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Inhalt



Rauchdurchzündungsanlage (Flashover-Container)

Die Rauchdurchzündungsanlage
der Feuerwehr Aachen

1998 wurde in Zusammenarbeit mit dem Essex County Fire & Rescue Service und der Feuerwehrschule in Tampere (Finnland) eine Rauchdurchzündungsanlage bei der Feuerwehr Aachen installiert.

In anderen Ländern, insbesondere in Skandinavien ist die Ausbildung von Feuerwehrleuten am realen Feuer schon seit langer Zeit Bestandteil der Ausbildung. In Deutschland existierten zwar einige Brandhäuser, in denen mit Holzfeuern gearbeitet wurde, diese Möglichkeit zur realitätsnahen Ausbildung stand allerdings nur wenigen Feuerwehren zur Verfügung.

Dies änderte sich mit dem Bekanntwerden von Rauchdurchzündungsanlagen, so genannten “Flashover-Containern”. Diese Container stellen für viele Standorte eine schnelle und kostengünstige Alternative dar, Ausbildung am Realfeuer durchzuführen. Dabei werden die Flashover-Container in den meisten Fällen als “Wärmegewöhnungsanlagen” genutzt, d.h. Feuerwehrleute werden extrem hohen Temperaturen ausgesetzt. Der Lerneffekt für den Realeinsatz ist relativ gering, die Ausrüstung wird aufgrund der hohen thermischen Beanspruchung beschädigt.

In Aachen wurden mit der Inbetriebnahme der Rauchdurchzündungsanlage andere Ziele verfolgt. Flashover-Training steht hier am Ende einer mehrstufigen Atemschutzausbildung. Nach der Grundausbildung zum Atemschutzgeräteträger mit Durchgängen in der Atemschutzübungsstrecke der Feuerwehr Aachen können junge Kollegen erste Erfahrungen in der gasbetriebenen Feuerlöschübungsanlage sammeln.

Erst im Anschluss daran können im Flashover-Container folgende Maßnahmen an realen Bränden trainiert werden:

  • “Lesen” des Rauchs (Farbe, Dynamik usw.)
  • Türöffnungs-Prozedur
  • Betreten des Brandraums
  • Handhabung der Hohlstrahlrohre
  • effektiver Einsatz des Löschmittels
  • Kühlung der Rauchschicht

Bei allen Übungen in der Rauchdurchzündungsanlage werden die Auszubildenden von mindestens zwe Trainern begleitet, die nicht nur für die Vermittlung von einsatzrelevantem Wissen, sondern vor allen Dingen für die Sicherheit der Auszubildenden verantwortlich sind.

Der*die Ausbilder*innen

Die Feuerwehr Aachen verfügt zur Zeit über sechs Kollegen, die als Flashover-Trainer ausgebildet sind. Zwei Kollegen wurden 1999 in einem zweiwöchigen Lehrgang von den finnischen Kollegen der Feuerwehr Tampere und den Ausbildern vom Essex County Fire & Rescue Service (GB) ausgebildet.

Diese beiden und vier weitere Kollegen haben im Jahr 2001 an einer Ausbildung der “European Fire and Flashover School”, einem europäischen “Leonardo da Vinci-Projekt” mit Ausbildern aus England, Spanien, Schweden und Island teilgenommen. Inzwischen konnte ein Ausbilder bei einem zweiwöchigen Trainer-Lehrgang an der Feuerwehrschule in Essex weitere wichtige Erfahrungen sammeln.

Bevor ein*e Trainer*in als Übungsleiter*in eingesetzt wird, hat er*sie mindestens 15 Übungen als dritte Person begleitet bzw. ohne Auszubildende durchgeführt, um den Trainingsablauf und die Handhabung der Sicherheitseinrichtungen zu üben.

All diese Ausbildungsmaßnahmen haben zum Ziel, den Auszubildenden ein sicheres und effektives Flashover-Training anbieten zu können.

