Fertigstellungsfotos 2019:
Fotos: Dipl.-Ing. Harald Sprenker, DWS Architekten
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Neue Arbeitswelten in der Mozartstraße:
Um den Bedarf des Fachbereiches Kinder, Jugend und Schule an zusätzlichen Arbeitsplätzen decken zu können wurde im März 2017 entschieden, die ehemalige Kantine im Verwaltungsgebäude Mozartstraße in Büroflächen umzugestalten.
In enger Abstimmung mit dem Städtischen Gebäudemanagement und dem Personal- und Organisationsdezernat wurden zukunftsweisende Arbeitsplatzlösungen konzipiert mit Modellcharakter auch für andere Bereiche.
Die Mitarbeiterschaft wurde in einem extern moderierten Prozess in mehreren Workshops in die Gestaltung ihrer zukünftigen Arbeitswelt eingebunden. Anfang 2018 wurde mit den vorbereiteten Arbeiten, der Sanierung der asbestbelasteten Putze, dem Ausbau der Alt-Technik und dem Abbruch der Kantine, begonnen. Hierdurch wurde eine offene Grundfläche von ca. 250 m² im Rohbauzustand zurückgebaut.
Mit der Planung und Umsetzung wurde das Aachener Architekturbüro DWS beauftragt. Nach Erhalt der Baugenehmigung im März 2018 wurde mit der Baumaßnahme begonnen. Es entstand eine offene Bürostruktur – genannt „open space“ – mit einer verglasten, transparenten Innenzone bestehend aus Besprechungsräumen, einer Bibliothek und einem individuelle Rückzugsbereich, die die unterschiedlichen Bedarfe konzentrierter Einzelarbeit, Teamarbeit und von Gemeinschaftsbereichen beispielgebend abdeckt. „Die architektonische Aufgabe besteht darin, Arbeitsplätze wieder vom Menschen aus zu denken, zu entwickeln und zu gestalten“, stellte der Technische Leiter des Gebäudemanagements, Klaus Schavan, fest.
Farb- & Designkonzept:
Die zukünftige Bürolandschaft sollte ein homogener Arbeitsbereich werden, der für den FB 45 Kinder, Jugend, Schule maßgeschneidert ist. Ziel war es, mit den Möbeln der Mittelzone und dem ganzheitlichen Farb- und Designkonzept eine angenehme und ruhige Arbeitsatmosphäre zu generieren. Auch das Beleuchtungskonzept mit den unterschiedlichen Leuchten und Lichtzonen sorgt für eine angenehme, dezente aber für Arbeitsplätze ausreichende Grundstimmung. Hier wurde auf Nachhaltigkeit und energiesparsame LED Beleuchtung Wert gelegt. Gemeinsam wurde ein zurückhaltendes Skandinavisches Design in der Raum- und Möbelgestaltung ausgewählt.
Das Farbkonzept besteht aus ruhigen Weiß-, Taupe-, Blau- & Grüntönen. Als warmer Kontrast dienen immer wiederkehrende Holzelemente, nicht nur in den Abdeckungen der innovativen Hochcontainern, sondern auch in den Decken und Trennelementen bei den Sonderzonen.
Die ergonomischen motorisch höhenverstellbaren Arbeitsplätze lassen sich individuell je nach Arbeitsplatz einstellen.
Die Akustikelemente an den Tischen und die sich in der Lichtqualität anpassenden direkt und indirekt strahlenden Stehleuchten runden den Wohlfühleffekt an den Arbeitsplätzen ab.
Der externe Besucher wird an einer für diesen Raum entworfenen Thekenlandschaft empfangen und zu den entsprechenden Besprechungszonen oder Wartebereich geleitet, damit es auf der Fläche nicht zu störenden und vermeidbarem Durchgangsverkehr kommt.
Akustik & Trittschall:
Das Thema Akustik ist ein enorm wichtiges Thema in den neuen Arbeitswelten.
