Wir verwenden Cookies, um für Sie die Benutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessern. OK Weitere Informationen



Inhalt



Gewässerunterhaltung Stauanlagen, Teiche

entschlammung_westparkweiher_420px

Foto: Entschlammung Westparkweiher 2005

Wissenswertes

Die Gewässerunterhaltungsabteilung der Unteren Wasserbehörde der Stadt Aachen ist für die Unterhaltung der Stauanlagen und Teiche zuständig, bei denen die Sohle mit dem natürlichen Grundwasserspiegel in Verbindung steht. Es handelt sich hier neben einigen kleineren Teichanlagen im Wesentlichen um die Stauanlage Diepenbenden, die Stauanlage Kupferbach, den Westparkweiher, den Hangeweiher, die Teiche im Höfchenspark, den Teich im Freizeitgelände Walheim und die Teiche im Schloßpark Schönau. Da die Gewässerunterhaltungsabteilung der Stadt Aachen keinen eigenen Fuhrpark und Betriebspersonal zu Wartung zur Verfügung hat, werden die Aufgaben im Auftrag der Stadt Aachen von der Regionetz GmbH übernommen.

Darüber hinaus befinden sich ca. 150 weitere Teichanlagen und öffentliche Brunnenanlagen im städtischen Eigentum. Die jeweilige Unterhaltung ist einzelnen Fachabteilungen der Stadt Aachen zugeordnet worden. Teichanlagen im Forst werden durch den Fachbereich Umwelt – Forst unterhalten. Die Teichanlagen, die als Biotop nach Naturschutzrecht eingestuft worden sind, werden durch den Fachbereich Umwelt - Unterhaltungsabteilung der Unteren Naturschutzbehörde - betreut. Teichanlagen, die auf öffentlichen Grünanlagen liegen, beaufsichtigt der Fachbereich Umwelt – Grünplanung. Teichanlagen, die keine Verbindungen zum Grundwasser haben (z.B. Europaplatz) werden als Brunnenanlage eingestuft und werden deshalb von der Brunnenabteilung des Gebäudemanagements der Stadt Aachen betreut.


Zuständige Behörden

  • Aufsichtsbehörde für die Stauanlagen - Untere Wasserbehörde der Stadt Aachen
  • Unterhaltung der Stauanlagen - Gewässerunterhaltungsabteilung der Unteren Wasserbehörde der Stadt Aachen
  • Durchführung der Unterhaltung im Auftrag der Gewässerunterhaltungsabteilung der Unteren Wasserbehörde der Stadt Aachen, Regionetz GmbH, Lombardenstraße 12-22, 52070 Aachen


Die nachfolgend aufgeführten Stau- und Teichanlagen stellen beispielhaft nur die interessantesten Stauanlagen mit geschichtlichem Hintergrund dar, die von der Gewässerunterhaltungsabteilung der Unteren Wasserbehörde betreut werden.


Stauanlage Kupferbach

stauanlage_kupferbach_420px

Foto: Ablaufturm Stauanlage Kupferbach nach der Sanierung 2007

Planungen aus der Vorkriegszeit des 1. Weltkrieges sahen eine Wasserversorgung der Burtscheider Industrie durch die Stauanlagen Kupferbach und Diepenbenden vor. Zwar wurden die vorgenannten Stauanlagen Ende der 20er-Jahre des 19. Jahrhunderts gebaut, jedoch wurde aufgrund der Kriegswirren die vorgesehene Druckleitung nie nach Burtscheid geführt. Die Stauanlage Kupferbach dient heute im Wesentlichen der Freizeit und Erholung.

Nach dem Umbau der Stauanlage in 2005 und Wiederinbetriebnahme in 2006 wird die Stauanlage über ein mönchsartiges Entlastungsbauwerk betrieben. Die Einspeisung des Beckens über den Kupferbach, der im letzten Stück zum Bauwerk über Rohrleitungen unter einem Waldweg in das Becken einbindet, hat eine Spende von 6 l/s (Mindesttrockenwetterzufluss) bis maximal ca. 2 m³/s. Die ursprünglich im Beckenbau vorgesehene Hochwasserentlastungsanlage wurde durch die Änderungen im Betrieb 2005 außer Betrieb genommen.

