Grundschule Malmedyer Straße offiziell eingeweiht
- Die fast 200 Kinder der ehemaligen Grundschule Michaelsbergstraße haben sich in der neuen Grundschule Malmedyer Straße schon gut eingelebt.
- Aus der zunächst geplanten „Pinselsanierung“ wurde schließlich eine umfassende und umfangreiche Sanierung der Schule.
- Das grundlegend erneuerte und aufgewertete Gebäude ist zukunftsfähig für die kommenden Jahre.
Hell und großzügig: Schulleiterin Andrea Buhr, Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen und Schuldezernent Heinrich Brötz (v.l.) besichtigen einen der neuen Klassenräume. Foto: Stadt Aachen/Andreas Schmitter
Manchmal ist ein Ende auch die große Chance für einen neuen Anfang, wie im Fall der Gemeinschaftshauptschule Burtscheid und der Gemeinschaftsgrundschule Michaelsbergstraße. Als die Hauptschule an der Malmedyer Straße auslaufend geschlossen wurde, ergab sich für die Grundschule oberhalb des Kurgartens in Burtscheid eine Chance, die dort herrschende Raumnot zu beenden. Die Grundschule zog im vergangenen Oktober in das komplett ertüchtigte und umgebaute Gebäude der ehemaligen Hauptschule und ist seitdem die GGS Malmedyer Straße. Jetzt wurde die Schule offiziell eingeweiht. Nach einem Rundgang zeigte sich Aachens Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen begeistert von der grundlegend sanierten Schule: „Das ist eine der wichtigsten Aufgaben, die unsere Stadt hat: Wir müssen immer wieder in unsere Schulgebäude investieren, damit sie dauerhaft ein guter Ort zum Aufwachsen, Lernen und Glücklichsein sind.“ Die Oberbürgermeisterin bezog sich auch auf das Schulmotto „Hier kannst Du in Deinen Farben leuchten. Wir sind kunterbunt.“: „Und wenn alle Kinder so leuchten, wie Ihr heute bei der Einweihung, dann haben wir unsere Aufgabe gut gemacht. Diese Schule ist zukunftsfähig für die nächsten Jahre.“
Dreieinhalb Jahre Planung, Umbau und Umzug
Rund dreieinhalb Jahre hat es gedauert vom ersten Planungsbeschluss im März 2021 über den Baubeschluss im Dezember 2022, die Baugenehmigung im Mai 2023 bis zum Umzug im Oktober 2024. Und das Gebäude wurde dabei ganz grundlegend „angepackt“ und nicht nur „Pinselsaniert“, wie zunächst geplant. Denn an vielen Stellen kamen „Sanierungsfälle“ erst beim genauen Hinschauen zum Vorschein. So tat sich mitten unter dem Schulhof ein großer Hohlraum auf, als man dort einen neuen Spielbereich bauen wollte. Dieser musste erst einmal aufwendig mit Beton verfüllt werden. Eine knifflige Aufgabe, weil der große Betonmischer nicht durch die enge, steile Zufahrt auf den Schulhof kam. Aber auch in Wänden oder Räumen gab es „Überraschungen“, die teils ungeplant saniert werden mussten.
Das neue „Gesicht“ der Schule zur Malmedyer Straße. Foto: Stadt Aachen/Andreas Schmitter
Bei der großen, offiziellen Eröffnung in der Aula der Schule, bei der verschiedene Klassen und die Musical-AG die tollen Ergebnisse ihres kreativen, musischen Unterrichts zeigten, erinnerten die Schulleiterin Andrea Buhr und die zuständige Projektleiterin aus dem städtischen Gebäudemanagement, Dipl.-Ing. Architektin Elke Bechlenberg-Bleckmann, noch einmal kurz an den steinigen Weg der Umgestaltung und des Umzugs. Einige Kinder aus dem Schüler*innenparlament dankten den anwesenden Vertreter*innen aus Verwaltung und Politik für die schöne neue Schule, mit den neuen Möbeln, der neuen Technik und dem großzügigen Raumangebot. Aber, in manchen Momenten vermissten sie auch ihr „schönes altes Schulgebäude“. Doch die fast 200 Kinder und rund 35 Lehrkräfte, OGS-Mitarbeitende und Angestellten haben sich in ihrer neuen Schule bereits bestens eingelebt. Ein großes Lob der Projektleiterin ging auch an die Schulleiterin, die immer „Optimismus und Ruhe“ bewahrt habe. Das Lob ging zurück an Bechlenberg-Bleckmann sowie Simone Call und Luisa Sonders, beide in der Abteilung Schule. Schulleiterin Buhr: „Mit Ihnen gemeinsam würde ich jederzeit wieder eine Schule einrichten.“
