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Die Dombausage

Als Kaiser Karl den Dom zu Aachen im 8. Jahrhundert errichten ließ, setzte er auf die kostbarsten Baumaterialen, die es gab.  Als der Krieg gegen die Sachsen kurze Zeit nach Baubeginn ausbrach, verließ der Kaiser Aachen und befahl dem Stadtrat, das Gotteshaus bis zu seiner Rückkehr fertigzustellen. Der langwierige Krieg gegen die Sachsen hatte die Kasse der Stadt allerdings erschöpft und der Bau geriet ins Stocken. Die Ratsherren fürchteten den Groll des Kaisers und suchten verzweifelt, nach einer Lösung. Manche waren sogar bereit, einen Pakt mit dem Teufel einzugehen, der als sehr wohlhabend galt...

Als der Rat an einem Abend erneut zusammensaß, betrat ein schick gekleideter Mann den Saal: Der Teufel.  Er wusste um die Geldsorgen der Stadt und schlug einen Deal vor: Er gab das Geld für die Fertigstellung des Doms und erhielt dafür die Seele von der Person, die das neu errichtete Gotteshaus als erstes betreten würde. Noch am selben Abend unterzeichnete die Stadt den Vertrag mit dem Teufel. Wenige Sekunden nachdem auch Luzifer unterschrieben hatte, begann ein Goldregen und der Sitzungssaal und alle Truhen der Stadt füllten sich mit Münzen.

Die Ratsherren beschlossen, den ungewöhnlichen Pakt für sich zu behalten, um die Menschen nicht davon abzuhalten, das Gotteshaus nach Fertigstellung zu betreten. Ein Ratsherr hielt sein Wort allerdings nicht und erzählte seiner Frau von dem Besuch des Teufels, die es direkt weitererzählte. Die Ratsherren bekamen Angst, dass aus Furcht jetzt niemand den Dom betreten würde. Wie aber sollte der Teufel seine versprochene Seele erhalten? Ein Mönch hatte die rettende Idee: Da die Ratsherren nie eine menschliche Seele versprochen hatten, würden sie einen Wolf in das Gotteshaus jagen. Als die Bauarbeiten abgeschlossen waren stürzte sich, der Teufel auf den Wolf, den er zu spät als Tier erkannte.Voller Wut über den Betrug floh er ins Freie und knallte die Tür des Eingangsportales so fest zu, dass er den Daumen der rechten Hand verlor.

Noch heute ist er im Türknauf ertastbar.

30.01.2023