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Ein „Haus der Neugier“ für Aachen



 

Haus der Neugier Aachen Zeichnung 620
Zeichnung: Raumwerk.architekten, startklar a+b

Aachen ist eine neugierige und lebendige Stadt. Hier wird viel geforscht, debattiert und diskutiert. Hier wird Zukunft erfunden und gestaltet – in hervorragenden Einrichtungen, die jeweils spezielles Wissen erarbeiten und weitergeben. Wo aber finden Menschen in Aachen unkompliziert Zugang zu unserer Wissensgesellschaft? Wo ist der offene Aufenthalts-, Kommunikations- und Lernort, an dem alle willkommen sind? Der Ort, in dem alle Aachener*innen Wissen erwerben, Kenntnisse und Fähigkeiten erweitern, Demokratie leben und eine nachhaltige Gesellschaft miteinander gestalten können? Dieser zentrale Ort fehlt (noch), soll aber nach dem Beschluss des Rates der Stadt Aachen im Februar 2025 in den kommenden Jahren entstehen. Wir nennen diesen Ort „Haus der Neugier“ – offen für jede Frage, jedes Thema und sehr viele Anliegen. Vor allem aber offen dafür, sich inspirieren zu lassen und Neues zu entdecken.

Aber haben wir das nicht schon? Ist die VHS nicht genau dieser Ort? Oder die Stadtbibliothek?

Ja und nein. Denn sowohl die VHS als auch die Stadtbibliothek sind schon jetzt ganz hervorragende Adressen für alltägliche und besondere Bildung, für das Miteinander in der Stadt. Die eine kann Programm und Seminare, die andere kann Wissen für alle Altersgruppen niedrigschwellig und zielgruppenorientiert zur Verfügung stellen. Sie sind kein
Geheimtipp. Schon heute begrüßen sie zusammen täglich mehr als 1.500 Nutzer*innen. Immer schon haben sie sich mit den Bedarfen der Menschen geändert. Jetzt können VHS und Stadtbibliothek sich gemeinsam weiterentwickeln. Und ihre Rolle in der Aachener Stadtgesellschaft vereint neu definieren? Wenn sie mit ihren unterschiedlichen Angeboten in einer gemeinsamen, offenen und architektonisch interessanten Adresse zusammenfinden, wird aus 1 und 1 nicht 2 entstehen, sondern etwas ganz Neues, ein gemeinsames Haus für alle Aachener*innen: ein Haus der Neugier!

Und was bringt das der Stadt?

Vor allem leuchtende Augen und fröhliche Begegnungen – denn diese beiden Zutaten sind entscheidend dafür, dass Wissen leicht und nachhaltig erworben wird. Es bringt aber auch attraktive und einladende Räumen mit einem von VHS und Stadtbibliothek gemeinsam gestalteten vielfältigem Angebot: Hier können alle Aachener*innen neues Wissen erwerben, eigenes Wissen weitergeben, recherchieren, lesen, sich austauschen und sich beraten lassen. Analoge und digitale Medien, Workshops und Seminare von Sprachen und IT bis Kochen, Musizieren und Bewegung, politische Auseinandersetzungen und kulturelle Erlebnisse, Ausstellungen und Filme an einem gemeinsamen Ort mit hoher Strahlkraft bereichern den Alltag, unterstützen die persönliche und berufliche Weiterentwicklung und laden zum Mitgestalten des Hauses und zur gesellschaftlichen Partizipation ein. Multifunktionale und zeitgemäß ausgestattete Räume stehen selbstverständlich auch der freien Szene, Vereinen und Initiativen zur Verfügung. Jede*r ist willkommen, überall ist etwas zu entdecken, immer ist etwas los. Dabei ist Veränderung von Anfang an mitgedacht, die Nutzer*innen bestimmen die Inhalte immer wieder neu.

Gute Vorbilder in Deutschland und Europa

Besonders in der Bibliothekslandschaft sind in den letzten Jahren herausragende und innovative Häuser mit enormer Anziehungskraft entstanden. Bibliotheken, die eine entscheidende Rolle für die Stadtentwicklung spielen, die Raum schaffen für Aufenthalt und Begegnung, die Menschen zusammenbringen in MakerSpaces und offenen
Veranstaltungen. Manche entstehen aus vorhandenen Bürogebäuden (muntpunt Brüssel) oder aus industriell geprägten Hallen (LocHal Tilburg) andere werden neu gebaut (Kulturforum Hanau) und wieder andere entwickeln sich aus bestehenden Bibliotheksgebäuden in die Zukunft (Stadtbibliothek Köln). Auch Volkshochschulen bekommen neue, zeitgemäße Gebäude, beispielsweise in Dortmund und Bochum. Ab und zu beziehen VHS und Bibliothek gemeinsam ein Gebäude, doch dann stehen die Einrichtungen wie in Bonn und Nürnberg meistens nebeneinander. Konsequentes Zusammengehen birgt, wie erste Beispiele zeigen, einen Mehrwert für alle.

Die Standortfrage

Die Stadt Aachen hat sich im Zuge einer Machbarkeitsstudie intensiv mit möglichen Standorten für das Haus der Neugier unter programmatischen, wirtschaftlichen und baulichen Aspekten auseinandergesetzt. Aus dieser Studie ist die Option Haus Horten als Favorit herausgegangen. Vor allem Realisierbarkeit und Nachhaltigkeit sprechen für diesen Ort, an dem sich bis 2017 das „Lust for Life“-Kaufhaus befand. Eine Realisierung des Projekts Haus der Neugier in diesem Gebäude wird auch die Entwicklung und Revitalisierung des Umfelds vorantreiben.

Gut zu wissen: Die im Bushof angesiedelten Teile der VHS werden in absehbarer Zeit das Gebäude für eine Teilsanierung oder eine Generalinstandsetzung verlassen müssen. Wenn die VHS ins Haus der Neugier zieht, können am Standort Bushof Wohnungen entstehen.

Herzkammer der Aachener Bildungsangebote

Dem Haus der Neugier kommt eine zusätzliche Bedeutung als kommunaler Beitrag zur Bildungsgerechtigkeit zu. Im Haus der Neugier soll insbesondere das digitale Lernen für Jede und Jeden zugänglich sein – ungeachtet sozialer oder ethnischer Herkunft. So leistet es einen wichtigen Beitrag zur „Verteilungsgerechtigkeit" der „Zukunftsressource Wissen". Mit seinen niedrigschwelligen Beratungs- und Leistungsangeboten ist das Haus der Neugier die Herzkammer der Aachener Bildungsangebote, ihrer Einrichtungen und Partner.

Machbarkeitsstudie Haus der Neugier Aachen (PDF)

Aktuelles: Ratsbeschluss vom 5. Februar 2025