Fotos: Rosenquelle-Burtscheid im Kurpark Burtscheid, links vor dem Umbau, rechts nach dem Umbau
Wissenswertes
Thermalwasser stellt eine spezielle Form von Grundwasser dar. Wenn ein Grundwasser stark mineralisiert ist und eine hohe Temperatur aufweist, handelt es sich um Thermalwasser.
Das Aachener Thermalwasser ist Tiefenwasser, das seine hohe Temperatur und Mineralisierung durch den Aufstieg aus einer Tiefe bis von 3.000 m erhält. Gebildet wird es aus Regenwasser, das im Einzugsgebiet Aachener Süden / hohes Venn abregnet und versickert. Über einen langen Zeitraum dringt das versickerte Wasser immer tiefer in den Untergrund, bis es auf undurchlässige Schichten trifft. Gemäß des hydrostatischen Gefälles fließt es in Richtung Aachener Kessel und gelangt schließlich in den Thermalquellen an die Oberfläche. Die Thermalquellen sind dabei an eine bestimmte Kalksteinformation gebunden (devonische Kalksteine der Frasnes-Formation) und treten in zwei länglich gestreckten Bereichen entlang der Aachener und Burtscheider Überschiebungsbahnen in der Aachener Innenstadt und in Burtscheid aus. Das Wasser hat nach dem Weg durch den Untergrund ein Alter von ca. 10.000 Jahren und eine Austrittstemperatur von ca. 38 – über 70°C. Die Aachener Quellen gehören somit zu den heißesten Thermalquellen in Mitteleuropa und weisen aufgrund ihrer Genese einen hohen Reinheitsgrad auf. (Zum Lageplan link unten)
Fotos: Kaiserquelle in Aachen (links), Michaelisquelle in Burtscheid (mitte) und Pockenpützchen Burtscheid (rechts)
Der Stadtname Aachen leitet sich vermutlich schon aus dem Keltischen bzw. Altgermanischen „Ahha“ oder aus dem Lateinischen „aqua“ ab und bedeutet so viel wie „Wasser“. So betrachtet ist Aachen wie viele andere Städte auch am Wasser gegründet worden; allerdings nicht am Fluss, sondern an den heißen, mineral- und schwefelhaltigen Quellen. Auch die Römer haben bereits die Quellen zu Bade- und Erholungszwecken genutzt. Den Quellen wurde (und wird) eine heilende Wirkung, z.B. für Rheumaerkrankungen, zugeschrieben. Auch aus diesen Gründen etablierte Karl der Große Aachen zu einer bedeutenden Stadt.
Im Laufe der Zeit waren ca. 30 verschiedene Quellen oder Quellvorbrüche bekannt und es gab eine reiche Tradition an Kur- und Badehäusern. Viele der Quellen sind heute nicht mehr vorhanden (verschüttet, überbaut etc.). Heute gibt es noch 15 zugängliche Quellen, von denen sechs aktiv und neun ungenutzt bzw. inaktiv sind, d.h. ohne Wasserentnahme. Durch die Wasserentnahme an den aktiven Quellen wird der Wasserspiegel in den gesamten Kalksteinzügen abgesenkt, frei ausfließende Quellen gibt es nicht mehr. Ursprünglich waren die Thermalquellen artesische Quellen, d.h. sie flossen natürlich an der Oberfläche aus.
Von den sechs aktiven Quellen werden drei von der Stadt Aachen und zwei von privaten Nutzern betrieben, eine wird abgeleitet. Für jegliche Gewässerbenutzungen (Thermalwasser ist Grundwasser) ist eine wasserrechtliche Erlaubnis notwendig. Für die Aachener Thermalquellen bestehen gehobene Erlaubnisse. Die Qualität des Thermalwassers wird durch regelmäßige Analysen von der Unteren Wasserbehörde überwacht. Analyse der Kaiserquelle
Die drei städtischen Thermalquellen unterliegen darüber hinaus auch dem Arzneimittelrecht, da die Quellen staatlich anerkannte Heilquellen sind und Stadt Aachen für die Quellen als Heilwasserbetrieb eine arzneirechtliche Herstellungserlaubnis besitzt.
Wie auch in vergangenen Zeiten wird das Thermalwasser heute im Wesentlichen zu Kur- und Badezwecken verwendet. Bekannt sind hier vor allem die Carolus Thermen, die das Wasser der Rosenquelle-Komphausbadstraße nutzt sowie die Kurkliniken in Aachen-Burtscheid.
Weiterhin gibt es in Aachen und Burtscheid jeweils einen Thermalwasserbrunnen, an denen das Thermalwasser in unveränderter Form öffentlich zugänglich ist. In der Aachener Innenstadt ist das der Elisenbrunnen und in Burtscheid am Markt handelt es sich um den Marktbrunnen.
Tabelle: Liste der heute noch vorhandenen und zugänglichen Thermalquellen
Historische Fotos: Badeszene aus dem Kaiserbad ca. 1682 (links) und Wasserausgabe am Elisenbrunnen ca. 1925 (rechts)
Pläne
Eine Karte der beiden Aachener Thermalquellengebiete ist auf der Homepage im Online-Geoinformationssystem einsehbar.
Hier geht es zum Geodatenportal der Stadt Aachen mehr...
Weitere Informationen
Bitte folgen Sie dem folgenden Link auf dieser Homepage:
http://www.aachen.de/DE/kultur_freizeit/kultur/geschichte/thermalquellen_buergerstiftung/index.html
und insbesondere dem Eintrag auf Wikipedia mit allen Einzelheiten und Details zu jeder Quelle: