„Gesundes Pausenfrühstück“ dank „ACtive for Future“
- Wöchentliche Obst- und Gemüsekisten sorgen für viel mehr als nur einen gesunden Pausensnack.
- Die Gemeinschaftshauptschule (GHS) Aretzstraße ist bereits mit einigen Projekten im Bereich der Nachhaltigkeit engagiert.
- Jetzt bewerben: Bald startet die nächste Runde im Förderprogramm „ACtive for future“.
Heute gibt es für die Kinder und für die Erwachsenen ein „Gesundes Pausenfrühstück“: Die Schüler*innen der Internationalen Klasse der GHS Aretzstraße (vorne) und Lehrerin Petra Bauer, Lea Steinacker und Johanna Jung, beide „ACtive-for Future“-Team, der stellvertretende Schulleiter Stefan Albrecht und Lehrer Lothar Grodde (v.l.). Foto: Stadt Aachen/Dagmar Meyer-Roeger
Die Sache ist klar: „Bananen“, sagt der 12-jährige Mohammad, gefragt nach dem Lieblingsobst oder -gemüse aus den Obst- und Gemüsekisten, die jede Woche der GHS Aretzstraße zur Verfügung gestellt werden und in vier Klassen für ein „Gesundes Pausenfrühstück“ sorgen. Die meisten seiner Mitschüler*innen aus der Internationalen Förderklasse nicken. Aber Klassenlehrerin Petra Bauer versichert, dass auch die Gurken, Nüsse, Möhren und so weiter gerne gegessen werden. „Einmal in der Woche kommt eine Obst- und Gemüsekiste für jede der vier Klassen, die derzeit in der Schule am Projekt beteiligt sind. Dann wird der Inhalt gewaschen, geschnitten und geteilt.“ Aber immer nur so viel, wie die Kinder an einem Tag auch als gesunden Snack verputzen können und so über die Woche verteilt, dass am Freitagmittag nichts übrigbleibt. „Auch das ist Nachhaltigkeit, nichts wegschmeißen“, so Bauer. Und der andere Mohammad in der Klasse, 11 Jahre alt, schaut kurz vom Gemüseschneiden auf: „Ich finde das sehr gut. Und das macht Spaß, das zuzubereiten.“ Die 14-jährige Amaal weiß: „Das ist auch gesund für den Körper.“
Frisch auf den Tisch: Der 12-jährige Mohammad konzentriert beim Obst- und Gemüseschneiden. Foto: Stadt Aachen/Dagmar Meyer-Roeger
Eigenverantwortung, Wissen und Deutschkenntnisse
Das Obst und Gemüse ist nicht allein zum Essen da: Das Projekt bringt Schüler*innen gesunde Ernährung und nachhaltiges Handeln näher, indem sie die Obst- und Gemüsekisten verwalten. Die Lebensmittel stammen von umliegenden Kooperationspartner*innen und werden von den Klassen abgeholt, aufgeteilt und zubereitet. Im Klassenrat übernehmen die Schüler*innen eigenständig Aufgaben wie Waschen, Schneiden und Spülen, während der Unterricht Raum für Reflexion über Ernährung und Nachhaltigkeit bietet. Das reicht kreativ bis in die Familien der Schüler*innen: Während des Ramadans wurden Stoffsäckchen genäht. In die wurde dann das Obst und Gemüse aufgeteilt und landete auf dem Abendbrottisch der Kinder und Jugendlichen.
Finanziert werden die Kisten von „ACtive for Future“, einem Schulprogramm der Stadt Aachen, das seit 2022 Schulen dabei unterstützt, Nachhaltigkeit langfristig im Schulalltag zu verankern und so einen wichtigen Beitrag zu einer gesunden und gerechten Zukunft zu leisten. Das Projekt „Gesundes Pausenfrühstück“ wird seit November 2024 von „ACtive for Future“ unterstützt. Dabei muss es aber nicht allein beim Obst und Gemüse bleiben. Nachhaltige Hoodies, grüne Klassenzimmer, also Unterrichtsmöglichkeiten im Freien, oder eben Obstkisten:Die Projektmöglichkeiten sind so vielfältig wie die Nachhaltigkeitsziele. „Wir wollen die Ideen, die entstehen, unterstützen und ins Handeln kommen“, so Johanna Jung aus dem „ACtive for Future“-Team, im Fachbereich Klima und Umwelt der Stadt Aachen. Denn neben personellen Kapazitäten spiele Geld eben auch eine Rolle.
