Elternbeiräte diskutieren über die Betreuungs-Krise in den Kitas
Im Forum der Maria Montessori Gesamtschule fand jetzt ein Treffen von Vertretungen sämtlicher Elternbeiräte der Kindertagesstätten in der Stadt Aachen statt. Eingeladen hatten 14 Träger von Kindertageseinrichtungen, die in Summe über 100 Kitas in der Stadt repräsentieren.
Über 70 Elternbeiräte der Kindertagesstätten in der Stadt Aachen trafen sich in der Maria Montessori Gesamtschule, um über die Personalsituation in den Kindertagesstätten zu diskutieren. © Studierendenwerk Aachen / Carmen Reiß-Frings
In der Veranstaltung wurde die allgemeine Personalsituation in den Kindertagesstätten besprochen sowie die Zusammenhänge erläutert, die zu Personalmangel, Ausfallzeiten und damit verbunden zu Einschränkungen der Betreuungsumfänge führten. Dies sei, so die Träger, weder ein trägerspezifisches Problem noch eine Besonderheit der Stadt Aachen. Es handele sich dagegen um ein landesweites, strukturelles Problem, das die die Träger von Kindertageseinrichtungen unter den gesetzlichen Rahmenbedingungen aktuell schlichtweg nicht lösen können.
Das Interesse an der Veranstaltung war groß; ungefähr 70 Elternvertretungen waren neben Bürgermeisterin Hilde Scheidt als Vorsitzende des städtischen Kinder- und Jugendausschusses sowie jugendpolitischen Vertretern in die Bergische Gasse gekommen. Ihnen wurde präsentiert, wie es zu dieser Betreuungs-Krise kommen konnte und was diese Krise tatsächlich für Träger, Kitas, Politik, Familien und besonders für die Kinder bedeute. „Das chancengerechte Aufwachsen für die Kinder wird damit eingeschränkt“ war eine der Aussagen, die dabei immer wieder geäußert wurde. Besprochen wurden auch die Möglichkeiten und Grenzen der Träger von Kindertageseinrichtungen, um im laufenden Kita-Jahr personellen Engpässen zu begegnen.
Die anwesenden Eltern hatten zahlreiche Fragen an die Vortragenden. In vielen Aussagen kam die Frustration und manchmal auch die Verzweiflung der Eltern zum Tragen, mit einer nicht gesicherten Kinderbetreuung den Alltag und die Vereinbarung von Familie und Beruf gestalten zu müssen. Es wurden zahlreiche Vorschläge geäußert, wie innerhalb der gesetzlichen Rahmenbedingungen eine Unterstützung durch Eltern in den Kitas aussehen könnte. Vertreter des Jugendamtselternbeirats warben darum, sich als Eltern mehr zu engagieren, um als Interessensvertretung in Richtung Landespolitik aus Elternsicht auf die kritische Situation der Familien hinzuweisen und gesetzliche Änderungen und Verbesserungen einzufordern. „Wir alle sind aufgerufen, in dieser Krise wertschätzend miteinander umzugehen, aber gleichzeitig auch die Verantwortlichen in die Pflicht zu nehmen“ lautete der Appell, der am Ende der Veranstaltung formuliert wurde.
Herausgegeben am 11.04.2025