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„50 Jahre Politessen“

  • In 50 Jahren über 11,5 Millionen „Knöllchen“, die zu über 122 Millionen Euro Einnahmen führen – die Stadt Aachen feiert „50 Jahre Politessen“ im Depot.
  • Oberbürgermeister Marcel Philipp und Stadtkämmerin Annekathrin Grehling würdigen Arbeit der Überwachungskräfte.
  • Neben Politessen gibt es in Aachen seit 1973 auch männliche Überwachungskräfte und sie halten der Stadt die Treue.

Im November 1969 nahmen acht Politessen den Dienst auf. Heute sind 98 Überwachungskräfte den Straßen unserer Stadt unterwegs, die von Bürgerinnen und Bürgern auch liebevoll „Bad Knöllchen“ genannt wird. „50 Jahre Politessen in Aachen“ sind für die Stadt Grund genug zu einer Feierstunde ins Depot einzuladen.
„Das Zettelchen ist von zarter Hand geschrieben. Sie gehört einer Vertreterin des sogenannten schwachen Geschlechts, die ein Doppelleben, zeitweise Charme in höchster Vollendung, zeitweise unbestechliches Auge des Gesetzes. Man nennt sie schlicht ‚Politessen‘“ zitierte Detlev Fröhlke, Leiter des Fachbereichs Sicherheit und Ordnung, die Aachener Woche, Ausgabe 3/1970, zum Einstieg seiner Begrüßungsrede.

Neben Oberbürgermeister Marcel Philipp und Stadtkämmerin Annekathrin Grehling konnte Detlev Fröhlke auch Vertreter der Aachener Parkhaus GmbH, Aachener Straßenbahn und Energieversorgungs-AG, Politik, sowie Personalvertretung und vor allem Politessen und Überwachungskräfte aus den Jahren 1969 bis heute, begrüßen.

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Oberbürgermeister Marcel Philipp würdigte die Aachener Politessen als eine markante Einsatzgruppe, die die Stadt Aachen mit ihrer Arbeit immer gut vertritt. "Wir wissen den Einsatz unserer Überwachungskräfte sehr zu schätzen. Sie sind unterwegs in Wind und Wetter und in wahrlich nicht immer einfacher Mission. Sie sorgen, auch wenn das manchmal nicht so gesehen wird, für geordnete Verhältnisse im ruhenden Straßenverkehr. Wir sind sehr froh und glücklich, dass unsere Leute so fachlich versiert, selbstbewusst und besonnen unterwegs sind - und heute bietet sich eine gute Gelegenheit, dafür einmal ausdrücklich Danke zu sagen."

In 50 Jahren über 11,5 Millionen Knöllchen
Die Feierstunde war nicht nur Gelegenheit, sich bei den Kolleginnen und Kollegen zu bedanken, sondern bot auch an einmal ein Resümee hinsichtlich Zahlen und Fakten zu ziehen:
„50 Jahre Politessen“, das bedeutet seit 1969 wird der ruhende Verkehr überwacht und es wurden mittlerweile über 11,5 Millionen „Knöllchen“, wie die Aachener das Verwarnungsgeld nennen, ausgestellt und somit insgesamt über 122 Millionen Euro eingenommen.
Und dabei startete das „Knöllchen“ in 1969 mit einer Höhe von fünf Mark. Selbst als der Betrag im Jahr 2001 eins zu eins auf fünf Euro umgerechnet wurde, war es das europaweit niedrigste Verwarnungsgeld im ruhenden Verkehr. Seit 2014 müssen Falschparker tiefer in die Tasche greifen und bei einem Verstoß mindestens zehn Euro zahlen.

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Schnell war klar, dass acht Politessen nicht ausreichen, somit wurde in1970 die Zahl mehr als verdoppelt und es verteilten 17 Kolleginnen in Aachen „Knöllchen“. 1973 stellte Aachen die erste männliche Überwachungskraft ein und im Jahr 1976 waren insgesamt 40 Überwachungskräfte auf Aachens Straßen im Einsatz. Zum 40-jährigen Jubiläum der „Politessen“ gab es im November 2009 bereits 93 Kolleginnen und Kollegen. In den letzten zehn Jahren sind noch fünf zusätzliche Kräfte eingestellt worden, so dass heute 73 Politessen und 25 männliche Überwachungskräfte „Knöllchen“ ausgeben.

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Auch Annekathrin Grehling, Dezernentin für Finanzen, Recht und Ordnung, wandte sich an die Kolleginnen und Kollegen: „Wir feiern heute das Jubiläum „50 Jahre Politessen in Aachen“. Damit danken wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für Ihren Einsatz – zumal wir wissen, dass die Wertschätzung ihrer Arbeit auf den Straßen häufig zu kurz kommt.“

Große „Treue“ zur Stadt Aachen
Die von Annekathrin Grehling angesprochene zeitweise fehlende Wertschätzung auf Aachens Straßen sind für die Politessen allerdings längst kein Kündigungsgrund. Im Gegenteil: In den 50 Jahren gab es insgesamt nur 255 Kräfte. Dies zeugt von einer sehr geringen Fluktuation und großer Treue.

Zurückblicken konnten die Kolleginnen und Kollegen heute auf insgesamt 2.323 Dienstbesprechungen, von denen allein Walter Kück, Teamleiter, Einsatzleiter und direkter Vorgesetzter seit 1971 in 46 Dienstjahren 2.299 leitete. Im Jahr 2017 haben Daniela Gerstacker und Oliver Wischnewski die Teamleitung übernommen.

Und auch das gab es: Obwohl oftmals die Politessen als „Feindbild“ der Parkenden angesehen werden, kamen in den letzten 50 Jahren insgesamt 90.000 Anrufe aus der Bevölkerung mit der Bitte, Überwachungstätigkeiten einzuleiten.

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