Mehr als ein Frühstück
Durch die aktive Beteiligung fördert das Projekt „Gesundes Pausenfrühstück“ die Eigenverantwortung, soziale Kompetenzen und das Bewusstsein für gesunde Ernährung. Es stärkt zudem das Klassenklima, verbessert die Deutschkenntnisse internationaler Schüler*innen und bietet praktische Einblicke in regionale Landwirtschaft. Die Kisten ergänzen auch gesunde Essensangebote in der Mensa der Schule: Lehrer Lothar Grodde, auch zuständig für den Jugendhilfefonds an der Schule: „Wir bieten auch ein selbstgemachtes Müsli an – verkauft für 50 Cent. Das kann man so preiswert gar nicht herstellen.“ So bietet man aber eine Alternative zum Fast Food. Denn, so Lehrerin Bauer: „Das Ziel ist, den Kindern nahezubringen, dass auch Gesundes lecker sein kann. Viele Kinder kommen aber auch ganz ohne Essen in die Schule. Die freuen sich, hier was zu kriegen.“
Die GHS Aretzstraße engagiert sich schon seit Langem für Nachhaltigkeit. Dazu gehören unter anderem die Schulbienen, das Schulbeet am Gut Hebscheid sowie ein Schüler*innen-Catering. Auch spannende Initiativen wie ein Hochbeet-Projekt und das Smoothie-Fahrrad wurden erfolgreich umgesetzt.
Jetzt bewerben!
Diese Themen zeigen, wie vielfältig Nachhaltigkeit im Schulalltag gelebt werden kann – und genau hier bietet „ACtive for Future“ wertvolle Unterstützung. Die Zusammenarbeit zwischen der GHS Aretzstraße und „ACtive for Future“ schafft neue Möglichkeiten, um nachhaltige Projekte weiterzuentwickeln und auszubauen. Johanna Jung fordert alle Aachener Schulen auf: „Bald startet die nächste Bewerbungsrunde für ‚ACtive for future‘. Die Schulen können sich noch bis zum 15. Mai mit ihren Projekten bei uns bewerben. Wir beraten auch gerne, zum Beispiel, was gefördert werden kann. Bitte melden Sie sich!“
„ACtive for Future“
Das Programm umfasst fünf zentrale Bausteine:
- Fördergelder: Schulen können finanzielle Unterstützung für Nachhaltigkeitsprojekte erhalten, von 100 bis zu 1.000 Euro pro Antrag.
- Workshops: Angebote zu verschiedenen Nachhaltigkeitsthemen helfen, Wissen zu vertiefen und praktische Ansätze kennenzulernen.
- Vernetzung: Durch Austauschformate, wie jährliche Vernetzungstreffen, können Schulen voneinander lernen und erfolgreiche Projekte weiterentwickeln.
- Nachhaltigkeits-Check: Materialien unterstützen Schulen dabei, ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten zu analysieren und neue Maßnahmen zu identifizieren.
- Energie, Wasser, Abfall – wir packen es an!: Unter diesem Motto bietet das Gebäudemanagement der Stadt Aachen vielfältige Angebote (Unterrichtsbesuche, Infobroschüren, Prämienprogramm, Energiekofferverleih etc.).
Schulen werden ermutigt, eigene Ideen zu entwickeln. Dabei werden möglichst viele Mitglieder der Schulgemeinschaft aktiv eingebunden. Seit 2022 wurden bereits 44 Projekte an 26 Schulen gefördert.
Koordiniert wird „ACtive for Future“ vom BNE-Team (Bildung für Nachhaltige Entwicklung) des Fachbereichs Klima und Umwelt der Stadt Aachen.
Finanzielle Unterstützung
Schulen im Aachener Stadtgebiet aller Schulformen können Förderanträge bei „ACtive for Future“ stellen und bis zu 1.000 Euro pro Projekt erhalten. Die nächste Antragsfrist ist der 15. Mai. Gefördert werden Projekte, die Nachhaltigkeit strukturell in den Schulalltag integrieren und Verhaltensänderungen anstoßen. Tipps und Tricks sind auf unserer Webseite zu finden: www.aachen.de, Rubrik „Förderungen“
Kontaktdaten ACtive for Future
activeforfuture@mail.aachen.de
Fabiola Blum
fabiola.blum@mail.aachen.de
Tel.: +49 241 432-36112
Johanna Jung
johanna.jung@mail.aachen.de
Tel.: +49 241 432-36114
Herausgegeben am 03.04.2025