Sperrung der A544
Haarbachtalbrücke wurde gesprengt
- Die Haarbachtalbrücke ist am 30. Januar pünktlich um 13 Uhr gesprengt worden.
- Kurz danach konnten um 13.15 Uhr alle Sperrungen aufgehoben werden. Hunderte Schaulustige verfolgten die Sprengung von der Haarener Gracht und vom Haarberg aus.
- Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen: „Mit der Sprengung der Haarbachtalbrücke ist ein großer und sichtbarer Schritt getan. Sie markiert den Fortschritt eines ambitionierten, für Wirtschaft wie Region wichtigen Projekts. Und sie trägt dazu bei, den Neubau zeitlich zu optimieren.“
Die alte Haarbachtalbrücke ist Geschichte. Am Dienstag (30. Januar) ist das 157 Meter lange Bauwerk aus dem Jahr 1956 um Punkt 13 Uhr erfolgreich gesprengt worden. Kurz danach erfolgte die Freigabe, sodass die Stadt Aachen um 13.15 Uhr alle Sperrungen aufheben konnte. Die betroffenen Straßen und Wege sind somit wieder befahrbar.
Pünktlich um 13 Uhr stürzte die Autobahnbrücke ins Haarbachtal. Nun geht's zunächst ans Aufräumen. Und danach folgt der Brückenneubau. © Autobahn GmbH Rheinland
In einer ersten Stellungnahme zog Aachens Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen ein positives Fazit: „Mit der Sprengung der Haarbachtalbrücke ist ein großer und sichtbarer Schritt getan. Sie markiert den Fortschritt eines ambitionierten, für Wirtschaft wie Region wichtigen Projekts. Und sie trägt dazu bei, den Neubau zeitlich zu optimieren.“ Keupen bedankte sich ausdrücklich für die gute Zusammenarbeit im Vorfeld der Sprengung. „Feuerwehr, Ordnungsamt, Verkehrsbehörden, Bezirksamt und Kommunikation haben mit den Verantwortlichen für das Projekt Hand in Hand gearbeitet. Jetzt freue ich mich darauf, dass der Bau der neuen Brücke in großen Schritten vorankommt und hoffe, dass er ebenso reibungslos ablaufen wird wie die Sprengung", sagte die Oberbürgermeisterin weiter.
Im Vorfeld der Sprengung ist von Sprengmeister Karl-Heinz-Bühring und den Genehmigungsbehörden ein Sperrradius mit einem Durchmesser von 200 Meter um die A544-Brücke herum festgelegt worden. Die 53 Personen, die für den Zeitraum der Sprengung evakuiert werden mussten, können seit der Freigabe wieder in ihre Häuser zurückkehren. Auch die betroffenen Gewerbebetriebe können seitdem wieder ohne Einschränkungen arbeiten.
Ein positives Fazit zogen auch Ordnungsamt und Feuerwehr der Stadt Aachen. Gut 70 Mitarbeitende der Verwaltung sorgten insgesamt für einen reibungslosen Ablauf, sicherten die Sperrstellen, organisierten die Evakuierung der betroffenen Menschen und standen vor Ort oder telefonisch bei Fragen von Bürger*innen zur Verfügung. Ein Verwaltungsstab war zudem als koordinierende Einheit in der Hauptwache der Feuerwehr Aachen zusammengekommen.
Aus sicherer Entfernung verfolgten mehrere hundert Schaulustige die Brückensprengung. Vor allem in der Haarener Gracht und auf dem Haarberg versammelten sich Menschen, um die Sprengung live zu verfolgen. Aber auch im Gewerbegebiet Charlottenburgerallee/Schönebergstraße sahen Interessierte dem Spektakel zu.
In den kommenden rund sechs Wochen wird der Schutt der zusammengefallenen Brücke abtransportiert. Die geschieht über die A544. Das Material wird nach Aussage der Autobahn GmbH wieder für den Straßenbau eingesetzt. Nach 22 Monaten soll die Brücke wieder über jeweils eine Spur in beide Richtungen befahrbar sein.
