Grußwort zum Festakt 75 Jahre Karlspreis
Ich begrüße herzlich Roberta Metsola, Präsidentin des Europäischen Parlaments, Herrn André Kuper, Präsident des Landtags, Herrn Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes NRW, Frau Patricia Creutz-Vilvoye, Präsidentin des Parlaments der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, Herrn Jürgen Rüttgers, Ministerpräsident a.D., Herrn Armin Laschet, Ministerpräsident a. D., Herrn Dr. Tim Grüttemeier, Städteregionsrat,
Abgeordnete aus Landtag, Bundestag und dem Europäischen Parlament, Mitglieder des Konsularischen Korps unter Ihnen auch der Generalkonsul der Republik Polen in Köln, Herr Marek Gluszko, Mitglieder der Gremien des Karlspreises mit Herrn Oberbürgermeister a.D. Dr. Jürgen Linden an der Spitze des Karlspreis-Direktoriums, Mitglieder des Rates der Stadt Aachen, alle Freundinnen und Freunde Europas.
Heute ist ein Tag der Erinnerung, der Inspiration – und ein Tag des Aufbruchs. Hier, in Aachen, im Herzen Europas, feiern wir 75 Jahre Karlspreis. 75 Jahre, in denen Menschen geehrt wurden, die Europa zusammengeführt, gestärkt und erneuert haben. 75 Jahre, in denen Aachen zu einer Bühne wurde, auf der europäische Geschichte geschrieben wurde.
Doch dieser Tag ist mehr als eine Feier. Er ist eine Verpflichtung. Denn die Idee, für die der Karlspreis steht, ist aktueller und dringlicher denn je.
Europa – eine Aufgabe für jede Generation
Die Gründerinnen und Gründer des Karlspreises hatten eine Vision. Eine Vision, geboren aus den Ruinen des Zweiten Weltkriegs, aus dem tiefen Wunsch, dass nie wieder Nationalismus, Krieg und Hass diesen Kontinent zerstören mögen. Sie glaubten an die Kraft der Verständigung, an die Macht der Demokratie und an den unermüdlichen Willen, Brücken statt Mauern zu bauen. Diese Vision ist keine Selbstverständlichkeit. Sie muss von jeder Generation neu errungen werden.
Auch heute, 75 Jahre später, steht Europa vor gewaltigen Herausforderungen: Wir erleben, dass Frieden in Europa keine Garantie ist. Wir sehen, dass Demokratie verteidigt werden muss – gegen Populismus, gegen Extremismus, gegen die Feinde der offenen Gesellschaft. Wir stehen vor der Aufgabe, Europa nachhaltiger, digitaler und gerechter zu machen.
Und dennoch: Der Karlspreis zeigt uns, dass es immer Menschen gibt, die vorangehen. Menschen, die Mut haben, Verantwortung übernehmen und für Europa kämpfen – nicht mit Waffen, sondern mit Ideen, Diplomatie und Überzeugungskraft.
Aachen – eine Stadt mit europäischer Seele
Für uns in Aachen ist der Karlspreis mehr als eine Auszeichnung. Er ist Teil unserer Identität. Karl der Große, der vor über 1200 Jahren hier regierte, legte den Grundstein für ein Europa der Vielfalt. Heute knüpfen wir an diese Tradition an – mit der Karlspreis-Akademie, mit dem Jugendkarlspreis, mit unzähligen Projekten, die junge Menschen zusammenbringen. Denn Europa gehört ihnen. Unseren Kindern und Enkeln. Sie werden es gestalten. Und sie tun es schon heute – mit Mut, Kreativität und einer klaren Haltung für Demokratie, Menschenrechte und Solidarität.
75 Jahre – ein Blick in die Zukunft
Meine Damen und Herren, dieses Jubiläum ist ein Moment des Rückblicks, aber noch viel mehr ein Moment des Aufbruchs. Die europäische Idee braucht uns alle. Sie braucht unser Engagement, unsere Leidenschaft und unseren Glauben daran, dass wir gemeinsam mehr erreichen als allein. Lassen Sie uns dieses Jubiläumsjahr nutzen: Um den Dialog über die Zukunft Europas zu führen. Um junge Menschen zu ermutigen, sich für Europa einzusetzen. Und um zu zeigen, dass Europa keine ferne Institution ist, sondern ein lebendiges Versprechen – für Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden.
Der Karlspreis ist ein Geschenk Aachens an Europa. Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass dieses Geschenk auch in den nächsten 75 Jahren weiterlebt. Für Aachen. Für Europa. Für die Zukunft.
Vielen Dank!