St. Germanus in Haaren: Neuer Platz wird am 5. April eröffnet
- Es ist einer der prominentesten Bausteine des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) Haaren: die Umgestaltung des Kirchenumfeldes St. Germanus.
- Die Stadt Aachen lädt am Samstag, 5. April, alle Bürger*innen zur offiziellen Eröffnung unter anderem mit Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen und Bezirksbürgermeister Daniel Hecker ein.
- Zwischen 11 und 14 Uhr gibt es unter anderem einen lebendigen musikalischen Auftakt, kostenlose Kaffeespezialitäten und Herzhaftes auf die Hand sowie die Gelegenheit zum persönlichen Austausch.
Freude über den neuen attraktiven Platz in Haaren: (v.l.) Michael Geber, Jenny Braunleder, Bezirksbürgermeister Daniel Hecker, Stadtbaurätin Frauke Burgdorff, Melanie Herf, Boris Mehlkopf, Annika Kubbilun. Foto: Stadt Aachen / Sarah Koll
Dieser Platz steht Haaren gut zu Gesicht: Die Stadt hat die Umgestaltungsarbeiten rund um das Kirchenumfeld St. Germanus abgeschlossen. Entstanden ist ein neuer Ort in Haarens Mitte, der den Menschen ein hohes Maß an Aufenthaltsqualität bietet und mit seiner hochwertigen Gestaltung zum ortsbildprägenden Hingucker wird. Die Stadt nimmt dies zum Anlass, das erfolgreiche Städtebauförderprojekt gemeinsam mit möglichst vielen Bürger*innen zu feiern. Daher lädt sie am Samstag, 5. April, von 11 bis 14 Uhr, zur neuen Mitte an der Alt-Haarener-Straße ein. Für einen ausgelassenen musikalischen Auftakt sorgt um 11 Uhr der Auftritt einer Samba-Gruppe. Anschließend werden Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen und Bezirksbürgermeister Daniel Hecker den neu gestalteten Platz in Haaren um 12 Uhr offiziell eröffnen. Dazu gibt es kostenlose Kaffeespezialitäten und Herzhaftes auf die Hand sowie die Gelegenheit zum persönlichen Austausch.
Burgdorff: „Mehr Lebensqualität im Stadtteil“
Haaren kennt Herausforderungen nur zu gut. Der Stadtteil, der so viel zu bieten hat, steht in der jüngeren Vergangenheit immer wieder Fokus. Der Abriss der großen Haarbachtal-Autobahnbrücke und deren Neubau fallen hier sicherlich vielen Menschen ad-hoc ein. Parallel tut sich an vielen weiteren Stellen jede Menge in Aachens nordöstlichem Bezirk – wie nun mit dem Platz rund um St. Germanus, der ein wahrer Hingucker geworden ist. Im Rahmen eines Pressetermins stellte die Verwaltung am Freitag, 21. März, das Projekt vor, das im Rahmen des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK) Haaren realisiert worden ist.
Stadtbaurätin Frauke Burgdorff lobte das gelungene Projekt und dankte für das Verständnis der Menschen vor Ort: „Wir sehen hier, wie ein komplexes integriertes Konzept dank guter Zusammenarbeit in der Verwaltung und handwerklich hervorragender Arbeit im Finish zu ganz konkreten Ergebnissen und mehr Lebensqualität im Stadtteil führt. Dafür danke ich allen Beteiligten, ganz besonders der Kirche und den Anliegenden, die natürlich auch unter der Baustelle gelitten haben."
Das Engagement aller, insbesondere der beiden städtischen Projektverantwortlichen Melanie Herf und Boris Mehlkopf, betonte Bezirksbürgermeister Daniel Hecker. „Die Freude in Haaren ist groß über diesen neuen attraktiven Platz“, sagte er. Im Bezirk gebe es bereits gute Ideen, das neu gestaltete Kirchenumfeld zu nutzen. So soll zum Beispiel der Haarener Weihnachtsmarkt in diesem Jahr dort stattfinden, so Hecker.
Michael Geber, Leiter des Bezirksamts, freut sich über die neuen Möglichkeiten im Stadtteil: „Die Maßnahmen zur neuen Ortsmitte und im Park geben Haaren ein neues Gesicht. Diese riesige Chance für den Bezirk müssen wir nutzen. Ich verspreche, jede Belebung dieser tollen Orte in Haaren zu unterstützen. Das ist auch der Wunsch der Haarener Bevölkerung. Sie ist begeistert und gespannt, was daraus entstehen wird.“
Hochwertige Materialien: Das Pflaster greift den in Haaren typischen Farbton auf und wurde in einem aufwendige Muster verlegt. In den kommenden Tagen erhalten die Sitzbänke noch Holzauflagen. Foto: Stadt Aachen / Stefan Herrmann
Auf dem Weg zum neuen Platz gab es in den zurückliegenden Monaten einige Herausforderungen zu meistern. Da waren die ganz „normalen“ planerischen und technischen Hürden, die mit solch einer Umgestaltung des öffentlichen Raums einhergehen. Zusätzlich führten archäologische Funde dazu, dass das Projektleitungsteam immer wieder die Planungen anpassen musste. Im August 2023 starteten die Arbeiten. Als alte Gräber im nördlichen Bereich des Areals gefunden wurden, führte dies zu aufwendigen Untersuchungen der Archäologen, die sechs Monate lang andauerten. Die Witterungsbedingungen – vor allem im vergangenen Winter – machten zusätzlich zu schaffen. Die Sicherung des Kirchenfundaments musste ebenfalls gewährleistet werden. Melanie Herf, Tiefbau-Projektleiterin bei der Stadt, wandelte all diese Probleme zunächst in Herausforderungen um und fand schließlich die passenden Lösungen. „Dies war vor allem aufgrund der kompetenten und zuverlässigen Partnerinnen und Partner vor Ort möglich Das tolle Ergebnis kann sich sehen lassen!“, sagte sie.
