden und daher zum „kalten“ Keller gehören, muss im Einzelfall entschieden werden.
Vor Beginn der Sanierungsmaßnahmen ist zu prüfen, ob die baulichen Rahmenbedingungen stimmen. Diese sind unter anderem
- trockene Decken und Wände
- feste Untergründe (keine bröckelnden Putz- und Farbschichten)
- Zugänglichkeit von Leitungen, Anschlüssen oder möglichen Lüftungs- oder Reinigungsöffnungen im Decken-/Wandbereich (ggf. Lage dokumentieren)
Möglichkeiten der Dämmung:
unterhalb der Decke (im Keller, das ist der Regelfall)
oberhalb der Decke (auf dem Erdgeschossfußboden)
Die Dämmstärken hängen von Untergrund und Schichtenaufbau ab.
Orientierungswert (bezogen auf Dämmstoff mit WLS 035) bei Dämmung unterhalb der Decke:
Mindestanforderung nach EnEV: etwa 10–12 cm (U-Wert von 0,35 W/m2 K)
Häufig machen geringe Raumhöhen in Altbaukellern dicke Dämmschichten unmöglich. Dann kann man mit hochwertigen Dämmmaterialien mit niedrigen Wärmeleitstufen (WLS) die Materialstärken verringern.
Im Regelfall – vor allem bei Betondecken – wird die Dämmung unterhalb der Kellerdecke angebracht. Hierzu stehen zahlreiche Materialien zur Verfügung, die meist als Platten mit geeigneten Klebemassen unter die Decke geklebt oder gedübelt werden.
Bei unebenen Deckenuntersichten, Mischkonstruktionen mit Trägern und Deckenfeldern oder gewölbten Decken (Kappendecken) gibt es andere Möglichkeiten: Dämmen mit weicheren Matten, die sich der Form anpassen oder abgehängte Unterdecken, die mit Fasermatten oder auch Schüttungen bzw. Flocken (Zellulose oder mineralische Flocken) gefüllt werden können.
Rohre und Leitungen unter der Kellerdecke
Zunächst sollte geprüft werden, ob es stillgelegte bzw. nicht mehr notwendige Rohre und Leitungen gibt, die entfernt werden können. Außerdem ist es sinnvoll, ein Foto oder eine Zeichnung vom vorhandenen System anzufertigen, damit durch die Dämmmaßnahme abgedeckte Rohre, Absperrhähne oder Ähnliches bei Bedarf auffindbar sind. Rohre, die ohne oder mit nur sehr geringem Abstand unter der Decke liegen, sollten mit Dämmstoff eingepackt werden; reicht der Abstand aus, kann alternativ eine Dämmschicht zwischen Rohr und Decke geschoben werden. Ist beides nicht möglich, können Rohre auch ausgespart werden. Elektrische Leitungen und Lampen können mit entsprechend längerem Befestigungsmaterial unterhalb der Dämmschicht montiert werden.
Alternative: Dämmung des Erdgeschoss-Fußbodens
In der Regel ist es aufwändiger, den Aufbau der Fußbodenkonstruktion oberhalb der Decke zu verändern. Ist jedoch ohnehin geplant, den gesamten Bodenbelag auszutauschen (bei Betondecken bedeutet das, dass nicht nur der oberste Belag sondern auch der Estrich entfernt wird), kann auch die Schall- und Wärmedämmung der Konstruktion verbessert werden. Mit hochwertigen Dämmstoffen lassen sich unter Umständen sogar die ursprünglichen Aufbauhöhen und damit Deckenhöhen im Erdgeschoss erhalten. So werden Probleme bei den Anschlüssen an Treppen und Türen vermieden. Je nach Deckenkonstruktion und Untergrund kommen Schüttungen oder Flocken bzw. druckfeste Plattendämmstoffe in Frage.