Circular Food Chain
Der Bezug von Verbraucher*innen zum Ursprung von Lebensmitteln schwindet
Die Bedeutung der regionalen Lebensmittelversorgung und damit der Stärkung der lokalen Wirtschaft zu mehr Resilienz und Autonomie ist nicht erst durch die derzeitige Versorgungsproblematik deutlich geworden: Schnelllebigkeit und neue Technologien sind in der heutigen Zeit selbstverständlich und globalisierte Ernährungs- und Distributionssysteme bestimmen die Ernährung der Weltbevölkerung. Der Bezug der Verbraucher zur Landwirtschaft und dem Ursprung von Lebensmitteln schwindet. Dies führt dazu, dass Wertschöpfungsketten von Anonymität geprägt und Lebensmittel überall und jederzeit verfügbar sind.
Eine auf Regionalität und Nachhaltigkeit zielende Versorgung und damit einhergehende Ernährungskultur sind wichtige Bausteine einer kommunalen Raumentwicklung im Sinne einer ökologischen Transformationsstrategie. Mit der Unterzeichnung der „Circular Cities Declaration“ hat sich die Stadt Aachen im Oktober 2021 als zweite deutsche Stadt für eine nachhaltige Ressourcennutzung ausgesprochen. Damit hat sich die Stadt, so wie auch die umliegenden Kommunen, dazu entschieden, ihre Umgebung zu einem zirkulären Wirtschaftssystem zu entwickeln. Diese sozial-ökologische Transformation soll durch Ressourceneffizienz, Klimafreundlichkeit und soziale Verantwortung angekurbelt werden. Darüber hinaus ist es das Ziel der Kreislaufwirtschaft, Lieferketten möglichst kurz zu gestalten und die lokale (Land-)Wirtschaft zu stärken. Vor diesem Hintergrund gilt es, neue Ansätze und Lösungen zu finden, um Außenabhängigkeiten zu verringern, Produktionskreisläufe zu schließen und die Zusammenarbeit entlang der Wertschöpfungskette in der Region zu fördern.
Das Projekt „Circular Food Chain“
Mit Circular Food Chain haben engagierte Akteure entlang der Wertschöpfungskette von Lebensmitteln die Möglichkeit, aktiv und geleitet ihren Teil zur sozial-ökologischen Transformation der Aachener Region beizutragen. Im Zentrum des Projektes steht der Aufbau eines starken Netzwerkes, welches branchenübergreifende Synergieeffekte verspricht und es den Teilnehmenden in regelmäßigen Austauschen ermöglicht, von- und miteinander zu lernen. Während der Projektlaufzeit (06/23 - 02/25) sollen mittels partizipativer Workshops individuelle Bedarfe zur Förderung der Kreislauffähigkeit identifiziert, Lösungen entwickelt und auf andere Unternehmen übertragbar gemacht werden. Es gilt, den Status Quo zur Kreislaufwirtschaft von Lebensmitteln ermitteln und während des Prozesses neue Ideen für die nachhaltige und transparente Gestaltung der Lebensmittelproduktion und -versorgung in Aachen und der Region zu generieren.
Eine zirkuläre und ressourceneffiziente Wirtschaftsweise trägt einen entscheidenden Teil zur Zukunftsfähigkeit von Unternehmen bei. Nur durch gemeinsames Handeln können wir es schaffen, die Aachener Region als wettbewerbsfähigen Wirtschaftsstandort zu entwickeln und die lokale Lebensmittelversorgung ein Stück unabhängiger, nachhaltiger und zirkulärer zu gestalten!
Zukunftsfähigkeit durch Zirkularität
Es gilt, den Status Quo und entsprechende Pain Points zirkulärer Lebensmittelproduktion und -versorgung entlang der Wertschöpfungskette zu identifizieren. Durch partizipative Workshops werden die Grundlagen der interdisziplinären Zusammenarbeit gelegt und die Akteure zur gemeinschaftlichen Ideengenerierung angeregt. Ferner besteht das übergeordnete Ziel darin, ein starkes Netzwerk zu etablieren und die Akteure dazu zu bewegen, mutig neue Lösungsstrategien für mehr Kreislauffähigkeit auszuprobieren und somit aktiv zu einer regionalen, zirkulären Wirtschaftsweise der Lebensmittelproduktion und -versorgung in Aachen und dem Umland beizutragen.
Fotos: Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft, Digitalisierung und Europa
Förderung
Gefördert wird das Projekt seitens des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz im Rahmen des Bundeswettbewerbs „Zukunft Region“.
Assoziierte Partner sind das „Center for Circular Economy“ der RWTH Aachen University, die Gemeinde Merzenich und die Stadt Erkelenz.
Kontakt
Anna-Louisa Lobergh
Tel.: 0241 432-7667
anna-louisa.lobergh@mail.aachen.de