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Drohnen im grenzüberschreitenden Sucheinsatz – bald Alltag in der Euregio?

Geht es nach Professor Dieter Moormann vom RWTH-Institut für Flugsystemdynamik, ist das Motto „Grenzenlos fliegen – grenzenlos retten“ des Forschungsprojekts „GrenzFlug+“ am liebsten schon morgen Wirklichkeit. Zusammen mit Tema AG, Vodafone AG, Deutsche Flugsicherung GmbH, Stadt Aachen und der Städteregion Aachen stellvertretend für den grenzüberschreitenden Zusammenschluss EMRIC, hat er das Projekt "GrenzFlug+" entwickelt: Der Einsatz von Drohnen soll bei der Suche nach vermissten Personen grenzüberschreitend alltagstauglich werden. Mittels 5G-vernetzter unbemannter Flugsysteme kann in schwierigem Gelände rascher und effizienter nach einer vermissten Person gesucht werden. Die aufgenommenen Daten werden den Rettungskräften über Virtual Reality zur Verfügung gestellt.

© Stadt Aachen/Andreas Herrmann

Strahlende Gesichter bei der Vorstellung der Drohne „GrenzFlug+“: (v.l.n.r.) NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer; Daniel Phiesel, Bundesministerium für Digitales und Verkehr; Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen; Professor Dieter Moormann von der RWTH; Städteregionsrat Tim Grüttemeier; Rudolf Boll, Bundesministerium für Digitales und Verkehr; Luc Frank, Bürgermeister von Kelmis.© Stadt Aachen / Andreas Herrmann

Wie dies konkret funktioniert, konnten Interessierte jetzt in einer Live-Demonstration am Dreiländereck erleben. „Der Einsatz von vollautomatisierten Flugsystemen ist witterungsunabhängig bei Tag und Nacht möglich, verkürzt die Suchzeit nach einer vermissten Person gerade in unwegsamem Gelände, macht die Einsatzplanung der Rettungskräfte effizienter, entlastet den Straßenverkehr und hilft vor allem, Leben schneller zu retten“, so Dieter Moormann. Das Ziel sei, in der Zukunft auf jeder Feuerwache eine Drohnenstation zu installieren.

Diesen Ansatz unterstützt auch NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer, der die Suchmission per Mausklick startete: „Der Einsatz von Drohnen hat sich in den letzten Jahren zu einem unverzichtbaren Bestandteil für Hilfs- und Rettungseinsätze aller Art entwickelt. Drohnen sind schnell und hocheffizient und können schwer zugängliche Gebiete erreichen. Mit dem Projekt Grenzflug+ konnten jetzt erstmalig nach den neuen EU-Regularien Betriebsgenehmigungen für grenzüberschreitende Flüge unbemannter Luftfahrzeuge außerhalb der Sichtweite eingeholt werden. Es ist ein Meilenstein grenzüberschreitenden Rettens.“

Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen, die als städtische Projektpartnerin gleichfalls anwesend war, ist zuversichtlich: „Mit diesem Projektabschluss gehen wir schon den nächsten Schritt hin zu einer Zeit, in der Drohnen im grenzüberschreitenden Such- und Rettungseinsatz zum Wohl der Menschen alltäglich werden.“ Weiter unterstrich sie: „GrenzFlug+ ist ein exzellentes Beispiel für den lebendigen Technologie- und Innovationstransfer, der Aachen so besonders macht. In Zusammenarbeit mit den Projektpartnern bringen wir die Region so auch über die Grenzen hinweg zusammen und fördern eine dynamische und vielfältige Innovationskultur.“ Das Interesse daran ist gegenseitig. Auch Amtsträger und Feuerwehren des belgischen Kelmis und niederländischen Vaals waren bei der Demonstration dabei.

Städteregionsrat Tim Grüttemeier wertete die Abschlussdemonstration als gelungenes Ergebnis einer mehrjährigen Forschung und intensiven Zusammenarbeit: „In der StädteRegion Aachen haben wir schon 2018 die ‚Ferngesteuerte Lageerkundungseinheit FLE‘ gegründet: Damals waren wir mit der Aufklärungseinheit ein Sonderling - heute wird der Einsatz zunehmend Standard. Die beiden FLE-Einheiten mit rund 30 Personen bestehen übrigens zu großen Teilen aus freiwilligen Feuerwehrleuten und Kräften anderer Hilfsorganisationen. Auch hier sieht man exemplarisch wieder, wie wichtig die Verzahnung von Hauptamt, Ehrenamt und Wissenschaft für uns alle ist.“

Das Forschungsprojekt „GrenzFlug+“ ist die Weiterentwicklung seines Vorgängers „GrenzFlug“. Aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages wurde es gefördert durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.grenzflugplus.de

 

05.06.2024