Sehenswürdigkeiten
Haarener Kreuz
Im Nordosten des Aachener Talkessels erhebt sich, östlich von Haaren und Verlautenheide, der Haarberg. Auf der Spitze des Berges stand bis Oktober 1944 ein Steinkreuz. Das Kreuz wurde jedoch in den Kriegsgeschehen restlos zerstört. Gestiftet wurde das sogenannte Haarener Kreuz Ende des 19. Jahrhunderts durch den Bauunternehmer J.G. Gilliam, der als gebürtiger Haarener eine tiefe Verbundenheit zu seinem Ort empfand. Das Steinkreuz war eine bauliche Anlage mit einem kreuzartigen Aufbau. Auf einem quadratischen Fundamentpodest mit etwas 4m Seitenlänge erhob sich im Grundriß ein kubischer Block in Form einer kleinen Kapelle. Der kapellenartige Teil verjüngte sich in vier Stufen und wurde dann durch einen turmartigen Aufbau fortgesetzt. Im letzten Viertel des Aufbaues durchdrangen - in die vier Himmelsrichtungen weisend - zwei sich kreuzende Querbalken den Schaft, wodurch erreicht wurde, dass aus jeder Perspektive ein Kreuz zu sehen war. Die Anlage war insgesamt 14m hoch und konnte in der gesamten Aachener Umgebung gesehen werden. Das Haarener Kreuz war ein beliebtes Ausflugsziel mit einem herrlichen Rundblick über das Aachener Land. Nach der Zerstörung des Kreuzes im Jahre 1944 wurde schnell der Ruf, ein neues Kreuz an jener Stelle zu errichten, wo vormals das Steinkreuz stand, laut. Der damalige Pastor der kath. Pfarrkirche, Herr Willms, motivierte die Pfarrjugend für diese Idee und im Jahr 1947 wurde das neue Kreuz, ein Holzkreuz. feierlich eingeweiht. Das Kreuz war aus geschältem Fichtenholz und stand in einer Betonfuß im Erdboden. Die Kreuzbalken waren am Stamm befestigt und leicht verstrebt.
Unter den Kreuzstamm vergruben die Jugendlichen eine Flasche die eine Urkunde, die Geschichte der Zerstörung des Haarener Stein kreuzes, Lebensmittelkarten und RM-Kleingeld beinhaltete. Man hat diese Flasche jedoch nie gefunden. Auch die im Fundament des Steinkreuzes eingelassene Stiftungsurkunde wurden bei späteren Arbeiten nicht gefunden. Das Holzkreuz wurde in späteren Jahre nochmals erneuert.
In den Sechziger Jahren wurde jedoch der Wunsch nach einem neuen und stabilen Kreuz laut,da das Holzkreuz nur als vorübergehende Lösung angesehen werden konnte. Trotz mancher Schwierigkeiten konnte mit viel Ausdauer und Geschick das neue Kreuz im Jahr 1972 eingeweiht werden. Man entschied sich für ein Kreuz aus einer Stahlkonstruktion, die vom Betonboden bis zur Spitze 15m hoch und 8m breit war. Der Betonboden wurde als Aussichtplateau mit Sitzgelegenheiten angelegt und lädt auch heute noch zum Verweilen bei einem Spaziergang auf den Haarberg ein.
Foto: Stadt Aachen
Im Jahr 2001 schließlich konnte eine Beleuchtung des Haarener Kreuz in Betrieb genommen werden, die mit der Unterstützung der STAWAG installiert wurde, so ist das Kreuz auch in den Abendstunden weithin sichtbar. Als neuste Errungenschaft wurde im Sommer 2005 ein Fernrohr aufgestellt, das den Ausblick in die Umgebung erheblich verbessert. Bei günstigem Wetter geht der Blick bis in die Eifel und in das benachbarte Belgien und der Niederlande.
