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Inhalt

Respekt!



 
  • Plakate in der Stadt und Infoseiten im Internet werben für ein gemeinsames und verständnisvolles Miteinander.
  • Leider kommt es im Arbeitsalltag immer wieder zu verbalen und körperlichen Übergriffen auf Ordnungsamt-Mitarbeitende, Feuerwehrleute, Rettungskräfte und Polizist*innen.
  • Behörden fahren Null-Toleranz-Strategie. Übergriffe werden konsequent zur Anzeige gebracht.

Sie sind für die Gesellschaft im Einsatz: jeden Tag, jede Nacht. 365 Tage im Jahr. Die vielen Menschen, die in Aachen und der Region als Rettungssanitär*innen, als Ordnungsamtskräfte und Feuerwehrleute sowie als Polizist*innen ihren Dienst für die Gesellschaft tun. Sie sind da, wenn es brennt. Sie sind da, wenn es Not tut, bei einem Streit zu schlichten. Sie sind da, wenn Menschenleben in Gefahr sind, wenn Hilfe dringend gebraucht wird. Dieser besondere Einsatz für die Gesellschaft verdient Respekt. Dafür steht die Kampagne „Wir mit Euch für Aachen!".

Foto: Stadt Aachen„Wir mit euch für Aachen“: Stadtdirektorin Annekathrin Grehling (2.v.r.), Polizeidirektor Dirk Hoff (4.v.r.) und Personal- und Feuerwehrdezernent Dr. Markus Kremer (2.vl.) werben gemeinsam mit den Gesichtern der Kampagne für mehr Respekt gegenüber Einsatzkräften von Stadt und Polizei Aachen. Foto: Stadt Aachen / Heike Lachmann

Zeit, gemeinsam ein Zeichen zu setzen

„Es ist Zeit, gemeinsam ein Zeichen zu setzen. Denn leider erfahren unsere Einsatzkräfte des Ordnungsamtes, des Rettungsdienstes, der Feuerwehr- sowie der Polizei bei ihrer täglichen Arbeit immer wieder, dass es an Respekt fehlt“, sagt Stadtdirektorin Annekathrin Grehling. Eine groß angelegte Plakatkampagne, die die Stadt gemeinsam mit der Polizei Aachen ins Leben gerufen hat, wirbt in den kommenden Wochen und Monaten deutlich sichtbar für mehr Verständnis und Respekt untereinander. Der Hauptausschuss der Stadt Aachen hatte die öffentlichkeitswirksame Kampagne mit einem Beschluss auf den Weg gebracht, um so Dank, Anerkennung und Solidarität für diese Bereiche zu bekunden.

Null-Toleranz-Strategie und Gewaltprävention

Grehling kennt als Rechts- und Ordnungsdezernentin der Stadt Aachen die vielen schwierigen Situationen, mit denen ihre Mitarbeitenden vor allem im Außendienst tagtäglich konfrontiert sind. Regelmäßig werden diese auf der Straße beschimpft, angefeindet, teilweise sogar bespuckt und angegriffen. „Diese Übergriffe haben sich durch die Kontrollen der Corona-Schutzmaßnahmen, welche zusätzlich zu den in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsenen Aufgaben anfallen und die spürbar gesunkene Hemmschwelle, in den letzten beiden Jahren vervielfältigt. Wertschätzung und Respekt gegenüber den Menschen, die jeden Tag für unsere Sicherheit und Ordnung eintreten, sollten eine Selbstverständlichkeit in unserer Gesellschaft sein, sind es jedoch nicht“, so Grehling, welche damit die Notwendigkeit dieser Kampagne verdeutlichte.

Auch im Feuerwehr- und Rettungsdienst kommt es leider immer wieder zu unschönen Szenen, wie Personal- und Feuerwehrdezernent Dr. Markus Kremer weiß. Neben dem aktiven Anzeigen von Anfeindungen und Gewaltereignissen setze die Stadt daher vor allem auf eins: Prävention. Kremer erläutert: „Bereits im Frühjahr 2018 haben wir unser Sicherheitskonzept zur Gewaltprävention auf den Weg gebracht, das neben der Entwicklung technischer und organisatorischer Maßnahmen vor allem auf die Vermittlung deeskalierender Kommunikationsstrategien baut.“ Besonders für die genannten Berufsgruppen sehe das Konzept eine Reihe von Maßnahmen vor. Zu nennen sei hier beispielsweise die Bereitstellung von Notfallmeldern für Mitarbeitende im Außendienst, oder das Angebot von Seminaren und Schulungen zum Umgang mit Gewaltsituationen im Arbeitsalltag, zu deren Durchführung eigens ein hauptamtlicher Deeskalationstrainer eingestellt wurde. „Wir verfolgen eine Null-Toleranz-Strategie und bringen jeden Vorfall zur Anzeige“, so Kremer, der gemeinsam mit Grehling darauf hinweist, dass die Kolleginnen und Kollegen zum Teil 24 Stunden am Tag im Einsatz sind, um anderen Menschen in Notlagen zu helfen, um für Sicherheit und Ordnung zu sorgen und immer wieder auch, um Leben zu retten.

Stadt und Polizei gemeinsam

Polizeidirektor Dirk Hoff ist Leiter der Polizeiinspektion 1 in Aachen und verantwortlich für gut 260 Polizeibeamt*innen, die ihren Dienst in Aachen verrichten. „Die Zahl der Widerstandsdelikte gegen Vollstreckungsbeamte ist in den letzten beiden Jahren in Nordrhein-Westfalen gesunken, was auch an einer verschärften Strafandrohung ab dem Jahre 2017 liegen kann. Respektlosigkeiten gegenüber Polizistinnen und Polizisten beginnen aber meist bereits unterhalb der Schwelle zur Straftat. In vielen Fällen werden Kolleginnen und Kollegen verbal zum Objekt degradiert - der Mensch hinter der Uniform wird nicht wahrgenommen oder gar bewusst missachtet. Dieser Entwicklung entgegenzutreten ist jede Anstrengung wert!“

Foto: Stadt Aachen

Angelehnt an NRW-Kampagne

Das Land Nordrhein-Westfalen setzt mit seiner Kampagne „NRW zeigt Respekt!“ bereits seit einiger Zeit ein Zeichen gegen Gewalt an Einsatzkräften. „Wir mit Euch für Aachen!“ greift das vor Ort auf. Laut einer 2019 veröffentlichten Studie der Ruhruniversität Bochum waren 64 Prozent der befragten Brandschützer*innen, Sanitäter*innen und Notärzt*innen schon mindestens einmal Opfer von körperlicher oder verbaler Gewalt. Eine Zahl, die eine Gesellschaft nicht einfach hinnehmen darf. Die Menschen, die sich in ihrem Job oder auch ehrenamtlich für andere einsetzen, haben die Unterstützung aller verdient. Das gilt im Übrigen auch für die städtischen Mitarbeitenden, die in ihren Büros Beschimpfungen und Angriffen ausgesetzt sind. Deswegen: „Wir mit Euch für Aachen!“


Weitere Informationen:

Die NRW-Kampagne online: https://www.im.nrw/nrw-zeigt-respekt.

Besuchen Sie die Seiten des Feuer- und Rettungsdienstes der Aachen und des Fachbereichs Sicherheit und Ordnung für weitere Infos.

Die Polizei Aachen im Internet: https://aachen.polizei.nrw/.

Das Sicherheitskonzept Gewaltprävention der Stadt Aachen finden Sie hier.