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Die Geschichte

Neueren Funden zufolge haben im Gebiet der heutigen Ortschaft Verlautenheide bereits in der Jungsteinzeit Menschen gelebt. Sie konnten aus nördlicher Richtung, dem Bereich des heutigen Jülich, in die Haaren-Gegend vordringen; die Fläche war wohl noch zu großen Teilen von Wäldern bedeckt.

Sowohl für Haaren als auch für Verlautenheide lassen sich in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten Römerbauten nachweisen. Von den Römern wurde Aachen damals als Bad bevorzugt und seine Umgebung  diente der Lieferung von landwirtschaftlichen Produkten.

1336 wurde das Aachener Reich durch Kaiser Ludwig der Bayer urkundlich bestätigt. Zu diesem Zeitpunkt bildete Haaren mit einer Hälfte Verlautenheides das Quartier von Haaren, welches mit Würselen und Weiden, dem anderen Teil Verlautenheides, zu den "Quartieren over Worm" (jenseits der Wurm) gehörte.

Haaren trägt seinen Namen durch den Haarbach, der zum ersten Mal urkundlich 973 erwähnt wird. Der Stadtteil Haaren ist nicht der einzige, der zur damaligen Zeit in der weiten Umgebung so hieß, deshalb  fällt es nicht leicht festzulegen, wann der Ort Haaren zum ersten Mal erwähnt wird. Auch findet sich mehrfach eine Familie van Haren in den Urkunden.

In einer Urkunde des Jahres 1411, durch die der Verkauf einer Erbrente in "Haaren unter die burch" festgehalten ist, kann man doch ziemlich sicher von dem hiesigen Ort Haaren ausgehen, der gemeint ist.

Im Gegensatz dazu wurde Verlautenheide als "Heide boven Haren" wahrscheinlich 1445 uum ersten Mal in einer Urkunde des Zins- und Pachtregisters der Abtei Kornelimünster erwähnt. In einem späteren Jahr 1483 finden sich dann die Bezeichnungen" up Verloten Hey" und" Verloettenhey" im Zins- und Rentbuch von St. Germanus.

Kommune

Bis zum Zweiten Weltkrieg fiel Haaren nach der Besatzung durch die Franzosen von 1792 bis 1814 an Preussen, blieb aber bis zum 31. Dezember 1971 selbständige Gemeinde. Seit dem 1. Januar 1972 bildete sich nun der Aachener Stadtbezirk Haaren. Bereits zum 1. Januar 1968 fand eine Umgemeindung von Quinx, dem Teil Verlautenheides, der noch zu (Broich- )Weiden gehörte, nach Haaren statt.

Kirche

Haaren gehörte in der Karolingerzeit zum Königsgut von Würselen, wo sich auch eine Kirche befand. Eine erste Kirche in Haaren gab es vermutlich nachdem die Entwicklung einer eigenen Ortschaft Ende des 13. Jahrhunderts stattgefunden hatte.

Im Jahre 1892 wurde eine neue Kirche, die jetzige Sankt Germanus, geweiht und in Benutzung genommen. Schon 1623 wurde Haaren zur selbständigen Pfarre und die Bürger aus Haaren und Verlautenheide hatten sich notariell verpflichtet, den Lebensunterhalt des Pfarrers mit 70 Talern jährlich zu unterstützen.

In Verlautenheide entstand ebenfalls Mitte des 18. Jahrhunderts der Wunsch nach einer eigenen Kirche. 1764 verpflichteten sich 102 von ihnen, für die Baukosten aufzukommen und sich auch um eine gute Instandhaltung zu kümmern. Man vermutet eine Fertigstellung der Kirche, St. Hubertus, im Jahr 1769.