Welche Ausbildungsmöglichkeiten bietet die Rauchdurchzündungsanlage?

Die auf Container-Basis erstellte Anlage der Feuerwehr Aachen bietet Feuerwehrleuten die interessante Erfahrung, die komplexen Prozesse bei Bränden in geschlossenen Räumen zu beobachten.

Die Auszubildenden haben die Möglichkeit, die Entwicklung des Feuers und der Rauchschicht zu beobachten sowie besondere Gefahren wie Rauchdurchzündung (“Flashover”) und Rauchexplosion (“Backdraft”) zu erkennen und zu bekämpfen. Die Ausbilder demonstrieren, wie sich das Öffnen von Türen oder Fenstern auf die Brandentwicklung auswirken kann.

Dabei wird der richtige Einsatz von Strahlrohren zur Abkühlung der Rauchschicht und zur Brandbekämpfung geübt. Das Öffnen von Türen zu Brandräumen wird ebenso wie das Vorgehen in verrauchten Räumen trainiert.

Im Flashover-Container herrschen während der Übung bis zu 850/C im Deckenbereich, in 1 m Höhe werden noch Temperaturen bis 250 /C erreicht. Bei diesen Temperaturen werden den übenden Feuerwehrleuten auch die Grenzen ihrer Schutzkleidung aufgezeigt. Es wird deutlich, dass nur saubere, trockene und korrekt getragene Schutzkleidung ihren Zweck erfüllt. Ziel der Übungen im Container ist es aber keinesfalls, die Schmerzgrenzen der Trainingsteilnehmer zu erreichen oder sogar zu überschreiten.

Training in der Rauchdurchzündungsanlage

Zielsetzung:

Erkennen der Gefahren durch Rauch Brandbekämpfung in geschlossenen Räumen

Inhalt:

Theorie:

  • Entstehung von “Flashover” und “Backdraft”
  • löschtaktisches Verhalten
  • Verhalten in der Rauchdurchzündungsanlage
  • Sicherheitshinweise

Praxis:

  • Kennenlernen der thermodynamischen Prozesse in geschlossenen Räumen
  • Beobachtung und Abkühlen der Rauchschicht (richtige Handhabung des Strahlrohrs)
  • Brandbekämpfung in geschlossenen Räumen

Abschlussbesprechung

Termin:

nach Vereinbarung

Ort:

Feuerwache Nord, Mathieustraße in Aachen

Dauer:

  • ca. 5 Stunden mit max. 8 Teilnehmern
  • ca. 8 Stunden mit max. 15 Teilnehmern

Kosten:

  • öffentliche Feuerwehren im Regierungsbezirk Köln:
    5 Stunden € 450,-   |   8 Stunden € 700,-
  • öffentliche Feuerwehren:
    5 Stunden € 590,-   |   8 Stunden € 910,-
  • Industrie und Privatunternehmen:
    5 Stunden € 955,-   |   8 Stunden € 1425,-

Mitzubringen sind:

  • komplette persönliche Schutzausrüstung, (je Teilnehmer mindestens 1 Flammschutzhaube und 2 Paar Schutzhandschuhe (1 x Leder, 1 x Nomex o.ä.), evtl. Überhose)
  • umluftunabhängiger Atemschutz incl. Reserveflaschen (Atemluftflaschen können aus organisatorischen Gründen nicht bei der Feuerwehr Aachen befüllt werden)
  • ausreichend Getränke und Verpflegung
  • evtl. standortspezifisches Gerät (z.B. spezielle Strahlrohre usw.)
  • Getränke und Imbiss können gegen Kostenerstattung gestellt werden. (Bei Bedarf bitte auf der Anmeldung vermerken)

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Kontakt

Feuerwehr Aachen
Stolberger Straße 155
52068 Aachen
fon: 0241 / 432-37 0000
fax: 0241 / 512527
feuerwehr@mail.aachen.de

 

Notruf: 112

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