Grüne Oasen in Aachen
Aachener Stadtwald (Öcher Bösch): Man macht sich heute keine Vorstellung mehr davon, wie der Aachener Stadtwald vor 150 Jahren ausgesehen haben muss. Denn bis 1882, als der Rat der Stadt den Beschluss fasste, dass der Wald auch der Erholung zu dienen habe und nicht nur als Brennholz- und Eichellieferant für die Schweinehaltung zu gebrauchen sei, hatten die Bäume kaum eine Chance, höher als zehn Meter zu wachsen. Denn dann wurden sie schon wieder abgeholzt. Heute sind die rund 2.300 Hektar Aachener Wald ein wunderbares Erholungsgebiet mit zahlreichen Wanderwegen. Zu Fuß wird der Mischwald sowohl von Wander*innen als auch von Sportler*innen gern genutzt.
Elisengarten: Mit seinen Rasentreppen und Wasserspielen ist er die grüne Parkanlage inmitten des Stadtzentrums. Ein archäologisches Fenster wird daran erinnern, dass unter seiner Oberfläche viele Jahrtausende Aachener Geschichte verborgen sind.
GrenzRouten: Grenzenlos wandern - auf 120 Kilometern zwischen Orsbach im Norden und dem belgischen Raeren im Süden. Man erlebt die Landschaft, Kultur und Geschichte der Dreiländerregion. Ob durch die weite Heckenlandschaft Ostbelgiens, entlang knorriger Buchenreihen am historischen Landgraben, durch das reizvolle Göhltal oder über die sanften Hügel des limburgischen Heuvellandes – hier können Grenzen überschritten werden. Weitere Infos: Pfeil www.grenzrouten.eu
Haarberg: Der Blick vom Haarener Kreuz über Aachen hinweg in die Niederlande und nach Belgien - er lohnt sich. Alte Obstsorten blühen im Frühjahr auf Aachens größter Streuobstwiese. Der Haarbach ist einer der längsten Bäche im Aachener Talkessel. Das Haarbach-Tal erfüllt eine wichtige Aufgabe: Frische Luft wird bei Ostwind in die Aachener Innenstadt getragen, was um so wichtiger ist, wenn das Wetter von einer Hochdrucklage bestimmt wird und kaum noch Luftaustausch vorhanden ist.
Kaiser-Friedrich-Park / Altes Klinikum: Die Parkanlage rund um den Hangeweiher ist ein Grüngebiet, das in erster Linie von Kindern belebt wird. Das liegt vor allem am familienfreundlichen Wohnumfeld, an dem großen Spielplatz und dem benachbarten Schwimmbad. Auf den großen Rasenflächen wird viel Fußball gespielt, im Sommer kann der Teich mit Tretbooten befahren werden. Der italienische Terrassengarten ist ein Ruhepunkt für ältere Menschen. Am Hangeweiher beginnt die Hermann-Löns-Allee. Fernab von großen Straßen sind ihre Birken die grüne Spur in den Aachener Wald und den Von-Halfern-Park
Nicht weit entfernt liegt der Park vom Alten Klinikum. Man merkt es ihm deutlich an, dass er seiner alten Funktion beraubt wurde. Das Klinikum ist weggezogen, jetzt verharrt er in einem gewissen unentschlossenen Schwebezustand – gleichwohl ist er bei Anwohnern und Besucher*innen sehr beliebt.
Kennedypark: Der Kennedypark erfüllt im Aachener Osten eine wichtige soziale Funktion. Er ist ein Treffpunkt für Jugendliche und für Familien, hier finden Kulturveranstaltungen und Integrationsfeste statt. Er wird seit zwei Jahren umgebaut, die Arbeiten stehen kurz vor dem Abschluss. Rund eine Million Euro wurden in neue Spielflächen und in eine Skateranlage investiert.