Welsche Mühle
Die Welsche Mühle, erstmalig im 15. Jahrhundert erwähnt, ist mit ihrer Ostfassade zur Haarbachtalstrasse gelegen. Die Mühle wurde in früherer Zeit allgemein als "die Mühle von Oberhaaren " bezeichnet. Der Name "Welsche Mühle" erscheint erstmals im Jahre 1780. Offensichtlich wurde die Mühle nach dem damaligen Eigentümer, dem kaiserlichen Kapitän und Aachener Bürgerhauptmann N.C. Charlier benannt. Wahrscheinlich stammte dieser aus dem französischen Sprachraum, weshalb man ihn wohl "der Welsch" nannte und diesen Namen auf die Mühle übertrug. Die Mühle wurde vorrangig zum Getreidemahlen benutzt. Es befinden sich zwei Mahlstühle in der Mühle, wobei das eine zum Mahlen von Roggen und das andere zum Mahlen von Weizen diente. Betrieben wurde die "Welsche Mühle" noch bis in das Jahr 1961 hinein.
Im Jahre 1962 ging die Mühle von privatem Besitz in den städtischen Besitz über und die Stadt verfolgte seit 1971 kontinuierlich die Restauration und den Aufbau der Mühle. Wegen des schlechten Zustandes war dies ein schwieriges Unterfangen, welches jedoch mit viel Liebe und Sachverstand betrieben wurde. Es handelt sich bei der "Welsche Mühle" mit dem in ihr befindlichen Mahlwerk um ein baugeschichtliches und technologisches Denkmal aus weit vergangenen Tagen. Das Hausgrundstück wurde in eine Grünanlage mit Ententeich umgewandelt und ist als Ruheplatz für die Bevölkerung gedacht.
Das Obergeschoß der Mühle war jedoch nur über eine enge Wendeltreppe erreichbar. Somit fehlte neben einem barrierefreien Zugang auch ein ordnungs-gemäßer Rettungsweg. Die Lösung ergab sich durch ein beispielhaftes Projekt gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Baukonstruktion der Rheinisch-WestfäIischen-Technischen-Hochschule zu Aachen. Im Rahmen einer Semesterarbeit im Jahr 2003 wurde ein Wettbewerb für die Studierenden des Institutes ausgelobt. Die Studenten machten kreative Entwürfe für eine Rampe, die nun die erste Etage ebenerdig mit der Grünanlage der Mühle verbinden sollte. Die sieben besten Entwürfe wurden in der Bezirksvertretung Haaren vorstellt und prämiert. Die Wahl fiel auf eine moderne StahlHolz-Konstruktion. Die Konstruktion stellt mehr als eine Rampe dar und verbindet sich architektonisch hervorragend mit der Anlage der "Welschen Mühle" .Das Projekt mit dem Lehrstuhl für Baukonstruktion der RWTH Aachen zeigt, wie hervorragend sich die Moderne und die Geschichte der Mühle verbinden ließen. Nach verschiedenen Zweckbestimmungen kann die Mühle in heutigen Tagen von Bürgern und Vereinen für Festlichkeiten genutzt werden, denn durch die Restaurierung und die bauliche Ergänzung hat die "Welsche Mühle" nichts an ihrem Charme verloren.
Die Kirche St. Germanus
Im Jahr 1892 wurde durch den damaligen Weihbischof und späteren Kardinal von Köln, Dr. Anton Fischer, die Kirche feierlich geweiht. Die Gemeinde hatte auch zuvor eine kleine Kirche, die jedoch durch die wachsende Gemeinde in keiner Weise mehr genügte. Durch den jahrelangen Einsatz des Pfarrers von Haaren und vieler großzügiger Haarener Bürger wurde das Bauvorhaben finanziert und umgesetzt. Die Kirche wurde auf dem Kirchhof der alten Kirche in Haaren erbaut. Unter dem Boden der Kirche ruhen die Toten mehrere Jahrhunderte, die in Haaren lebten.