Im neuen Konzept wird der Trockenwetterabfluss der Stauanlage über eine Kerbe durch das Entnahmebauwerk geführt. Die Höhenkote des Dauerstauzieles

(Vollstau = Zv) liegt bei 224,39 m ü NHN; die Unterkante der Kerbe liegt bei 224,29 m ü NHN. Die gegenüber dem Planungszustand 1930 zurückgenommenen Stauziele liegen für das 500-jährige Ereignis

(= ZH1) bei 224,57 m ü NHN, für das HQ5000

(= ZH2) bei 224,60 m ü NHN. Hierbei ist die Möglichkeit einer zusätzlichen Entlastung durch die Vergrößerung der Öffnung der Schieber am Fuß des Entnahmebauwerkes nicht berücksichtigt. Durch die Sanierungsmaßnahme in 2005/2006 wurde besonderer Wert auf die Dauerhaftigkeit gemäß der DIN 19700 gelegt, so dass davon auszugehen ist, dass hinsichtlich der Bausubstanz und der gewählten Sanierungsverfahren bei der entsprechenden Pflege Standzeiten von 55 bis 60 Jahren zu erwarten sind.

kupferbach_grafik


Stauanlage Diepenbenden

stauanlage_diepenbenden

Foto: Überlaufschwelle Turm mit Pegellatte 2011

Planungen aus der Vorkriegszeit des 1. Weltkrieges sahen eine Wasserversorgung der Burtscheider Industrie durch die Stauanlagen Kupferbach und Diepenbenden vor.

Zwar wurden die vorgenannten Stauanlagen Ende der 20er-Jahre des 19. Jahrhunderts gebaut, jedoch wurde aufgrund der Kriegswirren die vorgesehene Druckleitung nie nach Burtscheid geführt.

Besonders interessant ist, dass die Wasserspiegellage des Unterbeckens Diepenbenden genau die gleiche Wasserspiegellage hat, wie die Stauanlage Kupferbach.

Der Unteren Wasserbehörde liegen verschiedene Entwürfe zum Bau der Stauanlage aus dem Jahr 1913 vor. Man hatte sich damals die für gleiche Höhenlage beider Stauanlagen entschieden und somit die Aufteilung und Größe der Becken für Diepenbenden ausgewählt, damit der Wasserdruck in der Rohrleitung nach Burtscheid gleich war. Gleichzeit war das größere Becken und das kleiner Becken in Diepenbenden mit einer Rohrleitung verbunden. Somit hätte man beide Stauanlagen gleichzeitig oder beide Anlagen bei Bedarf ohne nennenswerte Druckverluste für die Industrie in Burtscheid wechselweise steuern können. An diesem ursprünglichen Prinzip hat sich auch nach der Sanierung nichts geändert. Allerdings wurde die Rohrleitung nach Burtscheid nie gebaut, da der technische Fortschritt in Form der Dampfmaschine den Bau der Rohrleitung überflüssig machte.

Die Stauanlage Kupferbach dient heute im Wesentlichen der Freizeit und Erholung. Durch verschiedene Maßnahmen wurde das Gefährdungspotential reduziert. Unter anderem wurde ein alter Baumbestand auf den luftseitigen Böschungen der Dämme beseitigt sowie das Stauziel über den vorhandenen Betriebsauslass abgesenkt.

Nach Umbau der Stauanlage in 2009 und Wiederinbetriebnahme in 2010 wird die Stauanlage über ein mönchartiges Entlastungsbauwerk betrieben; die ursprüngliche Hochwasserentlastungsanlage wurde außer Betrieb genommen.

Die Einspeisung erfolgt über die (nördliche) Wurm. Im Zuge des Umbaus wurde der nordöstliche Wurmarm renaturiert und am unteren Becken vorbeigeführt.

Im neuen Konzept wird der Trockenwetterabfluss der Stauanlage über ein seitlich angeordnetes Entnahmebauwerk (geschätzter Zufluss 7 – 30 l/s im Trockenwetterfall) geführt. Die Höhenkote des Dauerstauzieles (Vollstau = Zv) liegt bei 228,94 m ü NHN); die Unterkante des seitlichen Entnahmebauwerks bei 228,65 m ü NHN. Über ein höhenverstellbares Blech sind hier in Abhängigkeit vom Zufluss verschiedene Beckenfüllstände einstellbar. Die gegenüber dem Planungszustand 1930 zurückgenommenen Stauziele liegen für das

500-jährige Ereignis (= ZH1) bei 229,11 m ü NHN, für das

HQ5000 (= ZH2) bei 229,16 m ü NHN.

