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Inhalt



Templergraben

Aktuell: Präsentation und Protokoll der Bürgerinformation vom 25.10. unter "Dokumente" (rechte Spalte) verfügbar

 

templergraben_kernbereich
Die vorliegende Entwurfsplanung basiert auf den Vorschlägen des städtebaulichen Wettbewerbs „RWTH Aachen Kernbereich“ mit Realisierungsteil „Templergraben und anliegende Freiflächen“ des Preisträgers Machleidt+Partner, Berlin mit sinai.Faust.Schroll.Schwarz, Berlin. (Informationen zum Wettbewerb)

Sie ist Grundlage für die Anmeldung zur Städtebauförderung des Landes NRW und für die Finanz- und Zeitplanung des Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB) für die begleitenden Freiflächenflächen. Die Umgestaltung des Templergrabens ist erster Umsetzungsschwerpunkt einer umfassenden städtebaulichen Neuordnung im Kernbereich der Hochschule.

Campus Mitte

templergraben_pflaster

Der Freiraum um Hauptgebäude, Super C und Kámán-Auditorium ist die öffentliche „Schale“ der Hochschule, der Templergraben der herausragende Ort und die „Adresse“ der Exzellenz-Hochschule. Ein besonderer Schwerpunkt des prämierten Entwurfes liegt darin, die historische Stadt Aachen gestalterisch mit dem Herzen der RWTH zu verknüpfen und die angrenzenden Stadteile zu integrieren. Der zentrale Campus wird gestalterisch formuliert und zusammengehalten durch einen markanten „Stadtboden“. Ein durchgängiger Belag aus dunklem Stein wird durchzogen mit hellen Linien in Ausrichtung des Hauptgebäudes und der Achse des Templergrabens. Am Templergraben entsteht damit ein platzartiger Freiraum, der geprägt ist von der vornehmen und zeitlosen Wirkung des steinernen Teppichs.

Der Verlauf des Grabenringes als historische Straßenfolge wird auf dem Platz gewahrt, indem Linien Baufluchten und Bordlinien nachzeichnen werden. Die Linierung des Platzes bietet Orientierung und Selbstorganisation der Verkehrsteilnehmer nach dem „Shared Space“ – Prinzip (gemeinsam genutzter Raum). Der Fahrverkehr wird zurückhaltend auf einer mittleren Fläche geführt. Sie ist durch eine helle, 3cm hohe Aufkantung begrenzt. Durch den gewählten Farbkontrast und aufgrund durchgängig parallel geführter taktiler Elemente ist der Übergang zum gemeinsam genutzten Bewegungsraum auch für stark Sehbehinderte ertastbar. Die geplante Linierung dient nicht nur als Ordnungssystem. Lichtelemente, bänderförmig in den Boden eingelassen, sollen weitere gestalterische Akzente werden. Die Bänder, teilweise mit Zitaten prominenter Wissenschaftler der RWTH beschriftet, betonen Eingänge und Gebäudefluchten und beginnen in der Dämmerung zu leuchten.

Die klare Gliederung ist eine ideale Voraussetzung für das Konzept des „gemeinsam genutzten Raumes“. Es trägt dazu bei die identitätsstiftende Wirkung des Ortes zu erhalten und die besondere Bedeutung des Raumes zu würdigen.

Möblierung und Vegetation

templergraben_baumkreis

Bänke bis zu 5,00 m Länge mit und ohne Lehnen sind parallel zum Templergraben angeordnet und laden zum Verweilen ein. Das ist aber auch auf den erhabenen „Baumkreisen“ zwischen Super C und Barbarossamauer möglich. Sie sind außerdem gleichzeitig Einfassung für die Baumbeete. Die Vorflächen des Hauptgebäudes werden mit linienhaften Heckenelementen und Pflanzblöcken aus unterschiedlichen Solitärsträuchern neu gestaltet.

Parken

Das „wilde Fahrradparken“ prägt heute das Erscheinungsbild. Im vorgeschlagenen Konzept werden Fahrradparkplätze konsequent in ausreichender Zahl in den Seitenräumen aller durch die RWTH genutzten Gebäude angelegt. Die Hauptlaufrichtungen zwischen Kámán-Auditorium, Hauptgebäude und Super C werden freigehalten. Parkplätze für PKW im gemeinsamen Bewegungsraum sind künftig mit Ausnahme der erforderlichen Behindertenparkplätze nicht mehr vorgesehen.

Bushaltestellen

Um die zentrale Achse der Fußgängerströme zwischen Kámán-Auditorium und Super C möglichst wenig zu stören, wurde die Lage der Bushaltestellen im westlichen Planungsbereich angeordnet. Die für einen komfortablen Einstieg nötige Höhendifferenz von 18 cm zwischen Fahrbahn und Wartefläche wird durch Absenken der Fahrbahn erreicht.

Das „Shared Space“ – Prinzip


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Mit der Entwicklung des Entwurfes fand eine intensive Auseinandersetzung mit den Prinzipien des „Shared Space“ (Informationen zur Diskussion um den Templergraben) statt. Das bereits in den 1990er Jahren entwickelte Verkehrskonzept, sieht eine Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmenden vor. Daher verzichtet man bewusst auf sichtversperrende Parkplätze. Die Fahrgeschwindigkeit orientiert sich am Sichtkontakt zu anderen Verkehrsteilnehmenden.

Das Konzept einer homogenen Oberflächengestaltung mit klaren Abgrenzungselementen zwischen Fahr- und Bewegungsfläche hält trotz gesteigerter Aufenthaltsqualität den verkehrlichen Belastungen stand. Ausschlaggebend hierfür ist u. a. auch der Ampelknotenpunkt, der beibehalten wird. Da in der Praxis ein zentraler urbaner Raum nicht ohne verkehrsrechtliche Regelungen umgesetzt werden kann, werden diese im weiteren Verlauf der Planung erarbeitet.

Ausblick und Kosten

Nach der positiven Beschlussfassung der Bezirksvertretung Aachen-Mitte und des Planungsausschusses in 2009 wurde ein Antrag auf Städtbaufördermittel bei der Bezirksregierung gestellt. Mitte 2011 wurde der Ausführungsbeschluss durch Bezirksvertretung Aachen-Mitte und Mobilitätsausschuss gefasst. Vorlagen und Niederschriften sind über die rechte Spalte im Ratsinformationssystem abrufbar.

Der Ausbau des Templergrabens und der begleitenden Freiflächen soll in Stufen erfolgen. Die erste Ausbaustufe umfasst die heutigen Verkehrsflächen und die Freiflächen vor dem Hauptgebäude und endet an der Treppenanlage zum Kámán-Auditorium und vor der Barbarossamauer. Sie wird von der Stadt Aachen mit dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB) gemeinsam und zeitgleich realisiert.

Der Baubeginn für die Kanalarbeiten (STAWAG) ist für November 2011 vorgesehen. Der städtische Anteil der Baukosten beträgt laut Kostenermittlung ca. 1,5 Millionen Euro.