Seit Februar 2025 ist alles fertig. „Mit dem erfolgreichen Umbau ist eine vollständige Neuinszenierung des Kirchenumfeldes gelungen. So konnte in Haarens Mitte auf über 4300 Quadratmetern eine Platzfläche entstehen, die mit einer hochwertigen Gestaltung eine gänzlich neue Aufenthaltsqualität schafft“, erläuterte Annika Kubbilun, Leiterin der Abteilung Stadterneuerung und Stadtgestaltung. Zentrale Gestaltungelemente des neu gestalteten Platzes sind der innere Bereich aus hellem sandfarbenen Natursteinpflaster, der das Kirchengebäude bettet. Eingefasst wird diese Fläche zusätzlich durch ein umlaufendes Pflasterband. Der äußere Platzbereich ist mit einem für Haaren typischen rot-grau changierenden Klinker ausgebaut. Aufgelockert wird der Platz durch vier großzügige Pflanzbeete, die sowohl dem prachtvollen Baumbestand, als auch einer zukünftigen Bepflanzung mit Stauden Raum bieten. Eine elegante Treppenanlage sowie im Pflasterband integrierte Sitzmauern reagieren gekonnt auf die vorhandene Geländetopographie. Die Stadt hat für den Platzumbau im Rahmen des ISEK Haaren rund 4,1 Millionen Euro investiert. 55 Prozent der Mittel stammen aus Städtebaufördertöpfen von Land und Bund.
Haaren profitiert von vielen weiteren Projekten
Neben der Umgestaltung des Kirchenumfeldes St. Germanus profitiert Haaren an zahlreichen anderen Stellen vom Integrierten Stadtentwicklungskonzept. Stadtplaner und Projektleiter des ISEK Haaren Boris Mehlkopf von der Abteilung Stadterneuerung und Stadtgestaltung erläutert: „Ein Fokus liegt nun noch auf der Nutz- und Erlebbarkeit der Wurm- und Haarbachauen, auf die sich viele Menschen in Haaren freuen. Ein absoluter Erfolg ist schon jetzt der in 2024 erfolgreich umgebaute Park, der ein über die Bezirksgrenzen hinaus beliebtes Freizeitziel ist. Aber auch Maßnahmen wie der gelungene Umbau des ‚Platzes am Denkmal‘ sowie die in 2025 und 2026 geplanten Fertigstellungen der Freianlagen am Tuchmachweg und des Platzes an der Friedenstraße werden einen wichtigen Beitrag zur positiven Entwicklung des Bezirks leisten.“
Das ISEK Haaren befindet sich somit auf der Zielgeraden. Insgesamt profitiert der Bezirk auf vielfältige Weise von Fördermitteln. Am Ende wird die Stadt allein in die diversen baulichen Maßnahmen, Umgestaltungen von Parks, Plätzen und Grünbereichen und das Erstellen neuer Wegeverbindungen rund sieben Millionen Euro investieren.
Eine vorher nicht gekannte Aufenthaltsqualität: Einst war vor allem die südliche Seite von St. Germanus ein "toter Raum", nun können sich die Menschen in Haaren über einen neuen Platz freuen, der viele Möglichkeiten bietet. Foto: Stadt Aachen / Stefan Herrmann
Zehn Jahre ISEK Haaren vor dem Abschluss
Als richtungsweisender Handlungsleitfaden wurde das ISEK Haaren 2014 im engen Schulterschluss zwischen der Fachverwaltung, der Haarener Politik und den Bewohner*innen entwickelt und ging 2015 für den Bezirk an den Start. Seitdem sind verschiedene Projekte aus diesem Konzept realisiert worden, die zu einer attraktiven und zukunftsgerechten Gestaltung des Stadtbezirks beitragen. Neben großen Bauvorhaben wurden im Rahmen des ISEKs in den vergangenen Jahren auch Serviceangebote für die Haarener*innen auf den Weg gebracht. So ist in Zusammenarbeit mit dem Verein altbau plus ein Informationsangebot etabliert worden, das Privatpersonen zum Themenkomplex einer nachhaltigen Gebäudesanierung berät. Zudem wurde ein Verfügungsfonds eingerichtet, der Projektideen von Einwohner*innen, Vereinen und sonstigen Einrichtungen finanziell unterstützt. Die Haarener Bezirksbroschüre wurde aktualisiert, eine Wanderkarte „Rund um Haaren“ entwickelt und auch die "Abendserenade auf dem Haarberg" als besonderes jährliches Eventformat für Haarener erhielt über das ISEK finanzielle Unterstützung. Mit einer Gesamtlaufzeit von zehn Jahren endet das ISEK Haaren offiziell im Jahr 2025. Die noch ausstehenden Arbeiten werden anschließend noch zum Abschluss gebracht.
Wissenswertes zum Stadtbezirk Haaren
Haaren befindet sich nordöstlich des Zentrums Aachens. Der Stadtbezirk Haaren besteht aus zwei Ortsteilen: Haaren, im Tal am Haarbach gelegen, und Verlautenheide, oben auf dem Horst, der ringförmig Aachen umgibt. Haaren liegt als Stadtteil Aachens im Nordosten der Stadt vier Kilometer nordöstlich der Aachener Stadtmitte. Im Stadtbezirk leben heute rund 12.000 Menschen.
Weitere Informationen online: www.aachen.de/haaren.
Herausgegeben am 24.03.2025