Hierbei ist die Möglichkeit einer zusätzlichen Entlastung durch die Vergrößerung der Öffnung der Schieber am Fuß des Entnahmebauwerkes nicht berücksichtigt. Durch die Sanierungsmaßnahme in 2009/2010 wurde besonderer Wert auf die Dauerhaftigkeit gem. DIN 19700 gelegt, so dass davon auszugehen ist, dass hinsichtlich der Bausubstanz und der gewählten Sanierungsverfahren bei der entsprechenden Pflege Standzeiten von 55 bis 60 Jahren zu erwarten sind.

diepenbenden_grafik


Hangeweiher

Der Kaiser-Friedrich-Park ist ein Park im Süden von Aachen, der nach dem 1888 verstorbenen deutschen Kaiser Friedrich III. benannt wurde. Der Park wurde zusammen mit der angrenzenden Kaiser-Friedrich-Allee zwischen 1908 bis 1910 nach Plänen des Aachener Stadtgartendirektors Weßberge angelegt, nachdem die Stadtverordnetenversammlung die Baukosten in Höhe von 180.000 Reichsmark genehmigt hatte. Dazu wurde der Park unter anderem mit seltenen Bäumen aus den Beständen des Aachener Tuchfabrikanten und Hobby-Dendrologen Friedrich von Halfern, der bereits den familieneigenen Von-Halfern-Park anlegen ließ, ausgestattet.

hangeweiher_schwarzweiss_420px

Konzipiert als Volkspark, wurde zunächst eine kleine, von der Pau gespeiste Stauanlage, der Hangeweiher, als Kahnweiher umgestaltet. Dieser war im 18. Jahrhundert als erstes Regenrückhaltebecken Aachens angelegt worden. In direkter Nachbarschaft wurde das Freibad Hangeweiher errichtet, dessen großes Schwimmbecken auch für sportliche Wettkämpfe dienen sollte. Die angrenzenden Wiesen wurden als sogenanntes Luftbad genutzt. Ursprünglich ergänzten noch ein Fußballplatz im Westen des Parks und zwei Kinderspielplätze die Grünanlage. Das gärtnerische Konzept sah die Anlage von terrassenförmigen Blumenbeeten vor, die optisch den Eindruck einer geschlossenen Gartenanlage vermittelt haben, gleichzeitig aber gut einsehbar waren.

Die Parkanlage wurde in den 1920er Jahren durch die gärtnerische Gestaltung der Kaiser-Friedrich-Allee nach Südwesten erweitert. Folgte man dem Bachlauf des Paubachs bis zum Ende der Kaiser-Friedrich-Allee, gelangte man zu dem 1906/07 von Carl Burger geschaffenen Tritonenbrunnen, der durch Wasser aus dem Paubach gespeist wurde. Dieser Brunnen wurde 1923 im Zuge der Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes von dort in die Kaiser-Friedrich-Allee versetzt. Die Pau tritt - heute relativ unscheinbar - über eine künstlich angelegte Wasserkaskade in den Park ein. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich die Volkssternwarte Aachen und der Park des alten Klinikums.

Bis zum heutigen Tage ist der Park trotzt der Belastungen durch zwei Weltkriege größtenteils im ursprünglichen Zustand erhalten geblieben. Auf dem Kahnweiher hat sich ein Bootsverleih etabliert und die Spielplätze wurden noch mit einer Rollschuhbahn ergänzt.

Weiterhin kamen noch einige Tennisplätze hinzu. Das ebenfalls immer noch bestehende Freibad ist das einzige Freibad der Stadt Aachen und das Einzige mit einer offiziellen 50-m-Wettkampfbahn in der Städteregion Aachen. Innerhalb des Parks wurden ausreichend Rasenflächen belassen, die im Sommer als Liegeflächen von Erholunssuchenden genutzt werden. Darüber hinaus sorgt ein kleines Ausflugslokal für das leibliche Wohlbefinden der Parkbesuchenden.

hangeweiher_420px

Foto: Hangeweiher 2005 - Der Hangeweiher dient heute ausschließlich dem Zweck zur Freizeit und Erholung.