Dieses wurde nicht nur an den Tischen, sondern auch durch eine akustische Lochdecke weiter verfolgt. Der Boden wurde mit einem langfloorigen Designteppichboden vervollständigt. Dieser passt in das Farbkonzept und mindert auch den direkten Trittschall und sorgt für ein angenehmes Raumklima.
Nachhaltigkeit:
Der Teppichboden ist ein "Cradle to Cradle" Produkt und wird aus 100% recycelten Fischernetzen oder PET Flaschen hergestellt. Der Boden ist sehr emissionsarm, nicht zuletzt durch die klebefreie Montage der Teppichfliesen.
Struktur:
Als weiteren Schutz der einzelnen Arbeitsplätze wurden auf Wunsch der Mitarbeiter Akustik-Screens zwischen den Arbeitsplätzen installiert.
Dem Bereich Schülerfahrkosten mit zwei Arbeitsplätzen wurde ein externer Raum zugeordnet, da es bei dieser Abteilung zu einem hohen externen Besucherstrom kommt. Damit der Bereich aber ebenfalls in die Fläche integriert wird, wurde eine zusätzliche Tür, als direkte Verbindung zu den Kollegen auf die Open Space Fläche eingebaut. Der Abteilungsleiter verfügt ebenfalls über ein Einzelbüro, aber auch hier wurde mit großflächiger Verglasung gearbeitet, damit der Kontakt zu den Kollegen stetig besteht. Die Sonderzonen, die sich hauptsächlich in der Mitte der Fläche befinden, werden durch hochwertige Glaselemente von den Arbeitsplätzen abgetrennt. Dadurch wird der Schall gefangen, aber es bestehen weiterhin spannende Blickbeziehungen zwischen den verschiedenen Bereichen. Eine Vielzahl an Sonderzonen bildet sich hier in der Mittelachse ab. Darunter befinden sich 4 unterschiedlich große Konferenz- bzw. Besprechungsräume einer für bis zu 8 Personen, zudem ausgestattet mit umfangreicher Medientechnik. Darüber hinaus findet man eine Bibliothek mit einem Lounge Charakter und eine offene Meeting Box für bis zu 4 Personen. Die Teeküche direkt am Eingang lädt zu einem Kaffee mit den Kollegen ein. Hierbei wurde auf eine Stehhöhe des angrenzenden Tisches geachtet, somit werden auch in den Sonderzonen diverse dynamische Arbeits- und Besprechungsweisen ermöglicht. Der Nachhaltigkeitsaspekt wurde nicht nur in dem Boden, und dem Lichtkonzept verfolgt sondern fließt wie ein roter Faden durch das Projekt. In der Teeküche kann man gefiltertes Sprudelwasser direkt aus dem Wasserhahn zapfen, somit entfällt lästiges Wasserschleppen und schont die Umwelt. Für die Privatsphäre der Mitarbeiter wurden extra abschließbare Hochcontainer am Arbeitsplatz angeschafft. Zusätzlich gibt es im Eingangsbereich Schließfächer für private Gegenstände. Die Theke und die verschiedenen Einbauschränke wurden von einem Schreiner maßangefertigt.
Folgende Maßnahmen werden im Einzelnen durchgeführt:
- Schadstoffsanierung
- Abbruch Kantine incl. Lüftungsanlage und Alt-Technik
- komplette haustechnische Sanierung
- kompletter Innenausbau
- Konzipierung und zukunftsweisende Neugestaltung von Arbeitsplätzen, einschl. neuer Möblierung
Besondere Herausforderung der Baumaßnahme:
Bauen im Bestand (Schadstoffsanierung, vorhandene Bausubstanz, begrenzte Flächen, Schallschutz) bei laufendem Betrieb und Vermeidung/ Minimierung von Lärmbelästigungen der Nutzer durch die Bauarbeiten.
Kenndaten:
• Umbau einer ehemaligen Kantine zum Open-Space Büro
• Netto-Raumfläche NRF: ca. 250 m²
• Ausführungsstart: Anfang 2018
• vorraussichtlicher Fertigstellungstermin: Anfang 2019
• Architekten: DWS-Architekten, Aachen
• Technischer Gebäude Ausbau: T + N Ingenieure / Simmerath
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