@RealTime WW1, ein Twitter-Projekt aus Luxemburg, hat den ersten Preis beim Wettbewerb um den Europäischen Jugendkarlspreis 2015 am 12. Mai in Aachen gewonnen. Der zweite Preis ging an das Fronterras - European (border)line, ein Web-Projekt (Frankreich). Der Dritte Preis wurde gemeinsam dem Social Soccer Club (Österreich), Entrepreneurship, the Solution Against Unemployment (Zypern) und Infoactualidad (Spanien) zuerkannt. Der Jugendkarlspreis wird jährlich für Projekte vergeben, die ein gemeinsames Bewusstsein europäischer Identität und Integration unter jungen Menschen fördern.
Der erste Preis wurde von Parlamentspräsident Martin Schulz, der zweite vom ehemaligen Präsidenten des Europäischen Parlaments, Hans-Gert Pöttering, und die dritten Preise vom Oberbürgermeister von Aachen, Marcel Philipp, der Quästorin des Parlaments Elisabeth Morin-Chartier und von Jürgen Linden, Vorsitzender des Karlspreisdirektoriums, überreicht.
1. Preis: Luxemburg - @RealTime WW1
@RealTime WW1 ist ein Projekt von Studenten des Masterstudiengangs für Europäische Zeitgeschichte an der Universität Luxemburg. Seit Beginn des Jahres 2014 stellen sie das Leben während des Ersten Weltkriegs in nur wenigen Zeilen auf dem Twitter-Account @RealTimeWW1 "nicht als eine Geschichte der Gewinner und Verlierer dar - sondern als eine Zeit, in der viele Mütter dieselbe Angst um ihre Söhne im Militärlazarett empfinden, gleich, welcher Nationalität sie angehören. In der Männer an allen Fronten ähnliche Liebesbriefe schreiben, ohne zu wissen, ob sie die Adressatin je wiedersehen. In der Soldaten über die Schützengräben hinweg dieselben Weihnachtslieder singen, dasselbe Vaterunser beten – nur in verschiedenen Sprachen. "
Die Studenten brechen die große Geschichte des Ersten Weltkriegs in kleine persönliche Geschichten herunter, so dass sie im Heute nachvollziehbar wird. Indem sie jeden Tag einige Sätze erzählen, eröffnen sie einen neuen Blickwinkel auf heutige politische und gesellschaftliche Prioritäten - durch die Augen der Soldaten, Krankenschwestern, Schüler, Künstler, Bauern und Aktivisten, die alle gleichermaßen darauf hoffen, dass der Krieg für sie bald vorbei ist. @RealTime WW1 hat inzwischen mehr als 8.700 Leser.
2. Preis: Frankreich - Fronterras - European (border)line Projekt
Das Fronterras - European (border)line Projekt begann mit 28 jungen Europäern, von denen vier an der Außengrenze der Europäischen Union leben. Sie schufen eine Website, auf der packende Geschichten über das Leben an den europäischen Grenzen oder Reisen über diese Grenzen hinweg vorgestellt werden.
Laut dem Team wird "der abstrakte Begriff der 'Grenze' durch die Augen derjenigen, die jeden Tag mit ihr leben, Realität. Wir wollen den Menschen Europa anhand der Grenzen näher bringen, die vor sehr langer Zeit willkürlich gezogen wurden und die heute für die zahlreichen Facetten Europas sorgen."
3. Preis - für die folgenden drei Projekte:
Österreich - Social Soccer Club
Die Social Soccer Cup (SSC) ist ein internationales Fußballturnier für Jugend- und Sozialeinrichtungen aus ganz Europa. Es wird von jungen Menschen im Jungendtreff der ClickIn für Jugendliche aus anderen Ländern organisiert. Ziel ist es, das junge Menschen aus verschiedenen europäischen Ländern zusammen kommen, um Vorurteile abbauen und weitere gemeinsame Projekte initiieren.
Zypern - Entrepreneurship, the Solution Against Unemployment
Entrepreneurship, the Solution Against Unemployment (Unternehmertum, die Lösung für Arbeitslosigkeit) war ein multilaterales Jugendaustauschprojekt, durch das Diskussionen zwischen den jungen Teilnehmern gefördert wurden. Hauptthemen waren: Arbeitslosigkeit, Auswanderung, Unternehmertum und nicht-formale Bildung.
Spanien - Infoactualidad
Infoactualidad ist die Online-Zeitung für Wissenschaften der Informationen Fakultät (Universität Complutense Madrid) mit 140 Journalismus-Studenten als Reporter. Da es im Jahr 2012 eröffnet wurde, haben bereits mehr als 400 Studenten in ihrer Ausbildung davon profitiert. Infoactualidad hat ein Netzwerk von "Erasmus-Studenten-Korrespondenten" in ganz Europa.
Preis
Die drei Gewinnerprojekte werden mit 5.000, 3.000 beziehungsweise 2.000 Euro prämiert. Die Gewinner werden zudem zu einem Besuch in das Europäische Parlament nach Brüssel eingeladen. Vertreter der besten Projekte aus allen 28 Mitgliedstaaten waren am 12. Mai 2015 nach Aachen zur feierlichen Preisverleihung eingeladen.
Der Jugendkarlspreis wird von der Stiftung Internationaler Karlspreis zu Aachen und dem Europäischen Parlament gemeinsam getragen und in der RWTH Aachen abgehalten.
EP-Präsident Martin Schulz, die stellvertretende Vorsitzende der Stiftung Internationaler Karlspreis Bettina Leysen sowie Ernst Schmachtenberg, Rektor der RWTH Aachen, begrüßten zu Beginn der Veranstaltung die Teilnehmer.
|
|
|
| ||||||||
|
|
|