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Der Walter-Hasenclever-Literaturpreis 2004 geht an Friedrich Christian Delius

Am 10. März 2004 gab das Kuratorium des Walter-Hasenclever-Literaturpreises in Aachen den Schriftsteller Friedrich Christian Delius (*1943) als Preisträger bekannt.

In der Begründung für die Preisverlelihung wird Delius als Autor gewürdigt, der dank seiner Gedichte und Erzählungen schon lange zu den renommiertesten Vertreter*innen des deutschen Literaturbetriebes zählt. Das Kuratorium aus Mitgliedern der Walter-Hasenclever-Gesellschaft, des Einhard-Gymnasiums - der ehemaligen Schule Hasenclevers -, des Aachener Buchhandels und der Stadt Aachen beschreibt Delius als einen "technisch makellosen und sprachlich brillanten Schriftsteller, dessen Arbeit von einem tief empfundenen gesellschaftspolitischen Verantwortungsbewusstsein getragen wird". Weiterhin heißt es in der Begründung:
"Sein vielfältiges OEuvre weist Delius als einen Künstler mit einem ungewöhnlich hoch entwickelten ethischen Anspruch aus, bei dem Selbstgerechtigkeit oder Intoleranz keinen Freiraum genießen. In Werken wie der Gedichtsammlung 'Selbstporträt mit Luftbrücke' (1993) oder der Erzählung 'Die Flatterzunge' (1999) tritt der Autor als ein Dichter hervor, der gerade durch die Schilderung von an sich unspektakulären Einzelheiten zu den wesentlichen, den eigentlich aufschlussreichen Facetten eines brisanten Themas vorzudringen vermag. Hierdurch gelingt es ihm, auch oftmals unbequeme Innenansichten diese Landes zu eröffnen - und dabei literarischen Ansprüchen zu genügen."
Sein beharrliches Ankämpfen gegen Philistertum und manche allzu deutsche Befindlichkeit mache Delius zu einem im Geiste mit Walter Hasenclever verwandten Zeitgenossen.

Die Preisverleihung fand am 11. September 2004 im Rahmen der Aachener Literaturtage im Alten Kurhaus Aachen statt.

27.05.2021