Kornelimünster / Walheim und Brand: Sechs von zwölf Naturschutzgebieten auf Aachener Stadtgebiet liegen im Bezirk Kornelimünster-Walheim, die beiden größten in Brand (Indetal und Brander Wald). Das spricht schon für sich. Bäche, stillgelegte Steinbrüche und Hochwälder prägen das Bild im Aachener Süden. Die Bachtäler von Inde, Iter und Fobisbach sorgen darüber hinaus für kühle Frischluft, die der Luftqualität in den umliegenden Ortsteilen zugute kommt. Hier leben viele geschützte Arten, unter anderem Graureiher, BachforeIle und das Neunauge. Auch „Lurchi“ ist hier zu Hause, denn der Feuersalamander liebt kalte und saubere Bachtäler. Im stickstoffarmen Kalkmagerboden der alten, aufgelassenen Steinbrüche wachsen heute viele seltene Pflanzen.
Lousberg- und Müschpark: Er ist schon eine Art Wahrzeichen der Stadt – der Lousberg. Früher muss die 264 Meter hohe Erhebung wohl weitgehend kahl gewesen sein: Schafe weideten dort. Der Baumbewuchs entstand größtenteils erst nach 1807, als ein Bürger*innenkomitee und der Rat der Stadt Aachen einen weitsichtigen Entschluss fassten: Ein Landschaftsgarten möge dort entstehen, im englischen Stil, als Flanierfläche für alle Bürger*innen der Stadt. Er ist damit der erste von Bürger*innen initiierte Park Europas.
Noch heute gedeihen hier mächtige, greise Bäume aus der Gründungszeit und machen Geschichte lebendig. Hier ist auch der Startpunkt des Weißen Wegs, der über die Buchenallee zu den Lousberg-Terrassen führt. Von deren Hängematten kann man beschaulich die Weiten der Soers genießen oder weiter durch den Müschpark, den die Stadt aktuell vom Kloster St. Raphael erworben hat, in den Pferdelandpark weiter spazieren.
Sieben Quellen: Mit 80 Litern Wasser pro Sekunde stellen die Sieben Quelle in Seffent einen wahren Sprudel-Rekord auf: Keine andere Quelle im Umkreis von 70 Kilometern ist ähnlich produktiv. Die Wassertemperatur ist mit neun Grad das ganze Jahr über konstant. So finden in diesem geschützten Quellbiotop Wasserorganismen wie der Bachflohkrebs oder die Brunnenkresse optimale Bedingungen.
Soers / Pferdelandpark: Die Soers ist eine uralte Kulturlandschaft im Norden des Lousbergs. Sie dient auch als Frischluftschneise und versorgt die Innenstadt gerade an unbedeckten Tagen mit ausreichend Kaltluft, die uns in Aachen besser atmen lässt. Der Pferdelandpark, ein im Rahmen der EuRegionale 2008 verwirklichtes Projekt, erschließt die Soers für Erholungssuchende. Kernstück ist der Weiße Weg, ein mit vorwiegend weiß blühenden Pflanzen aufgewerteter Pfad, der bis über die niederländische Grenze reicht. Mehr Informationen: Pfeil www.pferdelandpark2008.de
Von-Halfern-Park: Friedrich von Halfern war nicht nur ein erfolgreicher Tuchfabrikant, Bankdirektor, Stadtverordneter und Oberbrandmeister der Burtscheider Feuerwehr, er hatte auch ein leidenschaftliches Interesse für Bäume. So pflanzte er auf dem von seinem Vater vererbten 10 Hektar großen Grundstück zwischen Lütticher Straße und Preusweg zahlreiche Bäume aus vielen fernen Ländern. 81 Laub- sowie 51 Nadelbäume sind dort heute noch zu bewundern, sie prägen die Exotik einer der schönsten Parkanlagen Aachens.
Westpark: Dass die RWTH und die Fachhochschule nicht weit entfernt sein können, merkt man spätestens an lauen Sommerabenden. Dann nutzen viele Studierende die Wiesen des Westparks zum Grillen, was dort bis 22 Uhr erlaubt ist. Tagsüber spazieren Eltern mit ihren Kindern durch den Park. Manch einer bewundert die knorrige, 180 Jahre alte Esche, die am westlichen Rand des kleinen Weihers wächst. Sie war schon da, bevor der Tierpark hier beheimatet war (1880-1920).