Der „Vorgängerteich“ des Hangeweihers wurde früher als Vorratsteich der Weißen Mühle benötigt. Die Weiße Mühle wurde erstmals am 30.06.1563 schriftlich erwähnt und war früher eine Scheuer; Anfang 19. Jahrhunderts eine Spinnerei, Öl- u. Mahlmühle, Ende 19. Jahrhunderts ein Tuchfabrik u. Spinnerei)

Die Pau selbst fand erstmals am 24.10.1720 eine urkundliche Erwähnung. Für das im Hangeweiher aufgespeicherte Wasser hatten die Paubachberechtigten das Recht, Wasser des Paubachs und seiner Zuflüsse zu benutzen und mittels einer Druckrohrleitung aus dem Hangeweiher zu entnehmen und zu den einzelnen Wasserberechtigten hinzuleiten. Das Recht dieser Wasserbenutzung war durch eine Reihe von Urkunden bestätigt worden, deren älteste Urkunde das im Stadtarchiv befindliche kaiserliche Register ist. Die nächstfolgende Urkunde war das Protokoll der „Wassergerechtssame“ aus dem Jahr 1821 und 1863. Aus Anlass der Umwandlung des offenen Paubachverlaufs in eine Druckrohrleitung wurde das Paubachstatut 1899 ersetzt und 1929 durch die Paubachwasserrolle erneuert. Durch die Gründung des Paubachwasserverbands im Jahr 1971 war die Paubachwasserrolle außer Kraft gesetzt worden und das Recht erloschen. Der Paubachwasserverband hatte auch die Unterhaltung aller Gewässer, Teichanlagen und Kanäle an der Pau übernommen.

Die Stadt Aachen als Rechtsnachfolger des Paubachwasserverbands hatte das Wasserrecht übernommen, das in beiden Becken (Hangeweiher als Schwimmbad und Kahnweiher) angesammelte Wasser zu gebrauchen und zu verbrauchen sowie das Wasser des Paubachs und aller sonstigen Zuläufe des Hangeweihers in den beiden Becken des Hangeweihers aufzustauen und anzusammeln. Einziger Wassernutzer war im Jahr 1993 noch die Firma Zimmermann.

Im Jahr 1955 wurde der Hangeweiher entschlammt und bis auf den Teilbereich oberhalb der Insel der gesamte Uferbereich  (3700 m²) in einer Sohlbreite von 10 – 15 Meter betoniert.

Durch eine Druckrohrleitung erfolgt eine Entnahme von Wasser aus dem Ablaufturm des Hangeweihers (Pau) zur Versorgung der innerstädtischen Laufbrunnen über die Paubachdruckrohrleitung. Folgende städtische Brunnen erden mit Wasser aus dem Hangeweiher versorgt: Wehrhafter Schmid, Türelieschen, Fischpüddelchen, Hermann-Heuch-Platz, Maria Lörsch Platz, Karlsbrunnen, Mariensäule.

Die Gesamtwasserfläche des Hangeweihers wurde mit 14.500 m² ermittelt.

Das Volumen beträgt 22.490 m³.

Die Überlaufkante am Turm liegt gemäß Aufmaß im Jahr 2020 bei 191,80 m NHN.

Somit wird der Normalwasserspiegel wahrscheinlich bei 191,82 m NHN liegen.

Die tiefste Stelle liegt bei 188,84 m NHN, was einen max. Normalwasserstand von 2,98 m ergibt.

Der senkrechte Absturz der Ufermauer beträgt von der Oberkante der Betonmauer (192,07 n NHN) bis zur betonierten Teichsohle (auch im Bereich der Kahnanlegestelle) ca. 1,35 m.

Der im Jahr 2020 angelegte Betriebsauslass liegt bei 190,74 NHN. Das Einzugsgebiet umfasst 2,479 km².

Der Zulauf bei HQ50 beträgt 2,23 m³/s.

Der Zulauf bei HQ100 beträgt 2,45 m³/s.

Die Stauanlage wird über Entlastungsbauwerk mit zwei Öffnungen betrieben.

Die Einspeisung des Hangeweihers erfolgt über

  • den Paubach und Klotzweider Bach am südlichen Ufer,
  • den Kannegießer Bach am westlichen Ufer,
  • die Regenwasserkanalisation Brockenfeld am östlichen Ufer über eine Leitung DN 500 mit einer Einleitungswassermenge nach Wasserrecht von 189 l/s
  • die Regenwasserkanalisation Kaiser-Friedrich-Alle am südlichen Ufer über ein Maulprofil 900/1200 mit einer Einleitungswassermenge von 800 l/s

Die Pau inkl. Klotzweider Bach hat einen Normalwasserzufluss von ca. 25 l/s. Der Kannegießer Bach fließt mit einer Normalwassermenge von 1-2 l/s zu.