Der neue Schulhof mit altersgerechten Spielmöglichkeiten. Foto: Stadt Aachen/Andreas Schmitter
Vorteil: Das Schulgebäude stand leer
„Es war toll, dass das Gebäude zunächst leer war“, so die Projektleiterin. Denn so konnte man schalten und walten, ohne auf die Kinder und den Unterricht Rücksicht zu nehmen. Das Gebäude aus dem Jahr 1963 musste zum Beispiel komplett für den Brandschutz ertüchtigt werden. Außen wurden drei neue Stahltreppen als zusätzliche Rettungswege errichtet. Sämtliche Decken wurden mit LED-Beleuchtung abgehängt. Der Schulhof altersgerecht mit Spielmöglichkeiten umgestaltet, Räume im Trockenbauverfahren geteilt, die Fachklassen Physik, die Werkstatt und die Leerküche wurden zurück gebaut. Sämtliche Räume und Treppenhäuser gestrichen. Barrierefreiheit in vielen Bereichen hergestellt und eine barrierefreies WC eingebaut. Die Aula hat neue Türen, Vorhänge, Beleuchtungstechnik, Bühne, Lautsprecher und einen Beamer bekommen. Neue Möbel für alle Klassen wurden angeschafft, ein „Toberaum“ und ein Ruheraum wurden eingerichtet. All dies konnte nur gemeinsam in enger Zusammenarbeit zwischen der Schulgemeinschaft, der Abteilung Schule im Fachbereich Kinder, Jugend und Schule, dem städtischen Gebäudemanagement, dem betreuenden Architekturbüro Knapp & Knapp Architekten BDA aus Aachen und den ausführenden Bau- und Handwerksbetrieben gestemmt werden.
Der beliebte Ruheraum: Schuldezernent Heinrich Brötz, Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen und Schulleiterin Andrea Buhr (v.l.) lassen sich von den Kindern erklären, was in dem tollen Raum alles möglich ist. Foto: Stadt Aachen/Andreas Schmitter
Der beliebte Ruheraum
Der Ruheraum ist einer der beliebtesten. Die Kinder erklärten der Oberbürgermeisterin beim Rundgang: „Das ist ein Raum, wo man zusammenkommen kann und über alles reden kann oder sich Kinder auch mal alleine zurückziehen können. Yoga machen wir hier auch. Hier haben wir auch das Unterrichtsfach ‚Glück‘ mit der ‚Glückslehrerin‘“, so eines der Kinder zu Keupen und dem zuständigen Beigeordneten für Bildung, Jugend und Kultur, Heinrich Brötz, der sich den Rundgang ebenfalls nicht entgehen ließ. Und Schulleiterin Buhr ergänzte, dort könne man aber auch in Ruhe Elterngespräche führen – eine Oase im manchmal hektischen Schulbetrieb. Besonders dankbar ist Buhr für die großzügigen OGS-Räume: „Man kann angefangene Arbeiten nun einfach mal bis zum nächsten Tag liegen lassen und muss sie nicht für den Unterricht am nächsten Morgen wegräumen.“ Auch die neue Aufteilung der Klassen ist für sie ein großer Vorteil: „Jeder Klassenraum verfügt über einen separaten Nebenraum, wohin sich Kinder auch schon mal in besonderen Situationen im Unterricht zurückziehen können.“ Architekt Maximilian Knapp bestätigte, dass Schulgebäude eben nicht immer komplett neu gebaut werden müssten, sondern auch ein Gebäude aus dem Jahr 1963 durchaus zu einer modernen Schule werden könne: Ein Beispiel: „In jeder Klasse gab es bereits Fenster auf beiden Seiten. Dadurch fällt immer viel Licht in die Klassen.“ Ein durchaus moderner Ansatz aus dem Jahr 1963.
Brandschutz und Digitalisierung
Auch beim Brandschutz und den Elektroinstallationen wurde aufwendig erneuert: Die Installation einer Sicherheitsbeleuchtung und eines Batterieraums oder von mehreren Brandschotts waren drei notwendige Verbesserungen. Und im Zuge des Umbaus hat man auch gleich die Digitalisierung, bezahlt aus dem Digitalpakt Schule, in Angriff genommen, alle Klassen mit Smartboards ausgestattet und das WLAN verbessert.
Für die Sanierung der 4.761 Quadratmeter Bruttoraumfläche, 3.640 Quadratmeter Nettoraumfläche und 2.580 Quadratmeter Nutzfläche wurden rund 2,47 Millionen Euro investiert. Die Kosten für die Ausstattung der Räume, des Schulhofs, der Aula, der Transportkosten beim Umzug und für den digitalen Ausbau lagen bei rund 474.000 Euro, die Kosten für die Baumaßnahmen bei ungefähr 1,97 Millionen Euro.
Herausgegeben am 04.04.2025