März 2016
In den 1920-/30er-Jahren waren Luftschiffe ein vielversprechendes Transportmittel im Bereich der zivilen Luftfahrt. Seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts hatten Protagonisten wie August von Parseval und Ferdinand Graf von Zeppelin die Luftschifffahrt vorangetrieben, doch warfen schwere Unglücke sie immer wieder zurück. Nach Ende des Ersten Weltkriegs begann die Blütezeit der Luftschifffahrt. Sie ging aus von Erfahrungen aus dem 19. Jahrhundert und der Vorkriegszeit, wurde aber erst möglich durch technische Fortschritte während des Krieges. Sie gipfelte 1930 in der Einrichtung eines transatlantischen Linienverkehrs.
Das Luftschiff LZ 127 Graf Zeppelin am Himmel über Aachen
Die Fahrten der Luftschiffe über deutsche Städte in geringer Höhe lösten bei den Menschen regelmäßig Neugierde und Begeisterung aus und bewarben damit auch das Luftschiff als modernes Verkehrsmittel. Die Menschen stiegen auf die Dächer, um einen besonders guten Blick auf die Luftschiffe zu erhaschen. Am 17. September 1929 konnte am Himmel über Aachen das Luftschiff LZ 127 Graf Zeppelin bestaunt werden. Auf der Rückfahrt von einer Weltreise überflog es die Altstadt. Die Archivalie des Monats zeigt LZ 127 über dem Dom, aufgenommen von einem Hausdach in der Kleinmarschierstraße und ist Teil einer Präsentation des
Tags der Archive zum Thema "Mobilität im Wandel".
Damals wie heute üben Luftschiffe eine besondere Faszination aus; vielleicht auch, weil das Ende der Ära mit einer Katastrophe, nämlich dem tragischen Absturz des Luftschiffes LZ 129 Hindenburg am 6. Mai 1937 über Lakehurst/USA gleichgesetzt wird: 35 Menschen starben. Und technologisch wurden die Luftschiffe schon bald von den Verkehrsflugzeugen überholt.
Präsentieren eine Auswahl ihrer Archivalien, die am „Tag der Archive“ in der Nadelfabrik der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, darunter auch die Postkarte mit dem Luftschiff über Aachen: Eva Hürtgen (Domarchiv), Angelika Pauels (Stadtarchiv), Dr. Beate Sophie Fleck (Archivdirektorin Bischöfliches Diözesanarchiv), Dr. René Rohrkamp (Archivleiter Stadtarchiv), Andreas Lorenz (Tuchwerk), Doris Talpay (Kaleidoskop-Filmforum in Aachen e.V.). © Stadt Aachen/Nadine Jungblut