Über Mis- und Desinformation und wie man sie erkennt
Es ist Wahlkampf und beim Wahlkampf wird mit harten Bandagen um jede Wählerstimme gekämpft. Und es gibt Interessensgruppen, die unsere Wahlentscheidung mit Falschinformationen beeinflussen wollen.
Begriffserklärung:
„Fake News“ sind absichtlich falsche oder irreführende Informationen, die oft in Form von Nachrichten verbreitet werden. Sie werden gezielt erstellt, um die öffentliche Meinung zu manipulieren.
„Fake News“ wird häufig als Schimpfwort verwendet, um Medien zu unterstellen, sie würden absichtlich falsch berichten.
Wegen der problematischen Verwendung sind aber folgende differenzierende Begrifflichkeiten sinnvoller
„Misinformationen“ - hierunter werden Informationen jeder Art verstanden, deren Inhalt falsch, fehlerhaft, überspitzt oder unvollständig ist. Diese Information ist aber nicht absichtlich irreführend.
„Desinformationen“ - hierbei handelt es sich um das gewusste, absichtliche und zielgerichtete Vertreiten falscher oder irreführenden Informationen. In den sozialen Medien verbreiten sich Desinformationen 6 mal schneller als wahre Fakten. Ursachen hierfür sind die Algorithmen, die vermeintlich spektakuläres preferieren und die Nutzer, die diese Desinformationen vielfach teilen. Selbst Richtigstellungen werden anschließend kaum noch wahrgenommen.
Ein gutes Video der Deutschen Welle (DW) stellt den Verlauf einer Desinformation anschaulich da.
Aber das prüfen, ob eine Meldung im Internet eine Desinformation ist oder nicht, ist aufwändig. Häufig sollte uns aber schon eine reißerische oder emotionale Überschrift stutzig machen, denn diese erzeugen Aufmerksamkeit bei den Algorithmen und bei uns und damit auch Klickraten. Falls uns ein solcher Inhalt wichtig erscheint, sollten wir diese Meldung nicht ungeprüft teilen.
Auf der Seite „Faktisch betrachtet - Fit gegen Fake News“ der „Stiftung digitale-chancen“ wird sehr anschaulich gezeigt, was Desinformationen sind und wie man sie erkennen kann.
Anschließend kann man sich selber in einem Quiz testen. Das macht Spaß und ist lehrreich.
In unserer Zeit sind Bilder häufig wichtiger als Worte. Aber auch hier wird das Manipulieren mit der Künstlichen Intelligenz (KI oder AI) immer einfacher. Bei der Manipulation von Bildern, Filmen und Audiodaten spricht man von „Deepfakes“.
Empfehlenswert ist hierbei auch eine YouTube-Veröffentlichung der Deutschen Welle (DW).
Die Faktenchecker in der Deutschen Welle zeigen in dem Video anhand von Beispielen, wie durch allgemein verfügbare Tools bereits die Echtheit von Bildern geprüft werden kann. Das bedeutet aber noch nicht, dass sie auch im richtigen Kontext zum Text gesetzt wurden.
Das folgende Bild zeigt das Aachener Klinikum kurz vor einem Unwetter. Wie man an den Schatten sieht, ist das Bild manipuliert worden. Durch einen Klick hat die KI eines Bildbearbeitungsprogramms den Himmel ausgetauscht.
Foto: Martin Landrock
Das Foto – rechts das Original – soll nur zeigen, wie einfach Bildmanipulation heute geworden ist. Es soll aber an einem einfachen Beispiel zeigen, dass Details bereits auf Deepfakes hinweisen können.
Fake News - auch wenn sie damals noch nicht so hießen - gab es schon immer. Bereits die Schreiber der alten Ägypter haben uns in den Gräbern Desinformationen hinterlassen. Nur die Reichweite ist heute eine andere und droht die Gesellschaft zu spalten.
Quellen: Digitale Engel, CORRECTIV, Deutsche Welle u. a.