Der amerikanische Präsident Bill Clinton erhielt im Jahr 2000 den Internationalen Karlspreis zu Aachen. Die Preisverleihung fand am 2. Juni 2000 statt.
Bill Clinton erhält den Karlspreis "wegen seiner besonderen persönlichem Verdienste in der Zusammenarbeit mit den europäischen Staaten, für die Bewahrung des Friedens, der Freiheit, der Demokratie und der Menschenrechte in Europa sowie für seine Unterstützung bei der Erweiterung der Europäischen Union." Zudem werde er - heißt es in der Begründung des Direktoriums der Gesellschaft für die Verleihung des Karlspreises - "für sein mutiges Einschreiten - auch unter Einsatz militärischere Mittel - zur Erhaltung von Regeln und ethischen Normen sowie der Herrschaft des Rechts" ausgezeichnet. Bosnien-Herzegowina und das Kosovo machten deutlich, dass die Europäische Union auch als Kollektiv nicht genügend handlungsfähig sei, jedenfalls nicht ohne amerikanische Beteiligung.
In der Begründung finden auch seine Bemühungen um eine Aussöhnung zwischen Griechenland und der Türkei sowie seine Anstrengungen für eine dauerhafte Lösung des Zypern- und des Nordirland-Konfliktes Erwähnung. Auch die Aussicht auf einen endgültigen Friedensvertrag im Nahen Osten sei Clintons persönlichem Verdienst. Nach dem Mauerfall habe er durch seine Politik mit einem noch schwankenden, gefährdete Rußland dazu beigetragen, die dortige innenpolitische Situation einigermaßen zu stabilisieren. "Dadurch hat er möglichen Auseinandersetzungen zwischen den Völkern der damaligen Sowjetunion, aber auch der Russen mit europäischen Nachbarstaaten zu vermeiden geholfen."
Das Karlspreisdirektorium will mit dem Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika einen Preisträger ehren, "der sich in schwierigen und wechselvollen politischen Zeiten als Garant der amerikanisch-europäischen Wertegemeinschaft erwiesen hat." Dabei stehe er stellvertretend für das gesamte amerikanische Volk.
Die Preisverleihung ist auch ein besonderer Dank der Europäer, insbesondere des deutschen Volkes, an das amerikanische Volk, Dank "für den Aufbau der Demokratie, der Freiheit und des Wohlstandes nach 1945, für die Partnerschaft in der Nato, für die Hilfen bei der Gestaltung der Europäischen Union, für eine stabile Mittelmeerpolitik, für die nachhaltige Unterstützung beim Prozeß der Wiedervereinigung und bezüglich der Befriedung kriegerischer Konflikte zwischen europäischen Völkern, Kulturen und Religionsgemeinschaften." Der Karlspreis 2000 würdigt auch "das positive pro-europäische Engagement einiger amerikanischer Präsidenten, Außenminister und Politiker."