Der Trockenwetterabfluss der Stauanlage am Überlauf des Entlastungsbauwerks geführt. Die Höhenkote des Dauerstauzieles

(Vollstau = Zv) liegt bei 191,82 m ü NHN.

Die Stauziele für ZH1 und ZH2 sind bisher nicht ermittelt worden, da aufgrund der Eingrabung in den Untergrund kein Dammbauwerk vorhanden ist und somit auch keine Untersuchungen gemäß DIN 19700 erforderlich sind.

Der Überlauf bzw. Ablauf der Stauanlage erfolgt in den verrohrten Paubach DN 600 mit einer Erweiterung auf DN 1000 nach 42 Metern, der nach 3,12 Kilometer Fließlänge in die verrohrte Wurm am Rehmplatz mündet und dann nach weiteren 0,94 Kilometern erst unterhalb des Europaplatze wieder offen zu Tage tritt.

Die max. Leistungsfähigkeit des Ablaufes DN 600 beträgt 363 l/s.


Westparkweiher

westparkweiher_420px

Foto: Westparkweiher 2005

Der Westpark befindet sich im Westen Aachens, eingegrenzt von der Gartenstraße, Welkenrather Straße, Weststraße und Vaalser Straße.

Ein Komitee unter Emil Lochner, einem Aachener Textilfabrikanten, kaufte 1882 die Kirschbenden vor dem Junkerstor. Dort wurde im Jahr 1885 der Lochnergarten angelegt und bildete den Ersatz für den prachtvollen englischen Garten an der Lochnervilla zwischen Lochnerstraße und Karlsgraben. Im selben Jahr wurde unter der Führung des Textilfabrikanten Lochner dort der zoologische Garten Aachen eröffnet, der etwa 50 Riesenschlangen, Bären und Tiger sowie zahlreiche heimische Tierarten beherbergte.

Finanziert wurde die Anlage des Parks zum Teil durch Aktien. Neben wunderschönen Parkanlagen entstand bereits 1882 ein Glaspalast, eine große, runde Halle mit vielen angebauten Nebenräumen, dessen Wände aus Glas waren. Dieser Palast fasste bis zu 3.000 Besucher.

Um das Jahr 1901 befand sich im damaligen Lochnerpark eine Radrennbahn, in deren Innenraum fünf Studenten und sechs Schüler des Fußballclubs Alemannia (heute Alemannia Aachen) ihr Training mit dem Ball abhielten. Im Jahr der Schließung der Rennbahn 1908 hielt hier auch der Aachener Radsportclub Zugvogel 09 seine ersten Trainingsstunden ab.

Im Jahr 1905 wurde die Parkanlage vorübergehend geschlossen, weil man die Futter- und die Transportkosten für die Tiere des zoologischen Gartens unterschätzt hatte.

Während des Ersten Weltkriegs wurde im Glaspalast des Parks ein Lazarett und Erholungsheim für Soldaten eingerichtet, jedoch wurde er durch einen Großbrand im Jahr 1917 vollständig zerstört. Wiederbelebt wurde der Westpark durch die Neueröffnung am 23. Mai 1920. Von nun an trug er den Namen Westpark. Zwei Jahre später, im Jahr 1922, wurde ein neuer, aber wesentlich kleinerer Glaspalast auf dem Gelände eröffnet.

Bereits im Jahr 1935 konnte man auf dem Weiher des Parks wieder Kahn fahren. Im gleichen Jahr kam wieder ein Tierpark hinzu. In den Jahren vor und während des Zweiten Weltkrieges zwischen 1935 und 1944 hieß er Tier- und Pflanzengarten Aachen. Ein Großteil der Tiere kam bei einem Bombenangriff im Jahr 1944 ums Leben.

westparkweiher_schwarzweiss_420px

Foto: Westparkweiher 1935

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden alle übrigen Bauten im Westpark abgerissen. Aus der Zeit des Tierparks blieb bis heute nur ein Weiher am Ausgang zur Gartenstraße erhalten.

Heute dient der Westpark den meisten Menschen aus Aachens Westen zur Erholung. Direkt neben dem Westparkweiher befindet sich ein Kindergarten.

Die Gesamtwasserfläche wurde mit 7.250 m² ermittelt. Der Westparkweiher ist 170 m lang, bis zu 66 m breit und maximal 1,60 m tief. Daraus ergibt sich ein Volumen von 9.425 m³.

Das Einzugsgebiet umfasst nur das direkte Umfeld des Teiches. Daher gibt es keinen Hochwasserzufluss oder Hochwasserablauf. Die Stauanlage wird über ein Entlastungsbauwerk betrieben. In diesem Bauwerk ist auch der Schieber für den Grundablass untergebracht.

