Familienpatenschaften
Engagierte Paten gesucht
"Familie neu möglich machen" - unter diesem Motto ist der offizielle Startschuss für das Projekt "Familienpatenschaften", eine gemeinsame Initiative von SkF Aachen und SKM Aachen im Aachener Bündnis für Familie, gefallen. "Wir wollen ein zusätzliches Hilfsangebot für Familien schaffen und sie bei der Bewältigung ihrer alltäglichen Belastungen unterstützen. Hierzu suchen wir engagierte Paten als Helfer, Vertrauenspersonen und Gesprächspartner, die über eine solide Lebenserfahrung, Geduld, Einfühlungsvermögen und Toleranz sowie die Bereitschaft zum Aufbau einer längerfristigen Beziehung verfügen", beschreibt Mechthild Freese, Geschäftsführerin des SKM Aachen, die Idee des nachfolgend näher beschriebenen Projektes.
Elternschaft ist eine Herausforderung
Was Elternschaft an Herausforderungen mit sich bringt, begreifen die meisten Menschen erst, wenn sie selbst eine Familie gegründet haben. Viele erleben ihre Elternschaft als Dauerlauf - Durchatmen wird zum Fremdwort. Der Nachwuchs fordert, das Umfeld fordert, Institutionen fordern, die Zukunft fordert. Auf der Strecke bleiben bei diesem Dauerlauf häufig die eigene Lebensqualität, die Qualität der Partnerschaft und auch die Qualität des Familienlebens. Bei ständiger Anspannung oder gar einem ständigen Gefühl der Überforderung drohen irgendwann gesundheitliche, soziale oder auch erzieherische Probleme.
Paten entlasten Familien im Alltag
Genau an diesem Punkt setzt das Projekt Familienpatenschaften. Frauen und Männer mit Lebenserfahrung sind aufgerufen, sich als Familienpaten zu engagieren:
Familienpaten gehen in einer von ihnen selbst gewählten Zeit für einige Stunden in eine Familie, um dort als Partner für Kinder und Eltern da zu sein. Sie leisten durch ihren ehrenamtlichen Einsatz einen kleinen, aber sehr wichtigen Beitrag, Familien in ihrem Alltag zu entlasten und vor einem Zerbrechen zu schützen. Sie schenken den Kindern ungeteilte Aufmerksamkeit und Wertschätzung sowie neue Chancen für Spiel, Erlebnisse, Entwicklung. Und den erziehenden Müttern und Vätern schenken sie eine kleine Auszeit, Raum für andere Aktivitäten sowie ihre Erfahrung,
Die Regeln
Ideen und Solidarität in familiären Fragen. Dieses Engagement von Familienpaten tut Kindern wie Eltern gut - und in der Regel auch den Paten selbst. SKM und SkF bringen Familien und Paten zusammen. Dabei gelten folgende Regeln:
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Die Familien können sich darauf verlassen, dass sie erfahrene, einfühlsame und engagierte Paten kennen lernen, die ihnen auf gleicher Augenhöhe begegnen.
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Und: Die Paten können sich darauf verlassen, dass sie sich auf eine Weise in Familien engagieren können, die zu ihren Erfahrungen, Fähigkeiten und Erwartungen passt.
Damit dies gelingt, sind ein gutes Kennenlernen zu Beginn und verbindliche Vereinbarungen für alle Seiten erforderlich. Im Gespräch mit der Projektmitarbeiterin, der Sozialpädagogin Eva-Maria Wagner, klären sich alle Fragen rund um das ehrenamtliche Engagement als Familienpate.
Landesweit einmaliges Projekt
Das Projekt Familienpatenschaften von SKM und SkF Aachen ist von seinem Zuschnitt landesweit einmalig. In anderen Bundesländern gibt es ähnliche Modellvorhaben. Das Projekt Familienpatenschaften ist auf die heutzutage lange Laufzeit von mindestens fünf Jahren angelegt. Das sichert allen Beteiligten die nötige Kontinuität und Verlässlichkeit.
Das Projekt Familienpatenschaften ist das erste Vorhaben im lokalen Bündnis für Familie. Es wird in enger Kooperation mit der Stadt Aachen durchgeführt.
Kontakt
SKM
Eva-Maria Wagner
Heinrichsallee 56
52070 Aachen
fon: 0241 / 41355-527 oder
www.familienpatenschaften-aachen.de.
Erste Ergebnisse
Mechthild Freese, Geschäftsführerin des SKM Aachen, Ursula Braun-Kurzmann, Geschäftsführerin des SkF Aachen und Eva-Maria Wagner, Mitarbeiterin des Projekts Familienpatenschaften, stellten am 31. August 2006 erste Ergebnisse der Öffentlichkeit vor.
Großes Echo auf den ersten Aufruf
Das Echo auf den ersten Aufruf war enorm: Zahlreiche Frauen und Männer meldeten sich bei Eva-Maria Wagner, weil sie sich als Familienpate engagieren wollten.
Heute sind es 34 Familienpaten, die in einem selbst gewählten Turnus in insgesamt 32 Familien gehen und dort mit kleinen Hilfen große Entlastung bringen. 27 Familien stehen auf der Warteliste.
Unter den Familienpaten befinden sich viele Frauen, die gerade ihre eigene Familienphase hinter sich haben. Insgesamt reicht das Altersspektrum von 24 bis 73 Jahren.
Ermutigende erste Erfahrungen
Zurzeit werden 20 Aachener Familien durch Paten betreut, weitere 18 haben sich bereits gemeldet und suchen eine solche Unterstützung.
Aus den Kontakten mit den Familien und den Paten wird deutlich, wie entlastend selbst kleine Hilfen für die Familien sind: emotional ebenso wie ganz alltagspraktisch.
Familien mit einem allein erziehenden Elternteil wie auch Familien mit drei oder mehr Kindern stellen den größten Teil der Familien, in welche die Paten gehen.
Es gibt gestandene Frauen und Männer, die ihre Zeit und ihre Lebenserfahrung gerne in Familien investieren.
Es hat sich in der kurzen Zeit ein munterer Kreis von Paten gebildet, der selbstbewusst an seine Arbeit gegangen ist und viel Freude aus diesem verantwortlichen Engagement zieht.
Weitere Paten gesucht
Wer zu den 23 Paten hinzustoßen möchte, ist herzlich willkommen. Besondere Voraussetzungen sind nicht an das Engagement geknüpft. Die Lebenserfahrung und die richtige Haltung zu den Familien und zum Engagement zählen.