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März 2017

  • Archivalie des Monats März 2017 ist die Sterbeurkunde des Aachener Kunstliebhabers und -sammlers Barthold Suermondt.
  • Suermondt kaufte 1852 mit der Gemäldegalerie des Oberst von Schepeler seine erste Kunstsammlung, die aus Gemälden niederländischer und spanischer Maler bestand.
  • Seine zweite Sammlung schenkte er in mehreren Etappen dem im Februar 1877 gegründeten Aachener Museumsverein.

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Die Sterbeurkunde sowie ein Portrait des Aachener Kunstliebhabers und -sammlers Barthold Suermondt. © Stadt Aachen/Nadine Jungblut

Die Archivalie des Monats März 2017 zeigt die Sterbeurkunde des bedeutendsten Aachener Kunstsammlers Barthold Suermondt, der am 1. März 1887 im Alter von 88 Jahren in Aachen starb.

Gemeinsam mit Conrad Gustav Pastor übernahm er die Leitung der Werke
Barthold Suermondt wurde am 18. Mai 1818 als Sohn des holländischen Münzdirektors Yman Diederich Christian Suermondt und der Engländerin Elisabeth Twiss in Utrecht geboren, wo er auch seine Kindheit verbrachte. Nach einem zweijährigen Studium an der Bauakademie in Berlin arbeitete er im Eisen- und Stahlwerk von John Cockerill in Seraing, an dessen Betrieb sein Vater finanziell beteiligt war. Hier stieg er schnell zum Privatsekretär von John Cockerill auf. Am 2. August 1838 heiratete Barthold Suermondt die Tochter des Aachener Industriellen James Cockerill und Nichte von John Cockerill, Amalie Elise Cockerill. Nach John Cockerills Tod im Jahr 1842 übernahm er gemeinsam mit Conrad Gustav Pastor die Leitung der Werke und wurde Vorstandsvorsitzender der zwischenzeitlich in eine Aktiengesellschaft umgewandelten Firma.

1847 zog Barthold Suermondt mit seiner Familie nach Aachen in die Adalbertstraße 55 und übernahm die Direktion des Bergwerks Bleyberg (Plombières), die Mitgestaltung und Präsidentschaft der Vereinigungsgesellschaft der Kohlenbergwerke im Wurmrevier und eine Führungsposition in der Aachener Rückversicherungsgesellschaft. Darüber hinaus war er an dem Ausbau der Harscamp- und Bahnhofstraße beteiligt und Mitglied des Gemeinderates. Nach dem Tod seiner ersten Frau im Jahr 1859 heiratete er 1861 Frédérique Nancy Haniel, Tochter eines Großindustriellen aus Ruhrort. 1870 gründete er die „Rheinischen Stahlwerke Meiderich“, eine Aktiengesellschaft mit deutschen, belgischen und französischen Anteilseignern, deren Aufsichtsratsvorsitzender er bis zu seinem Tod blieb.

Ein Saal im Privathaus wird quasi zum Museum
Wie schon sein Vater war auch Barthold Suermondt Kunstliebhaber und -sammler. 1852 kaufte er mit der Gemäldegalerie des verstorbenen Oberst von Schepeler seine erste Kunstsammlung, die aus 150 Gemälden niederländischer und spanischer Maler bestand. Er erweiterte sie durch den Ankauf hauptsächlich holländischer Malerei, durch den Erwerb weiterer Bilder auf Auktionen in Paris, Brüssel und Amsterdam sowie durch Ankäufe von Privatpersonen. Durch den Verkauf einzelner weniger bedeutender Werke suchte er stets seine Sammlung zu verfeinern und machte sie zudem in einem eigens dafür eingerichteten museumsähnlichen Saal in seinem Privathaus der kunstinteressierten Öffentlichkeit zugänglich. Dies sowie Kontakte zu diversen Kunsthistorikern und die Veröffentlichung von Teilen seiner Sammlung in einem Katalog brachte ihm überregionale Bekanntheit.

Als er im Zuge der allgemeinen Wirtschaftskrise 1874 aufgrund eines finanziellen Engpasses gezwungen war, seine gesamte Sammlung zu verkaufen, nahm Barthold Suermondt ein Angebot des Königlichen Museums Berlin an, um den Verbleib seiner Sammlung in Deutschland zu gewährleisten.  Unmittelbar nach dem Verkauf begann er mit dem Aufbau einer neuen Gemäldesammlung. Diese bestand aus niederländischer, französischer und italienischer Malerei des Barock sowie einzelnen zeitgenössischen Bildern.

Das „Städtische Suermondt-Museum“ entsteht
Diese zweite Sammlung schenkte Barthold Suermondt in mehreren Etappen dem am 9. Februar 1877 gegründeten Aachener Museumsverein. Bereits der erste Teil der Schenkung, der 104 Gemälde seiner Sammlung umfasste, brachte ihm am 10. Oktober 1882 die Ehrenbürgerwürde der Stadt Aachen, eine Ehrenmitgliedschaft im Museumsverein sowie das lebenslange Amt des Ehrenkonservators am Museum ein. In den Jahren 1883, 1885 und 1887 kamen weitere Bilder und graphische Blätter zur Schenkung hinzu, die den Grundstock und bedeutendsten Teil der Kunstsammlung des Museums bildeten. Ferner erwirkte Barthold Suermondt, dass 32 Bilder seiner ersten, nach Berlin verkauften Sammlung als Dauerleihgabe nach Aachen zurückkehrten. Mit dem Übergang in den Hoheitsbereich der Stadt Aachen 1882 wurde das Museum in „Städtisches Suermondt-Museum“ umbenannt, die Keimzelle des heutigen Suermondt-Ludwig-Museums.

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Präsentieren die Archivalie des Monats vor dem Portrait des Aachener Kunstliebhabers und -sammlers Barthold Suermondt: Peter van den Brink (Museumsleiter Suermondt-Ludwig-Museum) und Dr. René Rohrkamp (Leiter Stadtarchiv) (v.l.). © Stadt Aachen/Nadine Jungblut

01.03.2017