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Hochwasser, Überschwemmungen, Überflutungen

Extreme Niederschlagsereignisse haben in den letzten Jahren zu Hochwässern mit hohen volkswirtschaftlichen Kosten geführt. Die Auswirkungen der Hochwässer waren für viele private Haushalte und für Gewerbebetriebe und Gemeinden fast nicht mehr zu bewältigen.

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Die Inde in Kornelimünster beim Hochwasser im Januar 2011 © Stadt Aachen

Als Folge des Klimawandels wird mit einer Zunahme der Hochwasserereignisse gerechnet. Auch in Nordrhein- Westfalen (NRW) werden zunehmende Niederschläge und Wasserabflüsse einen Anstieg an Intensivität und Häufigkeit von Hochwässern erwarten lassen. In dichtbesiedelten Räumen ist daher der vorbeugende Hochwasserschutz eine dringende Aufgabe. Fachleute sprechen dann von Hochwassermanagement.

Hochwasser und Überschwemmungen in Bächen und Flüssen entstehen durch ausgedehnte Niederschläge und Schneeschmelzen im Flusseinzugsgebiet.

Im Unterschied dazu gibt es auch Überflutungen. Sie werden durch lokale Starkregen-Ereignisse verursacht, die zu einer Überlastung der Kanalisation führen. Ist diese überlastet ist und kann die Wassermengen nicht mehr ableiten, sucht sich das Wasser seine eigenen Wege und kann mit seinen Überflutungen große Schäden anrichten. Dies war zum Beispiel am 18. August 2011 und auch bei den Starkregen Ende April und Ende Mai 2018 in Aachen der Fall.

   

Hochwasservorsorge

Trotz aller Fortschritte bei Prognose, Früherkennung und Schadensabwehr werden wir mit Hochwasserereignissen leben müssen. Die Strategie im Hochwasserschutz verbindet den technischen Hochwasserschutz vor Ort mit einer weitflächigen Vorsorge.

Dazu bildet die private Vorsorge einen wichtigen Baustein, um Elementarschäden wirksam zu verhindern oder zu vermindern. Bauherr*innen, Hausbesitzenden oder Mietenden genauso wie Architekt*innen, Ingenieur*innen und Handwerker*innen bieten drei Broschüren wertvolle Hinweise zum vorsorgenden Umgang mit der Hochwassergefahr: 

   

Hochwasserrisiko-Management

Die Europäische Union hat für ihre Mitgliedsländer das „Hochwasserrisiko-Management“ in der Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie verbindlich vorgeschrieben; es ist in deutsches Recht umgesetzt. Das Ziel: Hochwasserrisiken müssen erkannt und dauerhaft verringert werden.

Die Umweltverwaltung in NRW hat dazu mit den verschiedenen Disziplinen, die in einer Region für den Hochwasserschutz arbeiten oder betroffen sind, gemeinsam ein Maßnahmenpaket erarbeitet– den Hochwasserrisiko-Managementplan (HWRMP).

Bis 2015 wird durch die Bezirksregierung Köln in Zusammenarbeit mit den zuständigen Akteur*innen (Kommunen, Kreise, Wasser- und Deichverbände sowie interessierte Stellen wie z.B. Kammern, Umweltverbände) HWRMP für die als signifikant eingestuften Gewässer fertiggestellt. Die HWRMP benennen Risikobereiche, Ziele und Maßnahmen für alle Bereiche, die im Zusammenhang mit Hochwasser relevant sind. Der Plan gilt jeweils für sechs Jahre (Zeitraum für den ersten Plan: 2015-2021). Die Maßnahmen werden mit Prioritäten, Zuständigkeiten und Umsetzungszeiträumen konkretisiert. Ziel der HWRMP ist, mögliche Schäden durch Vermeidung, Schutz und Vorsorge gering zu halten.

Im Herbst 2013 hat die Bezirksregierung Köln die vorläufige Bewertung der HWRMP mit der Erstellung von sogenannten Hochwassergefahren- und -risiko-Karten für die wichtigsten Gewässer abgeschlossen.  In Aachen sind das die Fließgewässer Haarbach, Inde, Wildbach und Wurm unterhalb des Europaplatzes.

  

Was sind Hochwassergefahrenkarten?

Mit den Hochwassergefahrenkarten steht eine Information über die mögliche Ausdehnung und Wassertiefe einer Überflutung eines Fließgewässers zur Verfügung. Die Karten liefern fundierte Hinweise für die Bauleitplanung, für Gefahrenabwehr und Katastrophenschutz sowie für Bürgerinnen und Bürger und Gewerbebetriebe, die für ihr Eigentum Schutzmaßnahmen planen. In den Karten wird dargestellt, welches Ausmaß der Überflutung bei verschiedenen Szenarien zu erwarten ist.

So kann man geschätzte Auswirkungen sehen für ein

  • Regenereignis, das statistisch alle etwa 10 bis 20 Jahre vorkommt und hochwahrscheinlich (HQhäufig) ist
  • ein mittel-wahrscheinliches Regenereignis, das statistisch alle 100 Jahre (HQ100) vorkommt
  • und für ein sehr seltenes Regenereignis, das so genannte "Jahrtausendhochwasser"(HQextrem)
   

Was sind Hochwasserrisikokarten?