Internet: www.aachen.de/a544
Weitere Informationen zur Sprengung im Rückblick
Die Sprengung der acht mit Beton gefüllten Stahlstützen der 20 Meter hohen und rund 3000 Tonnen schweren Brücke mit 240 einzelnen Sprengladungen wurden in kurzer zeitlicher Abfolge ausgelöst. 160 Kilogramm Sprengstoff waren im Einsatz. Innerhalb einer Sekunde ist die Brücke in sich zusammengebrochen. Die einzelnen Pfeiler waren so mit Vlies ummantelt, dass keine Beton- und Stahlteile durch die Gegend fliegen konnten.
Ablauf der Sprengung
Nach Information des ausführenden Unternehmens wurde die Sprengung durch ein Hornsignal angekündigt. Bei Ertönen eines langen Signals musste die Gefahrenzone geräumt werden. Zwei kurze Töne kündigten unmittelbar die Sprengung an. Kurz vor der eigentlichen Sprengung der Brücke gibt es außerdem noch eine so genannte Vergrämungssprengung. Das ist ein weithin hörbares akustisches Signal, das vor allem Wildtiere dazu veranlassen soll, das Areal rund um die Brücke zu verlassen.
Erklingen drei kurze Töne, ist die Sprengung beendet. Das Bauunternehmen hat ausdrücklich darauf hingewiesen: Auch nach den Sprengarbeiten ist der Bereich gefährlich und daher das Betreten des Baustellenbereichs verboten.
Haustiere sollten im Zeitraum um die Sprengung unter Aufsicht oder im Gebäudeinneren gehalten werden.
Weitere Infos rund um die Sprengung (PDF)
Straßensperrungen
Folgende Straßen waren im Zusammenhang mit der Sprengung zwischen 11 und 13.30 Uhr gesperrt sein: Auf der Hüls im Abschnitt Hofenbornstraße und Charlottenburger Allee, Am Mühlenteich, der Wendehammer in der Schönebergstraße, Nirmer Weg, Haarbachtalsstraße/Nirmer Weg Ecke Reuterweg. Die Zufahrt Auf der Hüls war grundsätzlich bis zur Hammerbox möglich. Die Kahlgrachtstraße war ebenfalls ab der Einmündung Endstraße gesperrt.
Die Haarener Gracht wurde zwischen der Gärtnerstraße in Haaren und der Endstraße in Verlautenheide in der Zeit von 12.30 bis 13.30 Uhr für die Durchfahrt mit Kraftfahrzeugen gesperrt sein.
Liveübertragung
Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) berichtete live über die Sprengung der Haarbachtalbrücke in der Nachrichtensendung "WDR Aktuell" im WDR-Fernsehen (3. Programm) am Dienstag, 30. Januar, von 12.45 bis 13.05 Uhr und parallel auch im Internet auf www.wdr.de.
Vollsperrung der A544 seit 15. Januar
Die A544 ist am Montag, 15. Januar, gegen 10 Uhr zwischen den Anschlussstellen Würselen/Verlautenheide und Europaplatz planmäßig in beide Fahrtrichtungen voll gesperrt worden. Der Autoverkehr wird über die A4 (AC-Zentrum und AC-Laurensberg) sowie die A44 (AC-Brand und AC-Lichtenbusch) an vier Abfahrten in die Innenstadt geführt.
Zusätzlich bleibt die Anschlussstelle Würselen/Verlautenheide an der A544 für die Auffahrt in Richtung Köln und die Ausfahrt aus Richtung Aachener Kreuz geöffnet.
Neu installierte digitale Verkehrsinformationstafeln sind an insgesamt acht Standorten rund ums Aachener Kreuz installiert worden. Sie sollen dabei helfen, die Verkehrsströme auf der A4 und der A44 während der 22-monatigen Vollsperrung der A544 besser lenken können. So sollen Staus vermieden werden. Die Autobahn GmbH Rheinland arbeitet gemeinsam mit der Stadt Aachen intensiv an der laufenden Optimierung der Umleitungsstrecken.