EULE (Europäische UAV-unterstützte Transport-Lösungen für Medizinische Güter)
Medizinische Güter wie Arzneimittel, Blut- und Gewebeproben, müssen immer wieder zwischen Krankenhäusern, Laboren und pharmazeutischen Händlern transportiert werden. Unbemannte Flugsysteme (UAS) entwickeln sich zu einer vielversprechenden Lösung für den schnellen und zuverlässigen Transport solcher Güter. Im Vergleich mit bodengebundenen Transportmitteln punkten sie mit einer höheren Effizienz. Verspätungen durch Staus oder Umleitungen scheiden hier aus.
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Medizinische Transporte im Rheinischen Revier
Im Rahmen des durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr geförderte Forschungsprojekt EULE soll nun ein sicherer Transport medizinischer Güter durch hochautomatisierte, unbemannte Fluggeräte im Rheinischen Revier und der Grenzregion Euregio Maas-Rhein realisiert werden.
Unter Federführung des Instituts für Flugsystemdynamik der RWTH Aachen erarbeiten die Projektpartner die technischen, operativen, regulatorischen und gesellschaftlichen Voraussetzungen für einen sicheren und effizienten Betrieb. Betrachtet werden die Anforderungen an die medizinischen Logistikprozesse, der Prozess der automatischen Be- und Entladung der Flugsysteme, die mittels 5G-Technologie sichergestellte ständige Erreichbarkeit des Fluggeräts sowie natürlich der sichere Flugbetrieb selbst und die Integration in den Luftraum. Für die Transportaufgabe wird das Fluggerät der flyXdrive GmbH genutzt, welches als sogenannter Kippflügler senkrecht starten und landen kann und anschließend durch das Kippen der Tragflächen zusätzlich einen hoch-effizienten Flächenflug erreichen kann.
Wichtiger Bestandteil des Projektes ist auch die Betrachtung der Voraussetzungen des städtischen Fliegens. Hierbei spielen sowohl sicherheitstechnische Aspekte eine Rolle, als auch Themen wie Lärmschutz, visuelle Beeinträchtigungen, die Festlegungen innerstädtischer Flugrouten sowie die gesellschaftliche Akzeptanz.
Das während des Projektes konzipierte Logistiksystem für den UAS-gestützten Transport wird im mehrwöchigen Realbetrieb auf ausgesuchten Routen getestet. Dieses System für den Transport von eiligen medizinischen Gütern bzw. Proben kann künftig die bestehende intensivmedizinische Zusammenarbeit urban, regional und sogar grenzüberschreitend verbessern. So können beispielsweise die Erfolgschancen von Operationen verbessert werden, wenn – viel schneller als heute mit Bodenfahrzeugen üblich – schon während der OP Gewebeproben analysiert werden können. Zudem können Straßen entlastet werden und der Schadstoffausstoß signifikant reduziert werden, da für die geringe Nutzlast optimierte rein elektrisch angetriebene Kleinstfluggräte verwendet werden können.
Raumbild für das Projekt EULE (Copyright: RWTH Aachen)
Projektkonsortium
Unter Leitung des Instituts für Flugsystemdynamik der RWTH Aachen arbeiten folgende Projektpartner an der erfolreichen Umsetzung der Projektziele: flyXdrive GmbH, FH Aachen, Vodafone GmbH, Docs in Clouds TeleCare GmbH, Droniq GmbH, Uniklinik der RWTH Aachen sowie der Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft, Digitalisierung und Europa der Stadt Aachen.
Grenzüberschreitende Urban Air Mobility Initiative
EULE fügt sich in die von der Stadt Aachen koordinierten Aktivitäten zur Urban Air Mobility Initiative der MAHHL-Städte ein, in der Anwendungen unbemannter Flugsysteme bis hin zu Lufttaxis für die Bürger*innen der Euregio Maas-Rhein konzipiert und demonstriert werden. Die Initiative der Europäischen Innovationspartnerschaft „Smart Cities and Communities“ (EIP-SCC) zielt darauf ab, mit praktischen Anwendungsstudien von Drohnen- und Luftfahrttechnologien deren konsequente Umsetzung zu untersuchen und sinnvolle Einsatzzwecke zu beschleunigen. Der medizinische Anwendungsfall steht dabei seit Beginn im Fokus.
Über das Förderprogramm mFUND des BMVI
Im Rahmen des Förderprogramms mFUND unterstützt das BMVI seit 2016 Forschungs- und Entwicklungsprojekte rund um datenbasierte digitale Innovationen für die Mobilität 4.0. Die Projektförderung wird ergänzt durch eine aktive fachliche Vernetzung zwischen Akteuren aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Forschung und die Bereitstellung von offenen Daten auf dem Portal mCLOUD. Weitere Informationen finden Sie unter www.mfund.de.