Aachen nimmt am NRW-KulturMonitoring teil
Welche Angebote sind in Theatern, Museen, Konzert-, Opern- und Balletthäusern echte Straßenfeger? Welche Zielgruppen werden vom Kulturangebot an-gesprochen? Und was sind die Gründe, warum Zuschauer*innen fernbleiben? Über das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen hat die Stadt Aachen jetzt als eine von vier Städten in NRW die Möglichkeit bekommen, am Besucher*innenforschungsprojekt „KulturMonitoring“ (KulMon) des Instituts für Kulturelle Teilhabeforschung (IKTf) Berlin teilzunehmen. Diese und ähnliche Fragen sollen mit einer bislang einzigartigen, drei Jahre dauernden Langzeituntersuchung mit einer fundierten, repräsentativen Datenerhebung beantwortet werden.
Heinrich Brötz, städtischer Beigeordneter für Bildung, Jugend und Kultur, sagt begeistert: „Ich bin dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft sehr dankbar, dass Aachen in den Kreis der landesweit vier Kommunen aufgenommen wurde, die eine professionelle Besucher*innenbefragung in ihren städtischen Kultureinrichtungen durchführen können. Dies wird uns wichtige Rückschlüsse geben zur Motivation und Zufriedenheit unserer Kund*innen, aber auch Hinweise zu den Stellschrauben, wie der Publikumszuspruch noch verbreitert werden kann. Die Methodik des Instituts für kulturelle Teilhabeforschung ermöglicht ebenfalls den Vergleich und den Austausch mit den anderen beteiligten Kommunen, worauf ich mich sehr freue.“
Nach verwaltungsinterner Abstimmung und Beratung durch das IKTf werden das Stadttheater und Musikdirektion (differenziert nach Schauspiel/Musiktheater und klassischen Konzerten), das Ludwig Forum, das Suermondt-Ludwig-Museum sowie das Centre Charlemagne am Forschungsprojekt teilnehmen. Die Gesamtkosten für die Teilnahme der Stadt Aachen am KulturMonitoring liegen bei 186.305 Euro, der Anteil der Landesförderung beträgt 90 Prozent. Die benötigten Eigenmittel werden anteilig vom Kulturbetrieb und vom Theater übernommen.
Die Befragung der Besucher*innen erfolgt vor Ort in den Einrichtungen in Form von persönlichen Interviews durch ein Befragungsinstitut, das vom IKTf beauftragt wird. Der für die Interviews verwendete Fragebogen wird aktuell in enger Zusammenarbeit zwischen dem IKTf und der Stadt Aachen in Abstimmung mit dem Theater, dem Kulturbetrieb und den Museen erstellt. Ein*e Expert*in des IKTf unterstützt die Stadt hierbei. Parallel dazu wird seitens des IKTf der Befragungsstandort in Aachen aufgebaut sowie Befrager*innen ausgesucht und geschult. Die Befragungen der Besucher*innen erfolgen freiwillig, anonym und datenschutzkonform. Das Aachener KulturMonitoring startet voraussichtlich im Mai in den Museen und im September im Theater.
Mit rund 500.000 interviewten Besucherinnen und Besuchern in über 100 Kultur- und Freizeiteinrichtungen in acht Städten seit 2009 ist KulMon das größte Kulturmonitoring in Europa. Es unterstützt Kulturorte dabei, mehr über ihr Publikum zu erfahren und in allen Bereichen datenbasiert zu arbeiten. KulMon wird aus öffentlichen Mitteln finanziert. Geleitet wird es vom Berliner Non-Profit-Institut für Kulturelle Teilhabeforschung (IKTf).
Herausgegeben am 08.04.2025