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Der Walter-Hasenclever-Literaturpreis 2025 geht an die deutsche Schriftstellerin Daniela Krien

  • Daniela Krien studierte Kulturwissenschaften sowie Kommunikations- und Medienwissenschaften in Leipzig. Seit 2010 ist sie freie Autorin. Ihre Romane „Die Liebe im Ernstfall“ und „Der Brand“ standen monatelang auf der Bestsellerliste.
  • Die Jury urteilt: „Die Autorin und der Namensgeber des Preises treffen sich in ihrem Kampf um die innere und äußere Balance des Menschen.“
  • Die Preisverleihung findet am 21. September um 11 Uhr im Spiegelsaal des Theaters Aachen statt. Am Tag zuvor wird es um 18 Uhr eine Lesung mit Daniela Krien im Ludwig Forum geben. Zum Abschluss besucht die Schriftstellerin das Einhard-Gymnasium.

Die deutsche Schriftstellerin Daniela Krien erhält in diesem Jahr den Walter-Hasenclever-Literaturpreis der Stadt Aachen. Das gab Axel Schneider, Vorsitzender der Walter-Hasenclever-Gesellschaft, am heutigen Donnerstag (13. März) gemeinsam mit Kulturdezernent Heinrich Brötz, Mitgliedern der Jury und Bürgermeisterin Hilde Scheidt bekannt. Der Festakt zur Verleihung wird am Sonntag, 21.September 2025, um 11 Uhr im Spiegelsaal des Theaters Aachen stattfinden.

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Die deutsche Schriftstellerin Daniela Krien wird von der Jury für ihr Gesamtwerk mit dem Walter-Hasenclever-Preis geehrt. Maurice Haas / © Diogenes Verlag  

Daniela Krien, geboren 1975 in Neu-Kaliß, studierte Kulturwissenschaften sowie Kommunikations- und Medienwissenschaften in Leipzig. Seit 2010 ist sie freie Autorin. Ihre Romane „Die Liebe im Ernstfall“ und „Der Brand“ standen monatelang auf der Bestsellerliste und wurden in viele Sprachen übersetzt. Daniela Krien hat zwei Töchter und lebt in Leipzig.

Die Jury würdigt mit der Preisvergabe das literarische Gesamtwerk der Autorin. Vorsitzender Axel Schneider sagte: „Ein Leitthema Kriens ist die Zerbrechlichkeit junger und alter Individuen in unterschiedlichen gesellschaftlichen Bezügen. In ihrem letzten Roman „Mein drittes Leben“ steht die Frage nach existentiellen Grenzerfahrungen und ihrer Bewältigung im Mittelpunkt. Das Leben vom Ernstfall aus zu betrachten, den Verlust eines geliebten Menschen oder lebensbedrohliche Krankheiten zu ertragen und wieder Orientierung zu gewinnen - darum ringen die Menschen in Werken Kriens“.

Auch im Hinblick auf den Namensgeber des Preises sieht sich die Jury in ihrer Wahl bestätigt und erklärte: „Gesellschaftliche Ankerplätze zerbröseln zusehends, nicht nur in Coronazeiten ertragen viele Menschen nicht mehr den zunehmenden Verlust von Sicherheiten und suchen nach neuem Vertrauen. Krien hält dabei an Tugenden wie Gerechtigkeit und Tapferkeit fest, die für Walter Hasenclever in Zeiten politischer Radikalisierung Maßstab des persönlichen Handelns waren. Die Autorin und der Namensgeber des Preises treffen sich in ihrem Kampf um die innere und äußere Balance des Menschen.“

Heinrich Brötz, Beigeordneter für Bildung, Jugend und Kultur, betonte, dass gerade in der aktuellen Zeit, in der es viele Ressentiments, Urteile und Vorurteile gegenüber dem Osten Deutschlands gäbe, mit Daniela Krien eine Autorin als Preisträgerin ausgewählt worden sei, die Brücken bauen könne.  

Im Rahmen der Preisverleihung wird Daniela Krien bereits am 20. September um 18 Uhr zu einer Lesung ins Ludwig Forum nach Aachen kommen; am 22. September folgt traditionell ein Programm mit der Autorin in der Aula des Einhard-Gymnasiums – der ehemaligen Schule Hasenclevers.

In seiner jetzigen Form existiert der Walter-Hasenclever-Preis seit 1996. Bisherige Preisträger waren Peter Rühmkorf (1996), George Tabori (1998), Oskar Pastior (2000), Marlene Streeruwitz (2002), F. C. Delius (2004), Herta Müller (2006), Christoph Hein (2008), Ralf Rothmann (2010), Michael Lentz (2012), sowie Michael Köhlmeier (2014), Jenny Erpenbeck (2016), Robert Menasse (2018), Marica Bodrožić (2020/2021) und 2023 Norbert Scheuer. Der Preis wird getragen von der Walter-Hasenclever-Gesellschaft, dem Einhard-Gymnasium, dem Aachener Buchhandel sowie der Stadt Aachen. Dem Kuratorium gehört ebenfalls ein Vertreter des Deutschen Literaturarchivs in Marbach an, das den Nachlass Hasenclevers pflegt und sich als Hauptträger am Preis beteiligt.

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(v.l.n.r.) Daniela Krien erhält den Walter-Hasenclever-Literaturpreis 2025 der Stadt Aachen: Im Rahmen eines Pressegesprächs wurde die aktuelle Preisträgerin von Martin Schwoll (Geschäftsführer Buchhandlung Backhaus), Bettina Baumann (Einhard-Gymnasium), Axel Schneider (Vorsitzender der WH-Gesellschaft und der Jury), Bürgermeisterin Hilde Scheidt, Olaf Müller (Leiter Kulturbetrieb Aachen) und Kulturdezernent Heinrich Brötz vorgestellt. © Stadt Aachen / Antonia Knop

Der Jury gehörten in diesem Jahr Bettina Baumann (Einhard-Gymnasium), Hilde Scheidt (Bürgermeisterin der Stadt Aachen), Dr. Jan Bürger (Literaturinstitut Marbach), Olaf Müller (Leiter des Kulturbetriebs der Stadt Aachen), Martin Schwoll (Geschäftsführer der Buchhandlung Backhaus), Thomas Thelen (Chefredakteur der Aachener Zeitung) sowie Axel Schneider (Vorsitzender der Walter-Hasenclever-Gesellschaft und der Jury) an.

Walter Hasenclever wurde am 8. Juli 1890 in Aachen geboren. Er starb am 21. Juni 1940 in einem südfranzösischen Internierungslager. Sein lyrisches Werk sowie sein 1916 uraufgeführtes Drama „Der Sohn“ machten ihn zu einem Exponenten des literarischen Expressionismus. 1917 erhielt er den Kleist-Preis, von 1924 bis 1930 lebte er als Journalist in Paris. Während dieser Zeit verfasste er eine Reihe von Schauspielen. Zeitweise avancierte er zum meist gespielten Dramatiker des deutschen Sprachraumes. 1930 arbeitete Hasenclever als Drehbuchautor Greta Garbos in Hollywood. 1933 wurden seine Werke in Deutschland verboten. Als Regimekritiker auch physisch gefährdet, flüchtete er ins Exil, wo er angesichts der deutschen Kriegserfolge den Freitod wählte.

Herausgegeben am 14.03.2025

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