Genau wie in Haaren musste sich in Verlautenheide gemeinschaftlich um das "Gehalt" des  Pfarrers bemüht werden, damit es als eine Pfarre anerkannt wurde. Von der Stadt Aachen wurde hierfür das Gebiet "Altenrath" (heute Auenrath) zur Verfügung gestellt, somit konnte Verlautenheide im Januar 1780 zur eigenen Pfarre werden. 1883/83 wurde die Kapelle erweitert, im September 1944 wurde sie Opfer einer totalen Zerstörung und 1949/50 schließlich durch den heutigen Neubau ersetzt.

Bis zum Jahr 2010 waren beide Gemeinden noch selbständig, wurden allerdings von 1976 an gemeinsam mit St. Martin (Liebigstraße) von der Pastoralgemeinschaft Aachen-Nord in Seelsorge begleitet.

Ab 2010 wurde die neue Pfarrgemeinde Christus unser Bruder aus der Taufe gehoben.

Diese umfasst heute die alten Pfarren St. Germaus (Haaren), St. Hubertus (Verlautenheide), St. Martin (Liebigstraße) und St. Elisabeth (Jülicher Straße).
Ebenfalls ist mit der Christuskirche seit die evangelische Kirche mit einem pulsierenden Gemeindeleben in Haaren vertreten.

Valentinskapelle

Zurückzuführen ist die ValentinskapeIle schon auf das 15.Jahrhundert, wo es üblich war, daß Spitäler (damals: Gasthäuser), in dem Arme, Elende und vorwiegend aber auch mittellose Reisende und Pilger aufgenommen wurden, eine eigene Kapelle besitzen. Die Kapelle trägt den Namen nach dem Heiligen Sankt Valentin, der bei Fallsucht der Menschen und auch Viehkrankheiten angebetet wurde. Da viele Wallfahrer auf dem Weg von Köln nach Aachen in Haaren vorbei zogen,wurde das Gasthaus zu Aachen stark besucht. Die Valentinskapelle und Gasthaus zu Haaren wurden aus religösem Empfinden heraus von einer Haarener Familie gestiftet. Nach der Zerstörung des Hospitals zwischen 1610 und 1630 blieb die Kapelle noch einige Jahrzehnte erhalten, bis sie völlig verfallen war.

Neu aufgebaut wurde sie im 18. Jahrhundert und mit einigen Restaurierungen überdauerte sie circa die nächsten zweihundert Jahre bis zu ihrer restlosen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg.

Wirtschaft

Haaren und Verlautenheide ziehen ihre Entwicklung ursprünglich aus landwirtschaftlichen Gütern, dies ist bis heute im Ortsbild zu erkennen. Bald nahmen auch Mühlen in beiden Ortschaften den Betrieb auf. Das Berufsbild der Einwohner Haarens war geprägt durch die Lage an der Fernstraße Aachen-Jülich-Köln. Fuhrwerker und Berufe mit anderen Verkehrsmitteln waren in Haaren vertreten, so konnte sich Haaren schon früh zu einem Zentrum für Gewerbebetriebe entwickeln. Im Zuge der Industrialisierung war dies für kleinere Industrieansiedlungen gewiß attraktiv. In Verlautenheide hingegen gab es eher Kleinbetriebe und kaum Ansätze für größere Unternehmungen. Hier war man als Einwohner und Berufstätiger, sofern nicht in einen Familienbetrieb eingebunden, gezwungen, die Arbeit in den umliegenden Ortschaften zu suchen und zu verrichten.

Heute

Heute ist Haaren einer von sieben Bezirken der Stadt Aachen.
Rund 12.000 Einwohner bilden zusammen Haaren und Verlautenheide. Das von der Interessengemeinschaft Handel, Handwerk und Gewerbe e.V. mit dem Slogan "Alles in Haaren" vorgestellte" Haaren-Konzept" soll zeigen, dass es in Haaren nicht nur lebenswert ist, sondern dass es hier auch alles zum Leben gibt. Haaren verfügt heute über eine Vielzahl an öffentlichen
Einrichtungen, Institutionen und Vereinen (siehe auch Interessengemeinschaft Haarener Vereine e.V. 1973).


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