Durch den 2. Weltkrieg wurde auch die Kirche St. Germanus stark in Mitleidenschaft gezogen. Das Kirchendach war komplett zerstört und im Inneren der Kirche lag der Schutt. In den kommenden Nachkriegsjahren wurden viele Anstrengungen von Seiten der Bürger und der Kirche unternommen die Kirche zu restaurieren und ihr heutiges Erscheinungsbild entstehen zu lassen. Im Inneren der Kirche findet man links in der Taufkapelle den alten Taufstein der Haarener Gemeinde. Der Taufstein stammt aus dem Jahre1598 und wurde aus Walheimer Blaustein gefertigt.
Foto: Stadt Aachen
Er ist das älteste Kleinod der Kirche. Im Chor steht auf einer alten Säule eine Strahlenmadonna, die um 1600 geschaffen wurde. Eine Figur, die an den heiligen Josef erinnert, ist hundert Jahre jünger. Die Figuren St.Valentin und St. Germanus stammen vom ehemaligen Hochaltar, der 1892 geweiht wurde. Die Seitenkapelle neben dem Chor ist die Sakramentskapelle. Dort steht der Tabernakel. In der Nische ist ein Reliquiar, der eine Reliquie des hl. Papstes Pius' X enthält.
Die Friedenskapelle
In den Sechziger Jahren wollte der Aachener Bürger, Herr Karl Schroeder, der in Haaren geboren ist und sich seiner Heimat sehr verbunden fühlte, einen Großteil seines Vermögens der Haarener Gemeinde spenden.
Foto: Stadt Aachen
So wurde die Idee geboren, eine Kapelle an der Kuppe des Haarberges in unmittelbarer Nähe zum Haarener Kreuz bauen zu lassen. Die Kapelle wurde im Jahre 1969 eingeweiht. Die Stiftungsurkunde, ein Satz Baupläne und eine Abschrift des notariellen Vertrages wurden wären einer Feierstunde 1968 in einer Bodennische des Altarraumes eingemauert. Die Kapelle trägt den Namen "Friedenskapelle ", Sie soll ein Mahnmal gegen den Krieg und eine Gedenkstätte des Friedens sein. Die Kapelle wird heute noch zum Abhalten von vor allem Jugendmessen genutzt und auch für Hochzeitszeremonien. Bei einem Besuch der Kapelle kann man vom Haarberg, die besonders weite Aussicht über Aachen und die Umgebung genießen. Ein Besuch der Kapelle lohnt sich in jedem Fall. Die Öffnungszeigen sind über das Pfarrbüro Christus unser Bruder zu erfragen.
Gut Knapp
Die Landwirtschaft ist bis in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg eine bestimmte wirtschaftliche Größe in Verlautenheide gewesen. Noch heute sind in der Verlautenheidener Straße zwischen Kleinheidstrasse und Gut Knapp zehn Hofeinfahrten zu zählen.
Foto: Stadt Aachen
Das Gut gehört der Stadt Aachen, vormals der Gemeinde Haaren seit 1830. Landwirtschaftlich wurde das Gut Knapp bis 1991 durch einen Pächter genutzt. Seit 2001 befindet sich in dem Gut eine Wohnanlage für körper- und mehrfachbehinderte Menschen. Die denkmalgeschützte Anlage wurde zu diesem Zweck aufwendig renoviert und stellt ein besonderes Konzept zur Integration von behinderten Menschen auf dem Weg zur Selbständigkeit dar.
Gut Auf Überhaaren
Das Gut Auf Überhaaren wurde im 16. Jahrhundert erbaut und in den laufenden Jahrhunderten immer wieder erweitert und erhalten, so dass es sein heutiges Aussehen erhielt. Die 4-flügelige Anlage größtenteils aus Backstein und auch zum Teil aus Bruchstein gebaut, besitzt ein Walmdach. Das Gut Auf Überhaaren war immer in städtischem Besitz und wurde vorwiegend landwirtschaftlich genutzt. Vor circa 25 Jahren wurde das Gut umgebaut und es entstanden hier Wohnungen, so dass das Gut Überhaaren neu belebt und gestaltet wurde.