Der Trockenwetterabfluss der Stauanlage am Überlauf des Entlastungsbauwerks geführt. Die Höhenkote des Dauerstauzieles liegt bei (Vollstau = Zvbei ca. 184,54 m ü NHN.

Die vorgenommene Abschätzung basiert auf die Höhenlage des Ablaufschachtes mit einer Deckelhöhe von 185,02 m über NHN und einer Schachtsohle von 182,94 m über NHN.

Die Stauziele für ZH1 und ZH2 gibt es aufgrund des fehlenden Hochwasserabflusses nicht, da aufgrund der Eingrabung in den Untergrund kein Dammbauwerk vorhanden ist und somit auch keine Untersuchungen gemäß DIN 19700 erforderlich sind.

westparkweiher_ablaufwerk

Foto: Neues Ablaufwerk 2019

Der Überlauf bzw. Ablauf der Stauanlage erfolgt in ein Betonrohr DN 300 mit Ableitung in den verrohrten Johannisbach.

Die Einspeisung des Westparkweihers erfolgt über die sogenannte Marktwasserleitung. Hierbei handelt es sich seit dem 17 Jahrhundert um einen Quellwasserablauf im Bereich der Vaalser Straße / Gemmenicher Weg. In diesem Bereich gibt es mehrere Quellen, die in Schachtanlagen gefasst sind. Der freie Überlauf dieser Quellen wird in der Marktleitung gefasst. Zu früheren Zeiten wurde die Marktleitung mit der Krämerleitung im Bereich der Lochnerstraße verbunden und diente zur Brunnenwasserversorgung der Aachener Innenstadt.

Teichanlagen Schloss Schönau

teichanlage_schloss_schoenau_420px

Foto: Schloss Schönau mit Teich 2005

Das Schloss Schönau ist ein kleines Wasserschloss im Aachener Vorort Richterich. Das Gebiet um Schönau wurde 1244 von Kaiser Friedrich II. an Heinrich von Aachen als Eigentum übertragen. Heinrich von Aachen, zuvor bereits Schatzkämmerer von Aachen, begründete die Familie von Schönau, die sich nach dem Erwerb der Burg und Herrschaft Schönforst in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts, auch von Schönforst nannte.

1302 erteilt der Kaiser das Recht zur Ausübung aller Gerechtsame dem Ritter Gerard von Schönau. Dieses Dokument wurde wegen seiner Wichtigkeit im Aachener Rathaus hinterlegt und fiel 1656 einem Brande zum Opfer. Durch eine beglaubigte Abschrift ist der Inhalt der Urkunde erhalten geblieben.

1396 wurde Schloss Schönau und das umliegende Gebiet ein Lehen des Herzogtums Jülich. Es blieb als Unterherrschaft im Besitz eines Zweiges der Familie von Schönau und wurde an die Familie von Millendonk weitervererbt, der es etwa von 1450 bis 1695 gehörte. Durch Heirat kam die Unterherrschaft an die Familie von Blanche. Der Versuch Johann Gottfried des Heiligen Römischen Reichs unmittelbarer Freiherr von Blanche, Schönau, Fronenbroch, Hörstgen etc. Dynast in Hüls etc., die Reichsunmittelbarkeit für das Gebiet um das Schloss Schönau zurückzugewinnen, scheiterte, und Gottfried von Blanche landete 1759 im Kerker des Schlosses von Jülich.

Die heutigen Gebäude stammen überwiegend aus dem Jahr 1732. Heute gehört das Schloss der Stadt Aachen und wird als Restaurant genutzt.

Im Bereich Schloss- Schönau liegen zwei Teichanlagen. Ein kleiner Nebenteich mit einer Wasserfläche von 550 m² sowie der um das Wasserschloss umfassende Teich mit einer Gesamtwasserfläche von  2250 m².

Der Wasserspiegel des größeren Teiches müsste gemäß Kanalkataster bei ca. 179,70 über NHN liegen. Die Tiefe des Teiches beträgt max. 1,60 Meter. Das Volumen beträgt ca. 2500 m³. Die vorgenommene Abschätzung basiert auf die Höhenlage des Ablaufschachtes, der mit einer Deckelhöhe von 181,31 m über NHN und einer Schachtsohle von 179,70 m über NHN angegeben ist.

Weitere Infos

Enten-Flyer (pdf)