Hochwasserrisikokarten bauen auf den Hochwassergefahrenkarten auf und zeigen zusätzlich die durch Hochwasser bedrohten Nutzungen. Sie zeigen, welche Schutzgüter(menschliche Gesundheit, Umwelt, Kulturgüter und wirtschaftliche Tätigkeiten) in den Gebieten jeweils bei einem Hochwasser geringer, mittlerer und hoher Wahrscheinlichkeit betroffen wären. Auch diese Karten zeigen die Gefährdungen für die verschiedenen Hochwasserszenarien HQhäufig, HQ100 und HQextrem (siehe oben).

Die Hochwassergefahren- und –risikokarten sind auf der Internetseite der Stadt Aachen veröffentlicht. Dort finden Sie auch die Lesehilfe für Hochwassergefahrenkarten und Hochwasserrisikoarten des Landes NRW. 

   

Hochwasservorsorge

Hochwasserschutz ist eine staatliche Aufgabe, doch der Staat kann nicht für jedes Risiko Vorsorge leisten. Einen allumfassenden staatlichen Schutz kann und wird es nicht geben: das ist die wichtigste Botschaft bei der Hochwasservorsorge.

Nach dem deutschen Wasserrecht ist „jede Person, die durch Hochwasser betroffen sein kann, … im Rahmen des ihr Möglichen und Zumutbaren verpflichtet, geeignete Vorsorgemaßnahmen zum Schutz vor nachteiligen Hochwasserfolgen und zur Schadensminderung zu treffen, insbesondere die Nutzung von Grundstücken den möglichen nachteiligen Folgen für Mensch, Umwelt oder Sachwerte durch Hochwasser anzupassen“ (§ 5 Abs. 2 WHG).

In der Regel wird eine Hochwasservorsorge für bebaute Gebiete bis zu einem statistischen Hochwasserereignis von HQ100 (siehe oben) angestrebt.

   

Hochwasservorsorge in Aachen

In Aachen entspringen alle Fließgewässer im Stadtgebiet oder in unmittelbarer Nähe. Dadurch gibt es im Vergleich zu anderen Städten und Gemeinden nur relativ wenige hochwassergefährdete Flächen. Auf den Internetseiten der Stadt Aachen sind die Hochwassergefahren- und risikokarten für die Fließgewässer Haarbach, Inde, Wildbach und Wurm unterhalb des Europaplatzes zu finden Da Hochwässer auch bei den anderen Fließgewässern in Aachen auftreten können, gibt es hier auch eine Karte für Überschwemmungsgebiete der Stadt Aachen, in denen bisher alle bekannten Überschwemmungsflächen eingetragen worden sind.

Im Aachener Stadtgebiet sind zwei öffentliche Einrichtungen für die staatliche Hochwasservorsorge zuständig:

  • der Wasserverband Eifel-Rur für die Einzugsgebiete von Wurm und Inde
  • der Fachbereich Umwelt der Stadt Aachen für die Einzugsgebiete von Senserbach und Tüljebach

Die Hochwassergefahrenkarten und Hochwasserrisikokarten finden Sie auf dem Geodatenportal der Stadt Aachen.

Unter der Überschrift „Umwelt“ sind dann bereits die „Hochwassergefahrenkarten (Land NRW)“ und die „Hochwasserrisikokarte (Land NRW)“ geöffnet. Dargestellt werden jeweils die Karten für HQ100 (100-jähriges Regenereignis). Durch Markieren des entsprechenden Buttons können Sie andere Wahrscheinlichkeiten anzeigen lassen oder auch einzelne Eintragungen öffnen oder schließen.

Darüber hinaus können Sie auf der Seite Flussgebiete.NRW.de die Hochwassergefahrenkarten und Hochwasserrisikokarten auch als Karten im PDF-Format ansehen und herunterladen. Dazu wählen Sie auf dem Teileinzugsgebiet Maas-Süd unter den Flussgebieten Haarbach, Inde, Wildbach oder Wurm das gewünschte Planquadrat aus und können die Gefahren- oder Risikokarten der Szenarien HQhäufig, HQ100 oder HQextrem anzeigen lassen und herunterladen.

Wenn Sie Fragen zu den Themen Hochwassergefahr und Eigenvorsorge haben, hilft die Stadt Ihnen gerne weiter.

   

Kontakt/Ansprechperson:

Stadt Aachen
FB Umwelt der Stadt Aachen
Untere Wasserbehörde - FB 36/300
Dipl.-Ing. Karl Mertens
Tel. 0241 432-36315
E-Mail

  

  

  

Ansprechpartner

Dipl.-Ing. Karl Mertens
Stadt Aachen
Fachbereich Umwelt
Untere Wasserbehörde
FB 36/300
Reumontstraße 1
Tel. 0241-432-36315
E-Mail

   

Zwei Faltblätter zu Starkregen und Hochwasser:

Was ist zu tun? Schutz für sich und andere

Die Folgen: Bauliche Schutzmaßnahmen

   

Weitere Infos zum Thema:

Klimawandel