GrenzFlug+
GrenzFlug+ ermöglicht die grenzüberschreitende Suche einer vermissten Person durch ein 5G-vernetztes UAS mit Einbindung in die Rettungskette und Integration in den Luftraum durch die Verwendung von UTM/U-Space-Services.
Grenzenlos fliegen - grenzenlos retten!
Wie Drohnen bei Rettungs- und Suchmissionen im Dreiländereck unterstützen
Länderübergreifende Herausforderungen bewältigen
In der Grenzregion zwischen Belgien, den Niederlanden und Deutschland liegen besondere Rahmenbedingungen für die Versorgung durch den Rettungsdienst vor, da durch die Grenzverläufe der am schnellsten verfügbare Rettungsdienst nicht immer im Land des Notfalles stationiert ist. Um sich diesen Herausforderungen zu stellen, haben sich in der Region die Feuerwehren, Rettungsdienste und Zivilschutzeinrichtungen zu dem grenzüberschreitenden Zusammenarbeitsverband EMRIC (Euregio Maas-Rijn Incidentbestijding en Crisisbeheersing; dt.: Euregio Maas-Rhein Vorfall- und Krisenbewältigung) zusammengeschlossen, um mit deren Expertise Rettungseinsätze auch über Ländergrenzen hinaus zu ermöglichen. Darüber hinaus haben die Städte Maastricht, Aachen, Hasselt, Heerlen und Lüttich die MAHHL-Urban-Air-Mobility-Initiative gegründet, in welcher unter anderem der Einsatz unbemannter Flugsysteme (UAS) zur Unterstützung von grenzüberschreitenden Rettungseinsätze zu erforscht wird.
Raumbild für das Projekt GrenzFlug+ (© RWTH Aachen)
Gesamtsystem für den Rettungseinsatz
Im Rahmen des durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr geförderten Forschungsprojekts GrenzFlug+ sollen die technischen, operativen, regulativen und gesellschaftlichen Voraussetzungen für den Einsatz eines vollautomatischen unbemannten Flugsystems im grenzüberschreitenden Rettungsweinsatz weiterentwickelt werden. Basierend auf einem bestehenden Flugsystem sowie auf den Erfahrungen des bereits abgeschlossenen Projekts GrenzFlug, wird ein vernetztes und integriertes Gesamtsystem entwickelt, mit welchem die Dauer zur Lokalisierung von Vermissten in der Grenzregion deutlich verkürzt wird. Dieses Gesamtsystem wird zudem vollständig in die Rettungskette der Einsatzkräfte integriert. Mittels einer automatisierten Datenaufbereitung soll eine einfache Bedienbarkeit sichergestellt werden.
Vorarbeiten aus dem Projekt GrenzFlug
Schon 2020 fand der erste vollautomatische grenzüberschreitende Rettungsflug an der deutsch-niederländischen Grenze in Aachen statt. Im Zuge dessen wurden erste Vorarbeiten zum Nutzen der neuen Technologie für die Rettungsdienste sowie zur korrekten technischen Integration und der gesellschaftlichen Akzeptanz abgeschlossen. Hierauf wird das neue Projekt GrenzFlug+ aufbauen. Ziel ist es, die Voraussetzungen für einen 24/7-Regelbetrieb vorzubereiten. Des Weiteren wird auch die Akzeptanz für den zukünftigen Einsatz der unbemannten Flugsysteme im tatsächlichen Rettungseinsatz untersucht. In einer abschließenden Demonstration unter Beteiligung der Öffentlichkeit werden die Ergebnisse Ende 2023 vorgestellt.
Projektkonsortium
Unter Federführung des Instituts für Flugsystemdynamik der RWTH Aachen arbeiten die Projektpartner flyXdrive GmbH, Vodafone GmbH, DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, der Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft, Digitalisierung und Europa der Stadt Aachen, TEMA AG sowie die StädteRegion Aachen gemeinsam an der erfolgreichen Umsetzung des Projektes.